Start: Manhartsbrunn (Bus 501)
Ziel: Ernstbrunn (Bus 857)
Länge: 27 km
Höhenmeter: 660 hm bergauf, 630 hm bergab
Wegbeschreibung
Ende April setzte ich den Weinviertelweg fort, den ich im März begonnen hatte. Ich stieg bei strahlendem Sonnenschein in Wien in den Bus und stieg bei grauen Wolken und eisigem Wind in Manhartsbrunn wieder aus. Da der Weg für eine ganze Weile an der Landstraße entlangführte, gab es kaum Schutz vor dem Wind und ich setzte mir die Kapuze meines Shirts auf, damit mir nicht die Ohren abfroren. Daran, ein Stirnband mitzunehmen, hatte ich bei der Wärme in Wien gar nicht gedacht. Stattdessen hatte ich mich in nicht ganz so weiser Voraussicht bereits daheim mit Sonnencreme eingeschmiert.
So entstand auf der Straße dieses unglaublich stylische Selfie. Alle Outdoor Influencer können sich warm anziehen, wenn ich erst mal mit solchen Bilder Instagram erobere. 😉
Als der Weg nach einer Weile in den Wald führte, war ich zum Glück vor dem Wind geschützt, musste aber Slalom um schlammige und nasse Wegabschnitte laufen.
Nach gut einer Stunde gab es oberhalb von Unterolbendorf eine Abzweigung zum Kreuttaler Aussichtsturm. Ich machte einen kleinen Abstecher dorthin und wurde zwar mit keiner allzu atemberaubenden Fernsicht belohnt, aber zumindest mit ein paar Sonnenstrahlen gesegnet.
Nach einigem bergauf und bergab durch den Wald führte der Weg am Rand von Unterolbendorf wieder auf die Straße. Hier gab es einen fast perfekten Pausenplatz, aber ich wollte vor der Mittagspause noch ein paar Kilometer schaffen. Normalerweise, wenn ich so einen Platz links liegen lasse, um den nächsten zu nehmen, kommt stundenlang kein „nächster“ mehr. Ihr dürft schon mal wetten, ob das dieses Mal auch so war!
Für mich ging es nun vorerst wieder an der Straße entlang, ehe ich Richtung Hornsburg auf einen Waldpfad wechselte, der zwar nicht dem originalen Weg entsprach, aber fast parallel dazu verlief. Es gibt auf dem Weinviertelweg öfter mal Straßenabschnitte, die sich mit minimalem Umweg auf schöneren Wegen umgehen lassen. Ein genauer Blick auf eine Karte/Kartenapp lohnt sich also.
Zwischen Hornsburg und Großrußbach hielt ich Ausschau nach einem geeigneten Platz fürs Mittagessen (inzwischen war es schon nach 14 Uhr), aber natürlich hatte ich meine einzige Chance verspielt …. Ich setzte mich schließlich auf einen Baumstumpf, hielt es dort aber nicht allzu lange aus, da mir erneut der Wind um die Ohren pfiff. Daher legte ich in Großrußbach noch eine kleine Kaffeepause in der dortigen Konditorei ein.
Als ich Großrußbach hinter mir gelassen hatte, ging es auf schier endlos langen Straßen und Wegen durch Felder und Wiesen mit Blick auf die Leiser Berge, die in der nächsten Etappe auf dem Programm stehen. Im Hochsommer würde ich diesen Abschnitt hier nicht gehen wollen, da wird man bestimmt von der Sonne gegrillt.
Inzwischen rückte auch schon Ernstbrunn, mein heutiges Etappenziel, in greifbare Nähe. Es gibt hier am Sonntagnachmittag genau einen einzigen Bus und für diesen lag ich gut in der Zeit, daher legte ich noch ein kleines Päuschen in der Sonne ein, ehe ich die letzten Kilometer nach Ernstbrunn zurücklegte. Hier verkehrt im Sommer der Nostalgiexpress Leiser Berge und das macht sich auch im Ortsbild bemerkbar.
Die Busfahrt zum Bahnhof Korneuburg war dann noch etwas abenteuerlich, da an diesem Nachmittag in zahlreichen Dörfern der Maibaum aufgestellt wurde und der Bus sich ein paarmal auf ohnehin schon engen Straßen an querliegenden Maibäumen vorbeimanövrieren musste. Aber erstaunlicherweise erreichte ich trotzdem rechtzeitig die Schnellbahn zurück nach Wien.
Fazit: Diese Etappe des Weinviertelwegs ist zwar abwechslungsreich, aber ehrlich gesagt trotzdem etwas langweilig. Der eigentliche Reiz liegt für mich darin, die Umgebung von Wien auf diese Weise besser kennenzulernen. Wann würde ich sonst jemals nach Großrußbach oder Manhartsbrunn kommen? Der folgende Abschnitt durch die Leiser Berge ist angeblich landschaftlich der schönste – ich bin gespannt.
Nur gut, dass du an dem Tag ein Shirt mit Kapuze getragen hast – ich möchte wetten, dass der Wind sonst erst recht unerträglich gewesen wäre. Schade, dass das Wetter an dem Tag so gar nicht mitspielte und die endlos wirkenden Landstraßen wirken wirklich nicht gerade reizvoll. Ich hoffe, das nächste Wegstück wird wirklich hübscher! Wobei ich mich über die Blütenfotos und die Holzeule sehr gefreut habe – was für ein Blick! *g*
Zumindest hat es nicht geregnet – sonst wäre es wettermäßig noch um einiges ungemütlicher gewesen. Inzwischen bin ich die nächste Etappe schon gegangen (den Beitrag hatte ich schon vor einer Weile vorgeschrieben) und sie war tatsächlich um einiges schöner.