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eBook-Reader – Ein Vergleich

Auf gehts zu meinem ultimativen (und abseits der harten Fakten sehr subjektivem) Vergleich einiger eBook-Reader. Dazu muss ich sagen, dass der „Sony PRS-350“ tatsächlich der einzige Reader war, den ich vor Ort gefunden habe – daher konnte ich nur diesen und Thalias „Oyo“ testen (und das iPad, das ich hier aber nicht vorstelle); bei allen anderen Readern kann ich mich nur auf Beschreibungen, Erfahrungsberichte und Video-Reviews auf youtube verlassen.

Da der Beitrag vermutlich recht lange wird, liste ich hier zur besseren Übersicht die Reader auf, die ich im Folgenden vorstelle (ich wollte eigentlich interne Links setzen, aber irgendetwas schien blogspot dagegen zu haben):
– Amazon Kindle 3/WiFi
– Sony PRS-350/PRS-650
– iRiver Story
– Thalias Oyo
– Pocketbook Pro 602/603

Amazon Kindle 3/WiFi
Rein von der Ausstattung her macht der neue Kindle einen sehr guten Eindruck. Dank neuer e-Ink-Technologie ist das Display sehr kontrastreich und spiegelt kaum. Bei den Video-Reviews schien der Kindle außerdem sehr flott zu reagieren. Ein paar Fakten:
Display: 6″
Gewicht: 240 Gramm
Akkulaufzeit: etwa 8.000 mal Umblättern
interner Speicher: 4 GB (nicht erweiterbar)
unterstützte Textformate: azw, txt, mobi, prc, html, pdf
Preis: ca. 180 € (Kindle 3 mit WLAN-Modul) bzw. 135 € (Kindle WiFi)

Für Notizen hat der Kindle außerdem eine QWERTY-Tastatur, was natürlich sehr praktisch ist, wenn man den Reader nicht ausschließlich zum Lesen nutzen möchte.
Klingt alles prima und wäre auch mein Favorit, wäre da nicht der größte Nachteil des Kindle: Mit dem Kindle-Store hat man Zugriff auf zig Titel bei Amazon, aber dafür wird das sonst gängige Format für eBooks (ePub) nicht unterstützt. Zwar lässt sich dieses Problem mittels Calibre lösen, aber das gilt nur für DRM-freie eBooks. Deutsche eBooks sind aber großteils DRM-geschützt.
Für mich ist das nahezu ein K.O.-Kriterium, da ich ja auch das virtuelle Angebot der Städtischen Bücherei nutzen möchte, und dort bekommt man nur DRM-geschützte ePubs. Und ein weiteres Problem: Sollte man irgendwann auf einen anderen Reader umsteigen, können die über den Kindle bei Amazon gekauften eBooks nicht übernommen werden.
Wirklich schade, da der Kindle ansonsten im Preis-Leistungsverhältnis nahezu unschlagbar ist.

Sony PRS-350/PRS-650
Die beiden neuesten Reader von Sony sind die einzigen Reader, die wie der Kindle eine neue e-Ink-Technologie verwenden. Die Kontraste sind super, der Touchscreen reagiert extrem schnell (Seitenumblättern dauert keine Sekunde) und das Display spiegelt kaum.
Bei der folgenden Aufzählung gilt immer der erste Wert für den PRS-350 und der zweite für den PRS-650:
Display: 5″/6″
Gewicht: 160 Gramm/220 Gramm
Akkulaufzeit: etwa 2 Wochen
interner Speicher: 2 GB (nicht erweiterbar)/2 GB (mittels Speicherkarten erweiterbar)
unterstützte Textformate: epub, LRF,LRX, txt, rtf, pdf, doc
Preis: ca. 179€/229€

Leider habe ich bisher beim Sony keine genaueren Angaben (also Anzahl der Seitenwechsel) bei der Akkulaufzeit gefunden. 2 Wochen klingt sehr vage (bei wie häufiger Benutzung?) und ist außerdem meines Erachtens eine recht kurze Zeit.
Anders als bei Kindle gibt es keine direkte Anbindung an einen eBook-Store.
Mein Eindruck ist übrigens, dass die neuen Sony-Reader sehr handlich, sehr leicht und sehr gut zu bedienen sind. Leider ist der Preis noch recht stolz – und der PRS-650 sprengt auch dann mein Budget, wenn ich mir zum Geburtstag Geld dafür wünsche. Und ob mir der kleine Sony mit dem 5″-Display groß genug ist, frage ich mich dann doch.

iRiver Story
Wie der Kindle hat auch der iRiver Story eine QWERTY-Tastatur und punktet zudem mit Lautsprecher und Mikrofon (falls man etwa Anmerkungen nicht eintippen, sondern sprechen möchte).
Display: 6″
Gewicht: 284 Gramm
Akkulaufzeit: etwa 8.000 mal Umblättern
interner Speicher: 2 GB (mittels Speicherkarten erweiterbar)
unterstützte Textformate: txt, mobi, html, pdf, epub, xls, ppt, doc
Preis: ca. 159€

Dieser Reader macht auf mich einen sehr guten Eindruck auf den diversen Videos und ist auch vom Preis her erschwinglich. Das Display scheint etwas schlechter zu sein als bei den neuen Kindle und Sony Readern, macht aber dennoch einen guten Eindruck. Wie der Sony hat auch der iRiver Story keine Anbindung an einen eBook-Store.
Das Problem ist: Ich konnte bisher nicht herausfinden, ob der iRiver Story Wörterbücher integriert hat. Bei den zwei vorigen Readern ist das der Fall, aber hier habe ich keine entsprechenden Angaben gefunden. Falls da jemand etwas genaueres weiß, wäre ich über einen Hinweis sehr dankbar. Denn eigentlich wäre mir ein integriertes Englisch-Deutsch-Wörterbuch sehr wichtig!

