Beschreibung: Wasserwanderweg
Startpunkt: Bahnhof Bad Vöslau
Endpunkt: Bahnhof Mödling
Länge: ca. 19 km
Gehzeit: ca. 4 bis 4,5 Stunden
Am Pfingstmontag, also vor etwa zwei Wochen habe ich mich bei Sonnenschein mit dem Regionalzug aufgemacht nach Bad Vöslau, um von dort den 2. Teil des Wiener Wasserleitungswegs zu gehen. Der Weg führt – wie der Name es schon verrät – entlang der 1. Wiener Hochquellenleitung, die 1873 eröffnet wurde und auch heute noch über 50% des Wiener Trinkwassers liefert.
Für mich begann die Wanderung gleich einmal mit einem Klassiker: Ich nahm eine falsche Abzweigung und musste dann ein ganzes Stück noch einmal zurück. Die Broschüre mit der Wegbeschreibung war aber auch einfach für Bad Vöslau nicht sehr hilfreich und ich empfehle daher, sich hier an detaillierteren Karten oder Google Maps zu orientieren, bis man die Stadt hinter sich gelassen hat (für den Rest der Wanderung ist die Broschüre ausreichend).
Nach diesen Startschwierigkeiten ging es aber dann endlich auf den Wasserleitungsweg und in die Weinberge.
Der Weg führt großteils eben die Wasserleitungs-Trasse entlang und neben Wiesen, Feldern und Weinbergen sieht man auch immer wieder die Einstiegstürme zur Wasserleitung.
Nach etwa 6 Kilometern ging es nach Baden und dort einmal quer durch die Stadt. Wer für eine frühe Pause einkehren möchte, findet dort zahlreiche Kaffeehäuser und Restaurants. Ich ließ diese allerdings links liegen und wanderte flott durch die Stadt.
Als ich Baden hinter mir gelassen hatte, folgte landschaftlich einer der schönsten Abschnitte. Der Weg ist allerdings sehr ungeschützt und ich hatte an diesem Tag ziemlich mit der starken Sonne und dem heftigen Wind zu kämpfen.
Da ich nach Baden nur sehr vereinzelt Wanderern und Radfahrern begegnet war, war ich sehr überrascht, als plötzlich von Seitenwegen immer mehr Spaziergänger auf den Wanderweg trafen. Bald wurde mir aber klar warum, denn zwischen Pfaffstätten und Gumpoldskirchen gibt es etwa alle 10 bis 15 Minuten Buschenschänke, die bei diesem Wetter gut besucht waren. Da ich in Baden noch keine Pause eingelegt hatte, steuerte ich gleich die erste davon für Traubensaft und Käsebrot an.
So gestärkt nahm ich dann den weiteren Weg bis Gumpoldskirchen in Angriff.
Nach Gumpoldskirchen wurden meine Beine allmählich schwer – ich dürfte mit meinem Umweg zu Beginn nun etwa 12 km gegangen sein. Zum Glück ging es weiterhin sehr flach weiter, bis ich die Wasserleitungs-Trasse verließ und bergab durch Wälder nach Mödling ging.
Der Weg durch Mödling zum Bahnhof kam mir dann endlos vor, aber schließlich hatte ich es geschafft und konnte meine müden Füße im Zug ausruhen.
Der 2. Teil des Wasserleitungsweges ist eine sehr idyllische und dank geringer Steigungen auch einfache Wanderung, die nicht nur durch die schöne Landschaft zwischen Wiener Wald und Wiener Becken, sondern auch durch einige Ortschaften dort führt. Da es eine Weingegend ist, ist die Wanderung auch kulinarisch sehr nett – wenn man zur richtigen Jahreszeit unterwegs ist, hat man zahlreiche Einkehrmöglichkeiten bei Buschenschänken und Heurigen. Und sonst kann man die Wasserflasche auch immer wieder bei den vielen Trinkwasserbrunnen auffüllen.
Der 1. Abschnitt des Wasserleitungsweges dürfte landschaftlich noch reizvoller sein und steht daher auch noch auf meiner Liste – dieser erfordert allerdings von Wien aus eine etwas weitere Anreise und ich hoffe daher, dass ich diesen bald mal unterbringe.
Guten Morgen Neyasha!
Das sind ja wieder mal tolle Bilder von dir! Mit 19 km (bzw. bei dir dann vermutlich so 20?) ist das ja auch wirklich eine ganz schöne Strecke. Ich glaube, die längste Runde, die ich mal gegangen bin, waren so 14 km und ich merke, dass es für mich danach auch eher Kampf als Genuss ist. Wie cool, dass du diese Eidechse gesehen hast. Richtig schön!!!
Ganz liebe Grüße!
Tine
Ja, es war schon eine ziemliche Strecke. Und nach etwa 15 km ist es dann für mich auch ziemlich mühsam geworden, wobei ich zu dem Zeitpunkt vermutlich auch einfach noch eine Pause gebraucht hätte, aber stattdessen eher geschaut habe, zum Endpunkt und zum Zug zu kommen.
Die Woche drauf habe ich allerdings eine noch längere, anstrengendere und landschaftlich beeindruckendere Wanderung gemacht. Der Bericht wird bald folgen. 🙂
Liebe Grüße
Neyasha
Bei solch direkter Sonneneinstrahlung zu wandern, ist anstrengend und dazu noch der Umweg am Anfang … Aber du scheinst die Strecke ja trotzdem genossen zu haben – wie schön. 🙂 Besonders beeindruckt bin ich übrigens von dem Echsen-Foto! Dass du die überhaupt entdeckt hast und dann auch noch einfangen konntest, ist großartig! 🙂
Der Umweg am Anfang war tatsächlich das mühsamste an der ganzen Wanderung. Ich finde es sowieso immer zäh, wenn man in eine falsch abgebogen ist und ein ganzes Stück nochmal gehen muss, aber gleich zu Beginn und während man noch auf Straßen in einer Stadt unterwegs ist, nervt das doppelt.
Die Eidechse hat dankenswerterweise neben mir im Gebüsch geraschelt, aber bis ich meine Kamera bereit hatte, hätte ich sie dann trotzdem fast nicht mehr erwischt. Das war also echt ein Glück! Letzten Samstag bin ich beim Wandern einer Schlange begegnet und da war ich leider zu langsam mit der Kamera.
Ja, das ist wirklich kein guter Start in so eine Wanderung. 🙁
Oh, so ein Glück mit der Eidechse und schade, dass es mit der Schlange nicht geklappt hat, aber es ist toll, dass du so viele Tiere auf deinen Wegen findest. 🙂