Büchereien sind für mich so etwas wie ein Paradies. Mehr noch als Buchhandlungen. Denn ich muss nicht überlegen, ob ich genug Geld oder Platz für neue Bücher habe – ich kann einfach hemmungslos zuschlagen. Außerdem kann man auch unbekanntere Bücher oder Genres, die man sonst nicht so liest, ausprobieren. Wenn es einem nicht gefällt – was solls? Dann bringt man es eben einfach wieder zurück.
In letzter Zeit habe ich – angesichts meines SuBs – meine Büchereibesuche ein wenig eingeschränkt. Aber gestern hat es mich mal wieder so richtig gepackt. Ich war nämlich in meiner Lieblingszweigstelle der Wiener Büchereien (für die Wiener: es ist die Zweigstelle Philadelphiabrücke). Es ist eine wunderbar helle, übersichtliche und ruhige Bücherei mit vielen aktuellen Romanen. Einziger Nachteil: Sie liegt nicht gerade bei mir ums Eck.
Gestern habe ich mir aber wieder mal einen Besuch dort gegönnt und musste mich selbst mit Händen und Füßen davon abhalten, wahre Bücherstapel mit nach Hause zu nehmen. So sind es also „nur“ drei Bücher und zwei Hörbücher geworden:
„Alias Grace“ ist ein Roman von Margaret Atwood, einer Autorin, über die ich durch Zufall vor vielen Jahren in einer anderen Bücherei gestolpert bin. „Der Report der Magd“ war das besagte Buch, das mir damals in die Hände fiel, und ich würde es auch jetzt noch als einen der beeindruckendsten Romane, die ich je gelesen habe, bezeichnen. Danach habe ich relativ viel von ihr gelesen, aber diesen Roman hier, den ich meine Liste für die Historien-Challenge gesetzt habe, kenne ich noch nicht.
Darin geht es um Grace Marks, eine reale Person, die 1843 des Doppelmordes an ihre Arbeitgebern schuldig gesprochen wurde.
„Arkadien erwacht“ von Kai Meyer muss ich wohl nicht mehr großartig vorstellen. Ich wollte jetzt eigentlich eine Weile mal wieder keine Phantastik lesen, aber der Roman hat mich in der Bücherei angelacht und ich konnte nicht widerstehen.
Ich habe dann reingeblättert und auf der Heimfahrt gleich direkt zu lesen begonnen, weil Rosa mich mit ihren unverschämten, schlagfertigen Kommentaren sofort in ihren Bann gezogen hat.
Auf „Vom Atmen unter Wasser“ von Lisa-Marie Dickreiter bin ich durch das Montségur-Forum (wo ich ab und zu mitlese) aufmerksam geworden.
Eine Familie muss mit dem Tod der Tochter klarkommen – das klingt zunächst nach schon sehr oft dagewesen, aber die im Forum verlinkte Leseprobe hat mir auf Anhieb gefallen. Also wieder ein Buch auf meiner Liste (ehrlich, die Buchvorstellungen bei Montségur sind tödlich für den SuB!), und so war ich gestern sehr erfreut, als ich es in der Bücherei entdeckt habe.
Und da ich ja zur Knüpf-Untermalung gern Hörbücher höre, haben auch „Der Mädchenmaler“ von Monika Feth und „Der norwegische Gast“ von Anne Holt den Weg in meine Tasche gefunden. Von Monika Feth musste ich mal für ein Proseminar über Jugendkrimis den Roman „Der Erdbeerpflücker“ lesen, und obwohl ich ihn nicht überragend fand, interessiert es mich doch, wie der zweite Fall von Jette ist.
Wie der Krimi von Anne Holt den Weg auf meine Bücherliste fand, weiß ich gar nicht mehr. Vielleicht, weil die Beschreibung – Reisende, die im Hotel in einem norwegische Bergdorf vom Schneesturm eingeschlossen sind – mich ein wenig an Agatha Christie erinnerte. Ich hoffe hier also auf einen klassischen Whodunnit.
Tja, und wenn ich nicht eine zu kleine Tasche dabei gehabt hätte, hätte ich wohl noch mehr Bücher mitgenommen. Ich weiß schon, warum ich nicht mit großen Rucksäcken in Büchereien fahre – wann sollte ich das denn alles jemals lesen? 😉
Hehe, früher war ich auch total viel in Büchereien und hab ohne Ende ausgeliehen. Da ich aber Bücher, die ich toll finde, gerne selber haben möchte ist, sind Büchereien manchmal auch doof.
"Hiobs Brüder" hab ich mal ausgeliehen und geliebt. Hätte das jetzt gerne selber in meinem Regal, aber kaufen find ich auch doof, weil ich es ja schon gelesen habe. Hm!
Bin gespannt, was du zu "Arkadien erwacht" sagst. 🙂
Liebe Grüüüße :))
Ja, das Problem, dass ich Bücher, die ich toll finde, auch gern selbst haben möchte, kenne ich. Ich hab sogar eine Liste mit Büchern, die ich irgendwann gern kaufen würde, obwohl ich sie schon gelesen habe. 😉