Lesegeplauder

[31 Tage – 31 Bücher] Tag 28 und Tag 29

Und wieder zwei Fragen im Doppelpack:

Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
Dass ich es selten schaffe, mich auf ein Buch zu beschränken, kenn ihr ja schon. Auch hier wieder. Als erstes fiel mir Der Herr der Ringe ein. Es gibt so einiges, was ich an der Verfilmung zu kritisieren habe, aber ich bin Peter Jackson unendlich dankbar dafür, dass er Mittelerde zum Leben erweckt hat – mit all den grandiosen Details und den inspirierenden Landschaften. Die Making ofs zeigen deutlich, mit wieviel Sorgfalt und Liebe selbst noch die kleinste Brosche oder Verzierung einer Säule im Hintergrund gestaltet wurde. Da kann man über die kleinen inhaltlichen Schwächen der Filme doch großzügig hinwegsehen.

Und dann ist da noch Neil Gaimans Sternwanderer. Das Buch fand ich nett. Mehr nicht. Aber der Film! Das ist wirklich der seltene Fall, wo ich die Verfilmung viel lieber mag als die Vorlage. Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Robert de Niro als Captain mit rosa Tüllrock, Mark Strong als äußerst ansehnlicher Septimus, die herrlichen Dialoge der toten Brüder, die Filmmusik, die schönen Schnitte, Bernard als Mädchen, …. Hach, ich liebe diesen Film! 

Tag 29 – Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt???
Das denk ich mir leider bei sehr vielen Buchverfilmungen, ganz schlimm ist es aber bei folgender:
Die Brüder Löwenherz
Nicht, weil die Verfilmung an sich schlecht wäre, nein, sondern nur, weil mein Bild von Jonathan (meine erste Buchliebe! *schmacht*) damit zerstört wurde. Dieser vierzehnjährige Junge, der hübsch und schön sein soll, wird in der Verfilmung von einem über 25jährigen gespielt, der leider auch keinen Tag jünger aussieht. Und dann erst diese Frisur
Und nun bekomm ich diesen Jonathan nicht mehr aus dem Kopf. Vielen Dank auch! *grummel*

6 thoughts on “[31 Tage – 31 Bücher] Tag 28 und Tag 29

  1. Den Sternwanderer liebe ich auch! Also den Film, das Buch hab ich nicht gelesen, aber Neil Gaimans Schreibstil hat mich bei "The Graveyard Book" nicht sonderlich beeindruckt. Wenn das beim Sternwanderer auch so ist, schreib ich das mit dem Lesen lieber gleich ab.

    "Die Brüder Löwenherz" hab ich nicht gesehen – und gelesen auch nicht, zumindest könnte ich mich nicht dran erinnern – aber ja, Gott, du hast Recht: Diese Frisur!
    Das ist halt immer das Riskante bei Buchverfilmungen. Gegen die eigene Fantasie kommt eben (fast) niemand an ^^

  2. Haha… ja diese Frisur ist echt der Graus!
    Da blutet das Teenie-Herz, bei solch einem unpassenden Exemplar eines Romanhelden!
    Ein unterschwelliges Gefühl sagt mir, dass ich den Film auch mal gesehen hab, aber ich kann mich nicht mehr bewusst daran erinnern 😉
    Aber das Buch ist klasse!

    Bei den Restlichen kann ich nicht mitreden, kenne ich alle nur als Verfilmung.

  3. @Stefanie: Ich hab zwei Bücher von Gaiman gelesen, eben den "Sternwanderer" und "American Gods", und beide haben mich nicht vom Hocker gerissen. Ist also wohl auch nicht so ganz mein Autor.

    Ja, die Frisur sieht irgendwie aus, als hätte man ihm einen Wischmob aufgesetzt. Würde zu Prinzessin Leia mit ihren Topflappen passen. *g*

  4. Ach, da muss ich ja auch glatt mal "Sternwanderer" gucken. Ich stehe ja Neil Gaiman eher skeptisch gegenüber, obwohl ich Buch und Film von "Coraline" mochte. Aber es gibt ja tatsächlich einige Buchverfilmungen, die beeindruckender sind als ihre Vorlagen.

    Es stimmt, dass eine Verfilmung die eigene Fantasie quasi (zer)stören kann. Aber ich lasse mich davon nicht beirren. Wenn ich ein Buch lese, ist die Vorstellung der Welt und der Figuren in meinem Kopf so gefestigt, dass kein Film das ändern kann. Wenn ich jetzt z.B. "Das Parfum" lese, sehe ich immer noch eher einen buckligen, scheußlichen Grenouille vor mir statt einen sensiblen Ben Whishaw. Buch und Film sind einfach zwei verschiedene Kunstwerke, die man auch nicht so leicht miteinander vergleichen kann. Ich zumindest sehe das nicht so eng, wenn sich eine Verfilmung nicht genau an die Vorlage hält. Der Film sollte ja auch irgendwie noch etwas Eigenständiges schaffen.

    LG, Lena

  5. Gnah, jetzt hab ich unabsichtlich meinen eigenen Kommentar gelöscht. %-)

    Also nochmal:
    Ich hab auch nichts dagegen, wenn ein Film sich nicht so genau an die Vorlage hält. Gerade der Sternwanderer ist vom Buch recht weit weg, genauso wie die herrlichen Wolf Haas-Verfilmungen.
    Aber die Brüder Löwenherz leben ja irgendwie von diesem engen Verhältnis zwischen den Brüdern. Und wenn Jonathan dann im Film doppelt so alt wie Krümel aussieht und auch sonst ganz anders wirkt, passt dann das alles nicht mehr wirklich. 🙁

  6. Ja klar, da hast du Recht. Ich kann mich leider weder an Buch noch Film von "Die Brüder Löwenherz" erinnern (ich verspüre nur ein warmes und irgendwie trauriges Gefühl, wenn ich daran denke), aber so klare Fehlbesetzungen, die dann auch im Film keinen Sinn machen, sind schon ärgerlich. Und die Frisur ist ja echt der Knaller … irgendwie aber auch ein bisschen süß, erinnert an diese tschechischen Märchenfilme … und schließlich ist der Film ja schon über 30 Jahre alt …

    LG, Lena

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