Challenges

Sanderson und eine gescheiterte Challenge

Als Elena und crini letztes Jahr die Challenge „Ein Jahr mit Brandon Sanderson“ ins Leben gerufen haben, war mir schnell klar, dass ich da mitmachen möchte. Immerhin hatte ich schon seit langem geplant, mal etwas von Sanderson zu lesen.
Am meisten gereizt hätte mich im Grunde „A Way of Kings“, aber die Aussicht auf eine so lange und großteils noch unvollständige Serie schreckte mich dann doch ab. Ich brauche gerade kein zweites „Song of Ice and Fire“. Also habe ich beschlossen, mit einem seiner Einzelbände zu beginnen. Meine Wahl fiel daher auf Elantris, das ich auch pünktlich für den ersten Sanderson-Lesemarathon in der Bücherei ergattern konnte. Leider war der Roman aber nicht so ganz mein Fall und ich habe ihn schließlich nach etwa 250 Seiten abgebrochen.
Danach fiel es mir schwer, mich zu einem weiteren Buch von Sanderson zu motivieren. Erst vor kurzem habe ich Kinder des Nebels ausgeliehen – und es erst einmal bei mir zuhause versauern lassen. Ich konnte mich nicht und nicht dazu aufraffen, mit dem Lesen zu beginnen. Als schließlich der Rückgabetermin näherkam, habe ich es mir doch endlich geschnappt, bin aber nicht sehr weit gekommen.
Ich weiß nicht, ob es der falsche Zeitpunkt dafür war oder ob mich die erste negative Erfahrung mit Sanderson noch zu sehr beeinflusste, aber ich musste mich zu jeder Seite beinahe zwingen und so gab ich bald wieder auf.
Damit hatte ich die Challenge für mich schon fast abgehakt, bis mir auf einmal Alcatraz wieder einfiel. Keine High Fantasy, keine Serie, die mehrere tausend Seiten umfasst, sondern Jugendbücher von überschaubarer Länge. Und in der Onleihe waren die ebooks der ersten drei Bände sogar gerade verfügbar. Den ersten Band habe ich relativ flott gelesen und rein zeitlich könnte ich die weiteren sicher auch noch schaffen (für die Challenge erforderlich sind mindestens 3 Bücher), aber ganz ehrlich: Ich mag einfach nicht.
Obwohl ich diesmal nicht abgebrochen habe, war auch „Alcatraz und die dunkle Bibliothek“ überhaupt nicht mein Fall. Ich werde in den nächsten Tagen noch eine (Kurz-)Rezension dazu schreiben, daher möchte ich jetzt gar nicht genauer darauf eingehen, aber ich fand leider sowohl den Schreibstil als auch die Figuren sehr anstrengend.
Tja, und somit muss ich mir mein Scheitern bei der Challenge eingestehen. Drei Anläufe – ich muss mir zumindest nicht vorwerfen, dass ich es gar nicht probiert hätte.
Ob Brandon Sanderson nun einfach nicht der richtige Autor für mich ist oder ob es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist – keine Ahnung. Viele sind ja sehr begeistert von ihm und daher kommt es mir die ganze Zeit so vor, als hätte ich beim Lesen irgendetwas verpasst.
Vielleicht gebe ich ihm irgendwann noch einmal eine Chance – und dann vielleicht doch mit „The Way of Kings“. Aber nicht jetzt.
Trotzdem danke für die tolle Challenge-Idee, Elena und crini! Ich wünsche euch und den anderen Teilnehmern noch einen schönen Endspurt!

