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2. Update meiner Beschätigungsliste für Zuhause

Sechs Wochen Ausgangsbeschränkungen sind vorbei, knapp eine steht noch bevor (wobei für Mai noch so einiges ungeklärt ist), daher ist es an der Zeit für einen neuen Zwischenstand meiner Todo-Liste. Ich hatte die letzten Tage einen ziemlichen Durchhänger, wobei ich nicht so ganz sagen kann, woran es lag. Möglicherweise fällt mir mittlerweile doch die Decke auf den Kopf – wobei ich nicht mehr jeden Tag im Home-Office verbracht habe und auch einige Male spazieren war.

Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich der zumindest in Österreich sehr positiven Entwicklung noch nicht ganz trauen kann und die allgemeine Aufbruchsstimmung eher skeptisch sehe. Ich habe schon jetzt den Eindruck, dass viele jegliche Vorsicht vergessen haben und frage mich, wie das erst im Mai mit den Lockerungen wird (ab 1. Mai öffnen alle Geschäfte, Friseure und Masseure; ab Mitte Mai die Gastronomie, Bibliotheken, Museen und sukzessive auch die Schulen). Vielleicht liegt es aber auch an der allgemeinen Unsicherheit, wie es weitergehen wird, wie sich in Zukunft alles entwickeln, wie sehr sich unser Leben langfristig verändern wird.

Was auch immer der Grund ist (es mag eine Kombination aus allem sein) – es ist mir in den letzten Tagen oft sehr schwer gefallen, mich zu irgendetwas aufzuraffen und genug Konzentration etwa fürs Lesen zu finden. Ich dachte mir daher, dass es mich vielleicht motivieren würde, nochmal meine Liste durchzugehen. Wie schon beim letzten Update ist alles grün markiert, womit ich begonnen habe, was aber noch nicht fertig ist bzw. weiter läuft; rot markiert sind die Dinge, die ich noch gar nicht in Angriff genommen habe.

  • Fenster putzen: erledigt!
  • Kellerabteil aufräumen: erledigt!
  • Balkon frühlingsfit machen: erledigt!
  • Rezensionen schreiben: 6 sind geschafft, aber es sind noch immer einige offen
  • einen Lesetag mit Lyne machen: wir haben sogar zwei ganze Lesewochenenden veranstaltet – eins am 28. und 29. März, ein weiteres am 4. und 5. April
  • meine Notizbuch-Serie auf dem Blog fortsetzen: steht noch aus
  • Fotobuch für Schottland erstellen: erledigt!
  • Häkeleien fertigstellen: Häkeldecke, Mini-Kakteen und Ostergeschenke sind fertig; die vor längerem begonnene Weste habe ich mir noch nicht vorgenommen, aber dafür habe ich eine neue Decke begonnen.
  • ein Bändchen/Lesezeichen knüpfen: Damit habe ich heute endlich begonnen und zwar mit schöner Aussicht dabei.
  • ein neues Lied am Klavier lernen: Das Klavierspielen habe ich leider noch immer sträflich vernachlässigt, aber ein paarmal habe ich mich zumindest wieder dran gesetzt.
  • an der Karte für meine Fantasywelt weiterarbeiten: Ich habe zwar nicht an der großen Weltkarte weitergearbeitet, sondern an einer Stadtkarte, aber immerhin!
  • Sport: Ich habe einigermaßen regelmäßig Yoga gemacht und war ab und zu laufen, aber gerade in der letzten Woche hat mein innerer Schweinehund sehr oft gesiegt.
  • mein Norwegisch auffrischen: Mittlerweile hat meine Airbnb-Gastgeberin meinen Aufenthalt in Oslo von ihrer Seite aus storniert. Das ist an sich gut, da ich nun das gesamte Geld zurückbekomme, aber diese Bestätigung, dass der Urlaub nichts wird, hat mich dennoch sehr frustriert. Ihr könnt euch also vielleicht vorstellen, dass meine Motivation norwegische Vokabeln zu lernen sehr gering war.
  • jeden Tag positive Eindrücke sammeln: Ich habe es nicht für jeden Tag gemacht, sammle aber weiterhin positive Dinge.

Obwohl ich mich an den letzten Tagen so untätig gefühlt habe, bin ich doch bei dieser Liste gut vorangekommen. Und sie war auch tatsächlich immer wieder sehr motivierend für mich. Ohne sie hätte ich vermutlich nicht zum Knüpfgarn gegriffen – was schade wäre, da ich heute sehr viel Spaß mit dem Bändchen hatte. Manchmal brauche ich einfach so einen kleinen Tritt in den Hintern, selbst wenn es sich um Tätigkeiten handelt, die ich eigentlich gern mache. Ich werde jetzt diese Liste mal bis Ende April fortführen und danach? Mal sehen. Vielleicht stelle ich eine neue zusammen.

