Lesetage

[Konstanzes Herbstlesen] 13. Oktober 2024

Dieses Wochenende steige ich erst spät ein in Konstanzes Herbstlesen. Mein Freund war bei mir zu Besuch, aber ich war leider krank und habe das Wochenende hauptsächlich im Bett verbracht. Insofern kann ich diesmal auch nicht mit schönen Herbstfotos vom Wochenende dienen. Inzwischen geht es bergauf und ich kann mich wohl auch wieder auf Bücher konzentrieren, daher unternehme ich einen weiteren Anlauf, um bei „Der Glocken Schlag“ von Dorothy L. Sayers weiterzukommen. Letzte Woche war es bei mir beruflich mit meinem Fortbildungskurs so stressig, dass ich so gut wie gar nicht zum Lesen gekommen bin. Aber heute habe ich außer lesen, schlafen und Hörbuch horchen nichts mehr vor.

Update um 15:45

Ich habe den Nachmittag mit ein bisschen schlummern und ansonsten „Der Glocken Schlag“ verbracht. Nun, da ich mal mehr am Stück gelesen habe, finde ich auch besser in den Krimi hinein. Was mich allerdings sehr irritiert: Ich habe schon seit mehreren Kapiteln eine Vermutung, die sich für mich von Seite zu Seite mehr bestätigt, aber Lord Peter Wimsey ist bisher nicht auf diesen Verdacht gekommen und auch sonst niemand von den Beteiligten. Für mich liegt es so klar auf der Hand, dass es einfach nicht passt, dass diese Idee niemand hat. Normalerweise neige ich nämlich nicht dazu, bei Krimis den Detektiven voraus zu sein. 😉 Oder aber ich übersehe etwas offensichtliches und befinde mich dementsprechend ganz auf dem Holzweg.

Da mich diese Überlegung nun ziemlich bei der Stange hält, werde ich mir jetzt nur mal rasch einen Tee machen und dann auch gleich weiterlesen.

Update um 19:00

Ich habe vorher „Der Glocken Schlag“ ausgelesen und tatsächlich hat sich mein Verdacht bestätigt. Wenn ich mal gut 200 Seiten vor Lord Peter Wimsey die Identität eines Mannes errate, dann spricht das wirklich nicht für den Krimi. Es gab zum Glück aber doch noch die eine oder andere Überraschung und ich bin froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe. Für mich war das aber leider der bislang schwächste Krimi von Sayers.

Jetzt werde ich mir wohl eins der anderen Bibliotheksbücher schnappen, die ich noch hier habe. Mit „Berge im Kopf“ von Macfarlane habe ich schon begonnen, aber zu dem zieht es mich gerade nicht so sehr. Vielleicht beginne ich mit „Bis ans Ende der Welt und zu mir selbst“, in dem Robby Clemens beschreibt, wie er sich aufmacht, um vom Nordpol bis zum Südpol zu laufen. Oder ich schnappe mir mein Hörbuch, aber da brauche ich etwas, das meine Finger beschäftigt. Ich bin eh gerade wieder an ein paar Häkelgeschenken dran.

Vorher drehe ich aber mal eine kleine Blogrunde und schaue, wie es bei euch so läuft.

Update um 22:00

In meinem abschließenden Update habe ich nicht mehr allzu viel zu erzählen. Ich habe mit „Bis ans Ende der Welt und zu mir selbst“ begonnen und war vom Aspekt des Laufens bisher etwas enttäuscht, da das am Nordpol und in Grönland nur zwei kürzere Intermezzi sind, ehe es in Kanada richtig losgeht. Ansonsten finde ich den Anfang aber interessant, vor allem das recht wechselhafte Leben von Robby Clemens, der nach einem beruflichen Absturz einen ziemlichen Tiefpunkt erreichte. Vermutlich werde ich im Bett noch ein wenig weiterlesen. Es freut mich, dass ich zumindest noch kurz an diesem Lesewochenende mit dabei war und ich wünsche euch einen guten Start in die nächste Woche!

14 thoughts on “[Konstanzes Herbstlesen] 13. Oktober 2024

  1. Wie schade, dass du das Wochenende mit deinem Freund nicht rundum genießen konntest, aber gut, dass es dir so langsam besser geht! Momentan erwischt es wirklich eine Person nach der anderen …

    Ich hoffe, es klappt heute mit dir und „Der Glocken Schlag“, es macht ja doch etwas mehr Spaß, wenn man so ein Buch nicht nur seitenweise liest.

    1. Danke! Ich hab nichts von dem, was sonst gerade so herumschwirrt, aber insgesamt in das Immunsystem derzeit ziemlich gefordert.
      Inzwischen habe ich gut 100 Seiten bei dem Buch weitergelesen und habe nun deutlich besser hineingefunden.

