Wegbeschreibung
Start: Bahnhof Retz
Ende: Hardegg
Länge: mit Abstechern ca. 20 km
Höhenmeter: 660 hm bergauf, 630 hm bergab
Der Thayatalweg 630 führt in 12 Etappen vom Nebelstein im Waldviertel nach Retz im Weinviertel. Ich bin hier die letzte Etappe in umgekehrter Reihenfolge und mit einer kleinen Abwandlung am Ende gegangen.
Es ist bereits eine Weile her, seit ich diese Wanderung unternommen habe: An einem schwülen Tag Ende Juni habe ich mich mit dem Zug nach Retz aufgemacht, wo ich zunächst vom Bahnhof zum Hauptplatz gegangen bin, um dann den zahlreichen Schildern zu folgen.
Bei der Windmühle Retz legte ich noch einen Zwischenstopp ein – nicht nur, um den Ausblick von der Spitze des Hügels zu genießen, sondern auch für eine Führung durch die Mühle.
Nach der interessanten Führung startete ich dann so richtig meine Wanderung. Der Weg führte über Straßen und Feldwege und es war gut, dass der Himmel so bedeckt war, denn sonst hätte mich hier die Sonne vermutlich ziemlich durchgebraten.
Durch die Besichtigung der Mühle war es inzwischen schon mittags und ich legte daher recht früh eine Rast ein, um meine Jause zu essen – es wäre aber auch eine Schande gewesen, an so einem perfekten Pausenplatz einfach vorbeizugehen.
Danach wechselten sich Wald- und Wiesenabschnitte ab, teilweise ging es auch durch hohes Gras. Auf der Straße war ich noch ab und zu von Radfahrern überholt worden, aber nun kam es mir vor als wäre außer mir kein Mensch unterwegs. Dafür hatte ich die eine oder andere tierische Begegnung.
Die tierischen Begegnungen wurden übrigens mehr, als ich in den Nationalpark Thayatal eintauchte, denn nun wurde ich von Mücken umschwärmt. Ich hatte überlegt, ob dieser Weitwanderweg entlang der Thaya vielleicht ideal für den Hochsommer wäre, weil sehr viele Abschnitte durch den Wald und an der kühlen Thaya entlangführen, aber nun bezweifelte ich das ein wenig. Schön war es aber trotzdem im Nationalpark.
Nach gut drei Stunden Wanderung erreichte ich den „Überstieg“, wo sich die Thaya, die den Umlaufberg umfließt, beinahe zu einem Kreis schließt.
Es ist leider kaum möglich, das entsprechend auf Fotos einzufangen. Besser ersichtlich ist der Flussverlauf hier auf dieser Karte.
Nach dem Überstieg ging es auf schmalen Wegen unmittelbar am Flussufer entlang, manchmal musste ich mich zwischen Felsen und Baustämmen hindurchzwängen. Immer wieder gibt es auch Schilder, die darauf hinweisen, dass man sich hier direkt an der tschechischen Grenze befindet.
Knapp zwei Kilometer vor Hardegg verließ ich den Thayatalweg 630 und bog links ab, um zum Nationalparkhaus zu kommen, wo ich die Ausstellung besichtigte und mir einen Eiskaffee gönnte. Danach machte ich noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt auf dem Henner, von wo man einen tollen Blick auf die Burg Hardegg hat. Leider kämpfte mein Handy ein bisschen mit den starken Lichtkontrasten.
Endpunkt der Wanderung war für mich schließlich die Bushaltestelle direkt bei der Burg, von wo aus ich wieder zurück zum Bahnhof Retz fuhr.
Eine sehr schöne Wanderung, die man vielleicht nicht gerade im Hochsommer in Angriff nehmen sollte. Es lohnt sich, ein bisschen zusätzliche Zeit für die Mühle Retz und das Nationalparkhaus einzuplanen.
Oh, ich finde es immer so hübsch, wenn Flussschleifen fast einen Kreis bilden! Gerade auf deinem zweiten Foto lässt sich das schon sehr gut erahnen. 🙂 Und es ist spannend wie unterschiedlich die Windmühle auf den beiden Fotos wirkt, nachdem auf dem einen Bild der Himmel deutlich dramatischer aussieht und die Wolken für einen ganz anderen Lichteinfall sorgen! Ich freue mich übrigens immer, wenn du von deinen tierischen Begegnungen erzählst, aber auf Mückenschwärme könnte ich dabei genauso gut verzichten, wie du es vermutlich an dem Tag gekonnt hättest – ich hoffe, du hattest wenigstens einen wirksamen Schutz dabei! 😉
Leider bin ich nicht immer schnell genug, um meine tierischen Begegnungen auch fotografisch festzuhalten, aber inzwischen kann ich auf jeden Fall mehr Schlangenarten erkennen und voneinander unterscheiden als noch vor zwei Jahren.
Ein Mückenschutzmittel hatte ich leider nicht mit – am wirksamsten war es, zügig zu gehen und möglichst nicht stehenzubleiben. *g*
Eigentlich ist es ja auch schöner, wenn du einfach die Begegnungen genießen kannst, ohne dabei hektisch die Kamera aktivieren zu müssen. 🙂 Einheimische Schlangenarten sind bei mir eine riesige Wissenslücke, ich habe aber auch noch nie eine in der Natur gesehen, obwohl ich früher so viel mit den Hunden unterwegs war.
Uuuuh, du hast dich also mutig den Blutsaugern gestellt bzw. bis vor ihnen davon gelaufen? Ich hoffe, die Folgen waren nicht zu unangenehm. *g*