Lesegeplauder

Schnörkel und schwarze Gestalten

Einige Buchblogger präsentieren gerne ähnliche Cover oder solche mit gleichen Elementen, so etwa Soleil mit ihren „Covergleichheiten“. Ich finde sowas immer sehr spannend, oft amüsant und manchmal nur zum Kopfschütteln, habe mich selbst aber eher wenig damit auseinandergesetzt.
Klar, manchmal fallen mir schon ähnliche Cover auf, aber meist registriere ich das nur so halb und bin eher zu faul, um diese dann auch genauer unter die Lupe zu nehmen. Oft weiß ich auch nur, dass ich so eines schon mal gesehen habe, allerdings nicht mehr, welches das war.

Bei folgenden ist es mir aber so extrem aufgefallen, dass ich darüber wirklich mal einen Beitrag schreiben wollte. Und zwar handelt es sich um folgende:

Was haben wir hier also? Cover mit einem eher dezent gehaltenen Hintergrund, einem von Schnörkeln umgebenen Titel (der jeweils genau mittig platziert ist) und im Vordergrund eine Gestalt, von der man nur die Silhouette erkennen kann (und die immer einen Zauber-/Wanderstab in der Hand hält).
Den Anfang machte hier Klett-Cotta im Herbst 2008 mit „Der Name des Windes“. Ein wirklich hübsches Cover, das meiner Meinung nach auch gut zum Roman passt. Im Frühling 2009 zog Heyene mit Bretts „Das Lied der Dunkelheit“ hinterher – um Nähe zu Rothfuss‘ Bestseller zu suggerieren?
Ich habe damals beide Romane zunächst ständig durcheinandergebracht, weil ich nur eine vage Erinnerung an das Cover im Kopf hatte. Die Folgebände haben logischerweise ein recht ähnliches Cover.
Gut, ich hatte dann also beide Romane irgendwann auseinandersortiert. Da ich bisher nur „Der Name des Windes“ gelesen hatte, war „Das Lied der Dunkelheit“ fortan in meinem Kopf nur der Roman, dessen Cover so ähnlich aussieht wie von Der Name des Windes. 😉
Aber nun ja, ähnliche Cover kommen ja immer wieder mal vor.

Allerdings folgt nun im November „Die Lieder der Erde“ – wieder mit diesem Coverstil. Und ebenfalls im Herbst dieses Jahres steigt auch Blanvalet in den „ähnlich wie Rothfuss“-Reigen ein. Amüsant daran (und irgendwie traurig): Es handelt sich dabei um den 3. Band einer Trilogie, wo die ersten beiden Bände anders gestaltete Cover haben (Titel am unteren Rand ohne Schnörkel). Als Fan von zusammenpassenden Covern bei Reihen würde mich sowas ja als Leserin ziemlich nerven …

Kennt ihr noch weitere Cover in diesem Stil? Gibt es da noch mehr (vielleicht sogar noch von anderen Verlagen)?

5 thoughts on “Schnörkel und schwarze Gestalten

  1. Das ist interessant. Genau sowas ist mir heute auch aufgefallen (da waren die Ähnlichkeiten aber vom selben Verlag, jedoch bei nicht als Reihe zusammenhängenden Büchern).

    Vermutlich ist es auf Dauer einfach anstrengend sich immer wieder neue Cover einfallen zu lassen, und dann lässt man sich von anderen Büchern inspirieren. Aber diese Ähnlichkeit ist ja schon sehr krass, fast ein wenig dreist.

  2. Eine schöne Zusammenstellung. 🙂
    Ich denke, dass die Ähnlichkeit tatsächlich allein den Sinn hat, die anderen Bücher optisch in die Nähe von Rothfuss' Roman zu bringen – denn wer den gekauft hat, und mochte, wird vielleicht auch eher Romane mit einem ähnlichen Cover kaufen, weil er damit einen guten Roman verbindet. Ich glaube, dass viele Leute nicht hinterfragen, was sie sehen, und warum es so gestaltet wurde.
    Für meine Roman wär so ein Cover doch auch sehr passend. 😉

    Coppi

  3. Wenn so ähnliche Cover alle von einem Verlag sind, wundert mich das gar nicht so sehr, weil ein Verlag ja oft auch einen bestimmten Coverstil hat. Aber von drei verschiedenen finde ich das schon erstaunlich. *gg*
    Und ja, Coppi, deine Erklärung ist einleuchtend. Mich hat das ja eben bei Rothfuss und Brett damals eher irritiert, aber viele Leser kaufen ja nach Cover und da greift man wohl gern zu solchen, die einem bekannt vorkommen.

  4. Ich habe auch schon überlegt, zu diesen Büchern einen beitrag zu machen, weil sie mir ebenfalls unter die Augen gekommen sind. Verstehe ich nicht, zumal sich die Klappentexte doch arg unterscheiden.
    Man müsste mal schauen, ob da eventuell die gleiche Agentur beauftragt worden ist, dann wäre das geheimnis ja gelüftet 😉

  5. Hm, du meinst, dass derselbe Grafiker dafür verantwortlich war? Das würde ich insofern eher bezweifeln, da der Stil des Hintergrundbildes etwa bei Rothfuss und Brett ganz unterschiedlich ist – bei Rothfuss sehr fein und detailliert, bei Brett hingegen eher grob und flächig.
    Das von Cooper hingegen sieht in der Detailaufnahme wieder ganz anders aus, da es eher etwas flüchtiges, skizzenhaftes hat und weniger digital wirkt, sondern eher wie Aquarell und Federzeichnung.
    Und bei dem von Blanvalet schließlich wirkt einiges eher wie ein bearbeitetes Foto.

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