      1. Schön, dass du mit deinem Buch besser vorankommst und … ach, ich sage besser nix zum Inhalt. Aber ich bleibe dabei, dass Sayers da so sehr in ihrer Leidenschaft fürs Wechselläuten aufging, dass alles andere deutlich zurückstecken musste. Was sehr schade ist, aber immerhin zeigt der Roman eine Seite des britischen (Land)Lebens, die sonst nicht so zum Vorschein kommt! Oh, und dank „Der Glocken Schlag“ habe ich in der Vergangenheit in anderen Veröffentlichungen beiläufige Bemerkungen zu dem Thema einordnen können, was ich dann wieder spannend fand.

        1. Ja, irgendwie muss ihr da der Kriminalfall ein bisschen entglitten sein. *g* Vielleicht hätte der Roman besser als Nicht-Krimi funktioniert, denn das britische Landleben ist darin tatsächlich sehr atmosphärisch beschrieben.

        2. Oh ja, der ist ihr definitiv entglitten! Ich fand es damals spannend, dass ich (und ich glaube, ich war beim ersten Lesen elf Jahre alt) lange vor Lord Peter die Lösung wusste. Wie unglaubwürdig dieses Nichtbegreifen bei einem solch intelligenten Charakter ist, ist mir dann erst Jahre später aufgefallen.

          Gibt es noch weitere Lord-Peter-Whimsey-Romane, die du bislang nicht gelesen hast? Wenn ja, dann bin ich mir sicher, dass sie dir besser gefallen werden als dieser. 😉

          Okay, jetzt bin ich neugierig auf die Wegführung und die Logistik, wenn jemand vom Nordpol bis zum Südpol laufen will…

        3. Ja, deshalb habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob ich etwas ganz offensichtliches übersehen habe, das meine Theorie unmöglich macht – denn ich fand es so unglaubwürdig, dass Lord Peter nicht auf die Lösung kommt. Aber er bezeichnet sich dann ja selbst als „der reinrassigste und dümmste Esel, der je im Fell eines Spürhundes gebrüllt hat“. *gg*

          Das funktioniert leider (natürlich) nicht gänzlich zu Fuß, wobei es mich doch etwas enttäuscht hat, wie wenig Zeit er tatsächlich in der Arktis verbracht hat. Aber ansonsten liest es sich gut an und ab Kanada dürfte es mehr halten, was der Klappentext verspricht.

        4. Von Sympathien fehlgeleitet … oder so … *g*

          Oh, wie schade für dich, dass die Arktis nicht so viel Raum einnimmt. Ich drücke die Daumen, dass der Rest seiner Wanderung für dich trotzdem interessant und spannend zu verfolgen ist! 🙂

          Für den Fall, dass wir uns heute Abend nicht mehr lesen, wünsche ich dir schon mal einen guten Start in die kommende Woche und weiterhin gute Besserung!

    1. Danke! Leider finde ich, dass dieser Krimi nicht so gut ist wie die anderen von Sayers. Aber vielleicht hatte ich auch nur zu hohe Erwartungen, da dieser so hochgelobt wird.

      1. Wenn es so offensichtlich und nur die Charaktere das nicht bemerken, ist das natürlich etwas frustrierend… Ich lese ja selten Krimis, aber wenn, muss es schon ein bisschen tricky sein. Ich habe mal einen Maigret gelesen, da war das auch so offensichtlich… Hab einen schönen Abend!

        1. Ja, wenn es so ganz offensichtlich ist und der gewitzte Detektiv einfach nicht drauf kommt, funktioniert das nicht. So was wäre Hercule Poirot nicht passiert. 😉
          Dir auch einen schönen Abend!

  2. Oh je, gute Besserung auch von mir!
    Lustig, „Der Glocken Schlag“ ist bisher der einzige Sayers, den ich gelesen habe – ich bin ja nicht so die Krimi-Leserin, und ich kann mich an den Kriminalfall auch überhaupt nicht erinnern, aber dass ich das mit dem Wechselläuten und allgemein die Atmosphäre und die Charaktere sehr gemocht habe.
    Dann wünsche ich dir auch einen guten (und gesünderen) Start in die Woche!

  3. Ich finde es ziemlich spannend, was du und ihr in den Kommentaren zu dem Sayers-Krimi schreibt. Ich habe tatsächlich noch keines ihrer Bücher gelesen, aber „Ein Toter zu wenig“ habe ich mir immerhin schon angeschafft.
    Mich irritiert es auch immer, wenn ich wider Erwarten lange vor den Ermittlern die Lösung finde. Das passt zu der Detection Club-Regel: „Der beschränkte Freund des Detektivs, sein Watson, darf keinen seiner Gedankengänge verschweigen; sein Intelligenzquotient muss leicht, aber nur ganz leicht, unter dem des durchschnittlichen Lesers liegen“ – wenn er zu klug ist, verliert er den Leser, der keinen mehr Spaß am Mitraten hat; ist er zu dumm, ist das Rätsel nicht zufriedenstellend. Das gilt letztlich auch ohne Watson.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Datenschutz
Ich, Judith Oliva (Wohnort: Österreich), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.
Datenschutz
Ich, Judith Oliva (Wohnort: Österreich), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.