Streifzüge

[Streifzüge] Diverse Wanderungen in Wien

In den letzten zwei Jahren habe ich ein paar (kleinere) Wanderungen gemacht, die in punkto Beschreibung und Fotomaterial nicht genug hergeben für einen eigenen Streifzug. Teilweise habe ich sie auch früher schon einmal unternommen und hier beschrieben. Ganz unerwähnt wollte ich sie aber auch nicht lassen – ich finde, dass es sich lohnt sie zumindest kurz vorzustellen oder auch die Stimmung einer anderen Jahreszeit zu vermitteln. Daher fasse ich in diesem Beitrag ein paar in aller Kürze zusammen.

Wientalweg

Man kann am Wienflussbecken zwar auch in der Innenstadt sehr schöne Plätzchen finden, aber zu einer wahren Wildnis wird der Wientalweg, wenn man diesem von Hütteldorf stadtauswärts Richtung Purkersdorf folgt. Ich war dort vor Jahren schon einmal im Mai unterwegs und bin ihn nun vergangenen November noch einmal mit meiner Nichte gegangen. Sowohl im Frühling als auch im Herbst ist dieser Weg sehr malerisch: Rund um die Rückhaltebecken erstreckt sich ein Feuchtbiotop, man findet hier eine reiche Fauna (etwa Schlangen, die sich sonnen); interessant ist auch die mehr als hundert Jahre alte Hochwasserrückhalteanlage in Auhof. Von Hütteldorf bis Purkersdorf sind es etwa 8 km, man kann aber eine kürzere Runde etwa bis zum Bahnhof Weidlingau machen oder eine längere bis zum Wienerwaldsee.

Wiener Wasserweg

Auf einer Länge von etwa 13 km kann man einmal die Alte Donau umrunden und bei 22 Stationen einiges über diesen Donau-Altarm lernen. Es gibt unterwegs Informationstafeln, noch mehr erfährt man aber in der begleitenden App. Der Weg führt meistens direkt am Wasser entlang, manchmal auch durch Kleingartensiedlungen, an geschichtsträchtigen Bädern wie etwa dem Gänsehäufel vorbei und zu vielen Liegewiesen und Badestegen, die zum Sprung ins kühle Nass einladen. Zu Fuß zieht sich die gänzlich auf Asphalt verlaufende Strecke aber ein wenig. Ich kann mir daher vorstellen, dass sie besser als gemütliche Fahrradtour geeignet ist.

Wanderung zum Südende der Donauinsel

Vor ein paar Jahren bin ich zum Nordende der Donauinsel gewandert; inzwischen habe ich es auch bis zum Südende geschafft. Wenn man – so wie ich – bei der Floridsdorfer Brücke startet, bis zum Donauinsel-Endpunkt wandert und von dort zurück bis zur nächsten Bushaltestelle Ölhafen (92B), legt man etwa 19 km zurück. Eine Verkürzung durch einen Einstieg weiter südlich (z.B. bei der Reichsbrücke) ist natürlich möglich. Der Weg selbst hat so ziemlich alles zu bieten, was für die Donauinsel so typisch ist: unberührte Wildnis, lebhafte Badestrände, FFK-Zonen, Stadtblicke, Brücken und Kraftwerke. Trotzdem zieht sich die Strecke mit der Zeit ein wenig und somit ist auch diese Wanderung vielleicht besser für einen Ausflug mit dem Fahrrad geeignet. Auf den letzten Kilometern bin ich tatsächlich niemandem mehr zu Fuß begegnet, dafür aber zahlreichen Radfahrern.

 

 

 

Zu guter Letzt kommen hier noch ein paar Stadtwanderwege:

Stadtwanderweg 4

Den Stadtwanderweg 4 habe ich 2013 schon hier beschrieben und ihn 2021 mit meiner Nichte gemeinsam nochmal in Angriff genommen. Beide Male war es Herbst, aber da wir dieses Mal auf der Jubiläumswarte so eine schöne Abendlichtstimmung hatten, wollte ich euch die Fotos nicht vorenthalten. Man kann von oben sicher auch toll den Sonnenuntergang bestaunen, was mich dann auch zum nächsten Stadtwanderweg bringt.

 

Stadtwanderweg 4a

Dieser Weg kreuzt sich bei der Jubiläumswarte mit dem Stadtwanderweg 4. An einem sonnigen Freitag im Jänner fuhr ich mit meinen Wanderschuhen in die Arbeit und verließ das Büro möglichst früh, um es genau zum Sonnenuntergang auf die Warte zu schaffen. Nach ein paar netten Wanderkilometern kam ich tatsächlich zum richtigen Zeitpunkt zur Jubiläumswarte – nur um festzustellen, dass sie im Winter gesperrt ist. Somit wurde es also nichts aus dem Panoramablick für den Sonnenuntergang. Dafür hatte ich auf dem Rückweg eine Premiere: Ich wanderte mit der Stirnlampe durch den dämmrigen Wald, was ich weniger beängstigend fand, als ich vorher gedacht hätte. Als es dann ganz dunkel wurde, bog ich aber doch zum Schloss Wilhelminenberg ab und nahm für die restliche Strecke den Bus. Im Frühling muss ich das Projekt Sonnenuntergang und den vollständigen Stadtwanderweg nochmal in Angriff nehmen.

 

Stadtwanderweg 9

Auch den Stadtwanderweg 9 habe ich bereits 2013 hier vorgestellt. Damals war ich im Oktober dort; nun hat es mich bei recht frostigen Temperaturen im Dezember noch einmal hingezogen. Es lag zwar kein Schnee, aber trotzdem fand ich es mit dem teils zugefrorenen Heustadelwasser und den vielen Misteln auf den Bäumen sehr stimmungsvoll. Es ist auch immer wieder faszinierend, wie schnell man hier vom lauten Stadtzentrum mitten in der Natur und der relativen Stille landet. Da sowohl das Reitsportzentrum Freudenau als auch die Rennbahn im Prater liegen, begegnet man hier auf den Nebenwegen auch sehr vielen Reitern, was noch das Gefühl verstärkt sich abseits der Stadt zu befinden.

 

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