Das erste Vierteljahr der Nobelpreis-Challenge ist vorbei und somit wäre das einmal ein guter Zeitpunkt für einen ersten Überblicksbeitrag.
Von 11 Teilnehmerinnen (mich eingeschlossen) hat etwa die Hälfte schon brav das erste Buch/die ersten Bücher gelesen. Evie hat mit Quo vadis? von Henryk Sienkiewicz begonnen und ist gleich von ihrem ersten Buch enttäuscht worden. Kann ich gut verstehen, ich habe den Roman auch nicht in der besten Erinnerung und kann mich wie sie an sehr einseitige Figurenzeichnungen erinnern.
Auch Ann-Bettina war von ihrem ersten Challenge-Beitrag Close Quarters von William Golding nicht überzeugt, während Nina mit Zwischen den Palästen von Nagib Nahfuz offensichtlich einen Volltreffer gelandet hat.
Ariana ist mit Volldampf in die Challenge gestartet und hat bereits drei Nobelpreisträger gelesen – ich bin beeindruckt! Ihre Meinung zu Gerhart Hauptmanns frühen Erzählungen war eher durchwachsen, dafür ist sie mit John Steinbecks Of Mice and Men und Márquez‘ Chronik eines angekündigten Todes auf ihre Kosten gekommen.
Gabriel García Márquez ist damit der einzige Autor, der bereits zweimal auftaucht, da ich von ihm Die Liebe in den Zeiten der Cholera gelesen habe, das ich eher mittelprächtig fand. Viel besser hat mir da Alice Munros erste Kurzgeschichtensammlung Tanz der seligen Geister gefallen, die ich wärmstens weiterempfehlen kann!
Einige sind also schon sehr gut in die Challenge gestartet, während andere noch beim Aufwärmen sind. 😉
Ich selbst bin etwas unschlüssig, was ich nun als nächstes lesen soll. Auf meinem SuB tummeln sich ja sowohl Orhan Pamuk als auch André Gide schon viel zu lange, aber eigentlich würde mich Doris Lessing ja mehr in den Fingern jucken. Aber was soll ich von ihr lesen? „Eine afrikanische Tragödie“, bei der mir der erste Blick ins Buch (das bei meiner Mutter im Regal steht) schon mal gut gefallen hat, ihren bekanntesten Roman „Das goldene Notizbuch“ oder doch „Mara und Dann“, das mir einmal wärmstens empfohlen wurde? Immer diese Entscheidungen …
Ich wünsche euch einen guten Start in die Challenge bzw. ein gutes Weiterlesen und hoffe, dass ihr dabei Werke für euch entdeckt, die euch begeistern können!
Ach, da hat sich ja schon einiges getan bei der Challenge! Muss ich doch gleich mal die Rezensionen der anderen Teilnehmer angucken gehen …
Übrigens habe ich streng genommen sogar noch eine weitere Nobelpreisträgerin gelesen (Doris Lessing), aber weil es nur eine Erzählung war ("Tage am Strand", früherer Titel: "Zwei Großmütter"), zählt das nicht für die Challenge. Von dieser Erzählung muss ich dir auf jeden Fall abraten – mich hat sie überhaupt nicht überzeugt (siehe auch meine Rezi dazu). Eine andere Kurzgeschichte von Lessing ("To Room Nineteen"), die ich mal während des Studiums gelesen habe, fand ich hingegen großartig.