Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #5/2020 oder: Größenwahnsinnige Wanderpläne

Vielleicht wundert ihr euch, weshalb ich gerade von so einigen Wanderungen berichte (hier und hier). Grund dafür ist eine Idee, die vielleicht völlig wahnsinnig ist oder aber toll – ich bin mir noch nicht ganz sicher. Eigentlich wäre ich am 5. Juli nach Oslo geflogen, aber nun ja … Corona und so. Ich habe also überlegt, welche Art von Urlaub dieses Jahr möglich und vernünftig wäre und dachte mir: Alleine zu Fuß durch die Umgebung zu wandern, klingt brauchbar. Den Wunsch, einmal für mehrere Tage eine Wanderung zu machen, habe ich schon lange, aber bisher hat es sich einfach nie ergeben.

Ich habe also recherchiert und einige Punkte waren für mich schnell klar: Ich will nicht in Bettenlagern schlafen – das ist ganz allgemein nicht mein Fall und derzeit erst recht nicht. Es soll nicht zu bergig sein und für den ersten Versuch auch nicht gar zu einsam/abgeschieden. Idealerweise sollte es für den Notfall die Möglichkeit geben, Teile der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln abzukürzen. So bin ich bei der Via Sacra gelandet, der ältesten Pilgerroute in Österreich, die vom Wiener Stadtrand bis in den Wallfahrtsort Mariazell führt. Und obwohl ich das nicht aus religiösen Gründen machen will, dachte ich mir, dass ein traditionsreicher Pilgerweg mit so klarem Ziel dem ganzen vielleicht doch eine tiefere Bedeutung und einen zusätzlichen Ansporn gibt.

Nun sind aber rund 120 km in 5 Tagen nicht gerade eine Kleinigkeit. Es gibt zwar einige Male unterschiedlich schwierige Wegvarianten, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich das (noch dazu bei Julihitze) bewältigen kann. Daher bin ich nun seit etwa drei Wochen eifrig am Trainieren und habe kommendes Wochenende eine Art Generalprobe geplant, wenn ich mit meiner Mutter eine 2-Tages-Tour durchs Almtal machen werde.

Noch habe ich nichts fix gebucht und kann also noch einen Rückzieher machen, aber meine Pläne sind schon sehr konkret und ich hoffe, dass aus dem Vorhaben wirklich etwas wird. Daher wird es hier bald noch einige weitere Streifzüge geben und ich kann auch gern von meinen Planungen rund um mein Vorhaben erzählen, falls euch das interessiert.

Bei all dem Wandern ist das Lesen in den letzten Wochen etwas zu kurz gekommen, wobei das vielleicht aber auch daran liegt, dass mich mein SuB gerade nicht so glücklich macht. Zuerst habe ich The Western Wind von Samantha Harvey ab- bzw. unterbrochen und nun kann mich auch Die Gesetze von Connie Palmen nicht wirklich überzeugen. Dagegen hat mir Sowjetistan von Erika Fatland sehr gut gefallen und so war ich sehr erfreut, dass ich von ihr nun auch Die Grenze in der Onleihe ergattern konnte. Außerdem war ich letzte Woche zum ersten Mal seit Anfang März wieder in der Bücherei, um mich mit neuem Lesestoff einzudecken, und habe zum Geburtstag sowohl Büchergutscheine als auch ein Buch (Aufruhr von Michael Scharang) geschenkt bekommen. Bei soviel neuer Auswahl hoffe ich daher, dass sich schnell wieder mehr Leselust einstellt.

5 thoughts on “Buchstabengeplauder #5/2020 oder: Größenwahnsinnige Wanderpläne

  1. Erst einmal alles Liebe und Gute nachträglich zum Geburtstag! Ich hoffe, du hattest einen schönen Tag und konntest ihn richtig genießen. 🙂

    Deine Wanderpläne finde ich spannend! Ich verfolge mehrere Blogs, die von Personen geführt werden, die gerne wandern, und bin so schon den Jakobsweg und diverse Strecken in Großbritannien „mitgewandert“, und fände es spannend auch von deinen Vorbereitungen und Erlebnissen zu lesen. Dir und deiner Mutter wünsche ich schon mal viel Vergnügen bei der Testwanderung, keine Blasen, keinen übermäßigen Muskelkater und eine angenehme Unterkunft! 😀

    Oh, und natürlich viel Spaß mit „Die Grenze“! Eigentlich ein gutes Begleitbuch für Wanderplanungszeiten, wenn man überlegt wie viel Strecke die Autorin in dem Buch zurücklegt.

    1. Danke für die Geburtstagswünsche! Ich hatte mir an dem Tag ab 12:00 freigenommen und war am Nachmittag an der Alten Donau unterwegs. Am Abend habe ich dann von meinen Freundinnen noch überraschend Cupcakes geliefert bekommen, es war also ein sehr netter Tag.
      Ich bin auch schon auf mehreren Blogs und Vlogs „mitgewandert“ und daher hat mich so etwas schon seit Jahren in den Fingern gejuckt. Landschaftlich würde es vermutlich schönere Wege geben als die Via Sacra (z.B. der Lechweg oder Thayatalweg), aber ich dachte mir, wenn man so etwas das erste Mal und alleine macht, ist man vielleicht nicht so schlecht beraten, wenn man das in der Nähe von Ortschaften und der Möglichkeit zu etwaigen Abkürzungen mit Zügen und Bussen macht. Auf unsere Wochenendwanderung bin ich auch schon sehr gespannt!
      Ja, ich hab mir schon gedacht, dass „Die Grenze“ auch ein gutes Unterwegsbuch wäre, möglicherweise werde ich es aber schon vorher auslesen.

      1. Das klingt wirklich nach einem angenehmen Geburtstag – schön, dass du ihn so genießen konntest! 🙂

        Da du allein unterwegs sein wirst, finde ich diese Überlegungen auch sehr, sehr vernünftig. So kannst du flexibel mit allen eventuell auftauchenden Problemen umgehen, was das Ganze gewiss zu einem deutlich entspannteren Erlebnis machen wird.

        Es ist unglaublich, wie schnell sich diese dicken Büchern von der Autorin lesen lassen! Wenn sie nur ebenso schnell schreiben könnte … 😉

  2. Hach, ich bin irgendwie ein bisschen mitaufgeregt und finde es total toll, dass du diese Wanderung machen möchtest. Für deine Generalprobe drücke ich dir doll die Daumen. Und vor allem für nicht ZU heißes Wetter im Juli.
    Ich lese grundsätzlich sehr gerne über deine Streifzüge und auch gerne ganz viel über dein großes Vorhaben. Immer her damit! Eine interessierte Leserin hast du auf jeden Fall. 🙂

    1. Danke! Zumindest dieses Wochenende dürften wir kein Problem mit Hitze haben – mehr mit Regen.
      Es freut mich, dass du gerne über meine Streifzüge liest und dich auch mein Julivorhaben interessiert. 🙂

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