Und wie geht es euch? Hattet ihr vielleicht ebenfalls eine Todo-Liste und falls ja: Seid ihr damit gut vorangekommen? In Deutschland gibt es ja nun ebenfalls Lockerungen, wenn auch meines Wissens noch nicht so umfangreich wie in Österreich – freut ihr euch darüber oder denkt ihr, dass es noch zu früh ist?

8 thoughts on “2. Update meiner Beschätigungsliste für Zuhause

  1. Wo Du mit dem Fensterputzen fertig bist, magst Du rumkommen und bei mir weitermachen? :))) Als es die Tage sonnig war und die Strahlen durch die Scheibe fielen, war meine Motivation sehr hoch, mich ebenfalls dranzumachen. Das werde ich kommende Woche wohl tun. Ich habe ebenfalls ein Häkelprojekt, gerade richtig zum Verschenken, fertig: ein Tuch. Danach habe ich einen Häkelschal begonnen, dessen Muster mir gut gefällt, bei dem ich mir aber nicht sicher bin, ob die Wolle dafür nicht zu leicht ist (weil man dann das Muster kaum sieht).
    Lass Dich nicht unterkriegen!

    1. Tja, was soll ich sagen … ich habe die Fenster im März geputzt (das war der erste Punkt, den ich von der Liste streichen konnte) und mittlerweile sind überall die verdammten Birkenpollen. Ich befürchte also, ich muss meine eigenen auch noch mal putzen (sowie den restlichen Balkon).
      Ich hoffe, du zeigst dein Häkeltuch noch her, ehe du es verschenkst!

  2. Zugegeben: Mir geht es mittlerweile besch….

    Ich komme gar nicht mehr klar. Mir fehlen mein Sport, meine Freunde, meine Hobbys, meine Freiheit. Ich komme mir unglaublich eingesperrt vor, das kann man auch mit Spazierengehen nicht mehr kompensieren.

    Dennoch denke ich, dass die Lockerungen zu früh und zu viel sind. Wir werden unsere Erfolge verspielen. Und dann? Wieder alles auf Anfang?

    1. Das tut mir sehr leid, dass es inzwischen so schwierig ist für dich. Es ist auch wirklich eine belastende Situation
      Ich selbst bin ja in der glücklichen Lage, dass ich den Großteil meiner Hobbys ganz normal fortführen kann. Was natürlich nicht heißt, dass ich nichts vermisse oder nicht auch gern mal wieder andere Dinge als meine „häuslichen“ Hobbys machen würde.
      In Österreich sind ab heute alle Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Es gibt natürlich immer noch eine Reihe von Maßnahmen und vieles bleibt weiterhin geschlossen. Mal sehen, was die nächsten Wochen bringen werden. Ich werde erst mal noch weiter soviel social distancing wie möglich betreiben,aber für die meisten scheint es jetzt „vorbei“ zu sein und das macht mir schon ziemlich Sorgen.

      Ich wünsche dir auf jeden Fall ein gutes Durchhalten und hoffe, dass du zumindest einige Hobbys bald wieder aufnehmen kannst!

  3. Ich teile deine Sorgen – spätestens seit dieser Woche scheint die Welt da draußen wieder zur Normalität zurückgekehrt zu sein, meine Eltern planen weiterhin im Sommer an einem großen Familientreffen teilzunehmen und uns danach zu besuchen, weil „in drei Monaten das bestimmt wieder vorbei ist“. Nein, ist es nicht.

    Umso schöner finde ich es gerade, dass du trotz all der Sorgen und Gedanken und des Durchhängers so viel Dinge von der Liste geschafft hast (und inzwischen vermutlich noch einige mehr). 🙂

    1. Sehr viel mehr habe ich nicht mehr geschafft. Nach einer kurzen motivierten Phase bin ich die letzten Tage in ein ziemliches Loch gefallen. Ich weiß nicht genau, ob es am Stress in der Arbeit liegt oder daran, dass ich einige mühsame Diskussionen geführt habe und mich fühle, als müsste ich mich ständig rechtfertigen, dass ich noch nicht wieder zur Normalität zurückgekehrt bin. Ich kann also gut nachvollziehen, wie es dir mit dem Plan deiner Eltern geht.

      1. Bei diesen Rechtfertigungsforderungen frage ich mich manchmal, ob die Leute insgeheim genau wissen, dass noch nicht alles wieder „normal“ sein kann, sich das aber nicht eingestehen wollen, weil sie ja dann falsch handeln würden …

        Ich hoffe, du kannst dich immerhin am Wochenende jetzt entspannen und erholen und den einen oder anderen schönen Spaziergang genießen! 🙂

        1. Dieses Wochenende habe ich tatsächlich auch einmal so etwas wie ein Sozialleben. Meine Nichte kommt zu mir, die jetzt eigentlich wieder in Irland sein wollte. Wir werden wohl spielen und Spazieren gehen und vermutlich ist es auch eine gute Ablenkung, um mal nicht die ganze Zeit in Gedanken zu versinken.

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