Es gibt inzwischen übrigens noch den neueren iRiver Cover Story mit Touchscreen, über den ich mich aber noch nicht genauer informiert habe. Eine kleine Vorstellung trage ich vielleicht noch nach.

Oyo
Thalias eigener Reader ist bei mir trotz günstigem Preis schon fast aus dem Rennen. Weshalb, darauf komme ich noch zu sprechen, zunächst aber die üblichen Fakten:
Display: 6″
Gewicht: 240 Gramm
Akkulaufzeit: etwa 8.000 mal Umblättern
interner Speicher: 2 GB (mittels Speicherkarten erweiterbar)
unterstützte Textormate: epub, pdf, txt, html
Preis: ca. 139€

Der Oyo punktet mit einem vergleichsweise günstigen Preis sowie einem integrierten eBook-Store (Thalia).  Da ich diesen Reader ebenso wie den Sony in Augenschein nehmen konnte, kann ich sagen, dass das Display gut lesbar und annähernd spiegelfrei ist, allerdings nicht mit dem neuen Sony mithalten kann. Solange man keine direkten Vergleiche zieht, ist aber der Kontrast wirklich zufriedenstellend.
Das Problem ist eher, dass die Reaktionszeit nicht sehr schnell ist. Der Touchscreen scheint nicht immer gleich zu reagieren, und Seitenumblättern dauert schon mal ein paar Sekunden. Das fand ich persönlich sehr nervig, und ich befürchte, dass das für mich ungeduldigen Menschen auf Dauer nichts wäre.
Dazu kommt noch, dass der Oyo kein Wörterbuch integriert hat.

Pocketbook Pro 602/603
Zwei eBook-Reader, die mich noch interessieren, sind das Pocketbook Pro 602/603, die sich dadurch unterscheiden, dass das 603 über ein integriertes UMTS-Modul verfügt und ein etwas anderes Display (Wacom Digitizer Touchscreen) hat.
Display: 6″
Gewicht: 250 Gramm
Akkulaufzeit: etwa 14.000 mal Umblättern
interner Speicher: 2 GB (mittels Speicherkarten erweiterbar)
unterstützte Textformate: fb2, txt, pdf, rtf, html, prc, chm, djvu, doc, epub, tcr
Preis: ca. 199€ (602) / ca. 269€ (603)

Das Pocketbook Pro hat wie Oyo und Kindle einen direkten Zugriff auf einen eBook-Store, wo auch das Angebot an deutschen Titeln einigermaßen zufriedenstellend sein dürfte. Die Akkulaufzeit klingt sehr vielversprechend und auch sonst machen diese Reader einen guten Eindruck.
Das Display ist wohl nicht so gut wie das der neuen Kindle und Sony Reader, aber die sind aufgrund der Pearl eInk-Technologie derzeit ungeschlagen. Immerhin ist die Reaktion beim Umblättern schnell, und es sind auch Wörterbücher integriert.

Interessant scheint auch noch das Pocketbook 360° zu sein, das ein 5″-Display hat. Auch diesen Reader werde ich vielleicht noch etwas genauer unter die Lupe nehmen, allerdings schreckt mich da der geringe interne Speicher von 512 MB etwas ab (auch wenn der Speicherplatz erweiterbar ist).

Tja, es ist alles nicht so einfach. Eigentlich haben alle Reader Vor- und Nachteile, bei denen es schwierig ist, sie gegeneinander abzuwiegen. Der Kindle wäre mit ePub-Unterstützung für mich allererste Wahl, aber so spricht doch zuvieles dagegen. Was Display, Lesbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit betrifft, scheinen die neuen Sonys klar die Nase vorn zu haben, was auch klar am Preis erkennbar ist.
Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich noch mehr als unentschlossen bin. Da ich erst im Juni Geburtstag habe, kann ich ja noch lange darüber nachdenken und mich weiter informieren. Zumindest das Pocketbook Pro scheint auch noch eine vernünftige Alternative zu sein – ebenso wie der iRiver Story (wo die Wörterbuch-Frage aber noch ungeklärt ist).
Das Problem ist einfach, dass ich diese beiden Reader hier nirgends ausprobieren und mich also nur auf Hörensagen verlassen kann.

Vielleicht konnte ich der einen oder anderen von euch mit dieser kleinen Gegenüberstellung helfen. Ich wüsste noch ein paar Dinge mehr zu manchen Readern zu sagen, wollte aber nicht, dass dieser Eintrag hier in der Länge endgültig ausartet. Falls ihr also noch etwas wissen wollt, fragt einfach – vielleicht kann ich euch Auskunft geben.

2 thoughts on “eBook-Reader – Ein Vergleich

  1. Irgendwie ging dieser Eintrag völlig an mir vorüber… Deshalb etwas verspätet ein dickes Lob, sehr informativ und detailliert und bestimmt hilfreich, wenn man über die Anschaffung eines Readers nachdenkt! Werde ich in meinem Sony PRS 650 Fazit auf jeden Fall berücksichtigen.

    Liebe Grüße, Thari

  2. Dankeschön! 🙂
    Auf dein Fazit bin ich ja gespannt. Letztendlich hatte ich den Sony nur kurz in der Hand und kann also natürlich nicht wirklich auf eine Erfahrung damit zurückgreifen.

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