8 thoughts on “Sanderson und eine gescheiterte Challenge

  1. Liebe Neyasha,

    schade, dass Sanderson dich nicht begeistern konnte. Ich mochte vor allem sein Jugendbuch "Steelheart", das wirklich rasant geschrieben ist und vollgepackt mit Action und Abenteuer, und damit aber auch ganz anders, als bspw. die "Sturmlicht" Chroniken, die so ein bisschen langsam vor sich hin plätschern, dennoch zu den Fantasy Büchern zählen, die ich gerne gelesen habe. Wobei ich gestehen muss, dass ich die beiden neusten Bücher der Reihe auch noch nicht gelesen habe.
    Ich glaube Sanderson kann so und so, mal zäh, mal flüssig.
    Zum Glück gibt es noch viele andere sehr gute Fantasyautoren 😉

    Liebe Grüße Nanni

    1. Ich glaube, für eine Weile kann ich jetzt gar nichts von Sanderson mehr lesen. Dafür bin ich zu oft enttäuscht worden. Aber ich habe den Autor noch nicht ganz für mich abgeschrieben und vielleicht probiere ich es ja irgendwann noch mit "Steelheart" oder einem anderen seiner Bücher.

      Und ja, es gibt ja auch sonst noch viele Fantasyautoren zu entdecken. In letzter Zeit hadere ich ein wenig mit diesem Genre, das mir einerseits sehr am Herzen liegt und bei dem ich andererseits auch oft enttäuscht wurde. Wäre schön, wenn ich da mal wieder ein Highlight für mich finde.

  2. Stimmt, Sanderson schreibt einerseits Bücher die ich in kürzester Zeit verschlungen habe (Steelheart) und andererseits solche, bei denen ich Mühe habe rein zu kommen und bei denen ich nicht weiss, ob sie mir gefallen oder nicht (Die Kinder des Nebels).

    Ich hatte lange Zeit nicht mehr gross Fantasy gelesen, weil es einfach nichts mehr gab, dass mich mitreissen konnte. Zum grossen Teil ist da Robin Hobb daran Schuld, ihre Weitseher-Bücher waren einfach wow.
    Nun habe ich wieder damit angefangen und mit Dave Duncan einen Autor gefunden, der mir wieder Spass an grossen, dicken Fantasybüchern gegeben hatte. Seine Bücher lagen mehr als 15 Jahre im Regal und jetzt scheint die Zeit reif zu sein, dass ich seine Bücher geniessen kann.

    1. Ich finde es toll, wenn man so einen Schatz im eigenen Bücherregal entdeckt. Das zeigt, dass man bei manchen Büchern eben doch etwas länger warten muss, ehe die Zeit dafür gekommen ist.
      Ich hatte jetzt schon länger kein dickes Fantasybuch mehr, das mich so richtig begeistert hat. Aber das kommt vielleicht auch wieder.

  3. Das tut mir wirklich sehr leid, dass dir Brandon Sanderson so überhaupt nicht gefallen konnte. Wobei "Elantris" sein Debüt war und deswegen sicherlich nicht den Höhepunkt seines Schaffens darstellt, weshalb es als Start vielleicht nicht ganz optimal war. Ich hab es ja bisher noch nicht gelesen, obwohl ich nun bestimmt schon 2/3 seiner Backlist geschafft habe. "Kinder des Nebels" braucht zugebenermaßen Zeit. Wer weiß, hätte ich es nicht als Hörbuch gelangweilt auf der Arbeit gehört, wäre ich vielleicht auch nicht reingekommen. Aber wenn Vin die Mannschaft kennenlernt usw., dann beginnt der Zauber. Zu Alcatraz kann ich selbst auch nicht sagen.

    Nun ja, vielleicht in paar Jahren wieder, wenn zumindest die ersten fünf Bände der Stormlight-Chroniken raus sind? Und "Steelheart" dürfte zumindest keine Anlaufschwierigkeiten bereiten 🙂

    1. Mit Elantris war das wohl wirklich nicht der beste Start. Danach hatten es die Kinder des Nebels ohnehin schon schwer damit und ich hätte vermutlich einen sehr rasanten Einstieg gebraucht, um bei der Stange zu bleiben. Noch dazu saß mir ja zu dem Zeitpunkt auch schon der Rückgabetermin im Nacken, was sicher auch nicht hilfreich war.
      Ein anderes Mal passt es vielleicht besser mit Sanderson und mir.

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