Vor zwei Wochen habe ich geklagt, dass ich gerade die ganze Zeit nur mittelmäßige Bücher erwische und überlegt, ob es vielleicht mehr an mir als an den Büchern liegt.
Ein paar von euch haben mir daraufhin den wohl recht klugen Rat gegeben, dass ich vielleicht einmal eine kleine Lesepause einlegen sollte. Das habe ich dann auch tatsächlich getan – okay, zumindest halb. 😉 Abends im Bett hab ich trotzdem immer Der Fluch der Gaukler weitergelesen, da ich den Roman in die Bücherei zurückbringen musste und auch nicht ganz raus kommen wollte.
Mein Reader, der mich sonst immer in der Straßenbahn und bei meinen Wiener Streifzügen begleitet, blieb aber erst einmal zuhause. Stattdessen hab ich Geschichten-Notizen gemacht, Charaktere interviewt und Musik auf meinem geliebten, alten iPod shuffle gehört (ich hab seit einer Weile auch ein neueres Gerät, das ihm aber nicht den Rang ablaufen kann – sollte mein kleiner shuffle nun nach etlichen Jahren doch mal kaputt gehen, stürzt mich das vermutlich in eine mittlere Krise ;-)).
Nachdem ich aber gut eine Woche lang so eine halbe Pause gemacht habe, war mir das allerdings auch schon Lesepause genug. Ich habe nun wieder einen Roman aus der Onleihe auf meinen Reader geladen, beim Handarbeiten „Drachenbrut“ zu Ende gehorcht und mir neuen Lesestoff aus der Bücherei geholt.
Noch hatte ich zwar immer keinen Knüller, aber was solls. Ich versuch jetzt erst mal, mich nicht mehr davon frustrieren zu lassen.
Außerdem können ja auch schlechte Romane Lesespaß liefern, wie ich gerade mal wieder feststellen musste. Ich hab mir nämlich spontan aus der Bücherei „Zerbrechlich“ von Jodi Picoult mitgenommen und recht schnell ausgelesen. Dabei fand ich den Roman richtig, richtig schlecht (mal davon abgesehen, dass es ein ziemlicher Abklatsch von „Beim Leben meiner Schwester“ ist), aber er ließ sich dennoch flott lesen und ich hab mal wieder so einiges gelernt (auch abschreckende Beispiele sind ja Beispiele …).
„Macht und Verrat“ von David Anthony Durham, das ebook aus der Onleihe, gefällt mir da schon deutlich besser, auch wenn ich noch nicht überzeugt bin, dass es auch das Zeug zu einem großartigen Roman hat. Mal sehen, wie es noch wird – derzeit macht es auf mich noch ein wenig den Eindruck eines schwächeren „A Song of Ice and Fire“.
So ganz gut läuft es also noch immer noch nicht mit meiner Buchwahl, aber ich hab mich jetzt quasi wieder aufgerappelt und lese frohen Mutes weiter. Danke für eure Tipps und Ratschläge, die ich zwar nur halbherzig befolgt habe, die mir aber dennoch geholfen haben. 🙂
Und vielleicht klappt es ja bald auch mal wieder mit einem Lesehighlight.
Immerhin warte ich ja gerade auf zwei ganz besondere Neuzugänge, die ich euch aber noch vorstellen werde, sobald sie eingetroffen sind. Da der eine aus Kanada anreist, könnte das noch eine Weile dauern; dabei bin ich doch schon ganz hibbelig. Nun ja, gut Ding will eben Weile haben …
Ich würd dir als Buchtipp immer gerne ein paar ältere Stephen-King-Bücher empfehlen. Aber du willst ja nicht. Dabei gibt es durchaus ein paar (fast) ganz ohne Monster und Clowns und so.
"In einer kleinen Stadt", zb.
Oder "Misery", da gehts sogar um einen Schriftsteller…
Oder "Das letzte Gefecht" oder "Das Attentat"
Ich hab ja auch schon ein paar King gelesen früher – Shining, Misery, The Green Mile, Das Mädchen
Aber irgendwie ist sein Stil einfach nicht mein Fall, ich weiß noch nicht mal, wieso.
Bei mir ist es irgendwie umgekehrt: Ich habe bestimmt eine zweistellige Zahlt total toller Bücher, die ich unbedingt Lesen möchte (am liebsten alle gleichzeitig) und komme einfach nicht dazu. Deine iPod-Befürchtungen kann ich übrigens schmerzlich nachvollziehen. Mir ist vor zwei Wochen nach sechs Jahren mein geliebter iPod Classic verreckt. 🙁
Oh, ich fühle mit dir wegen deines iPods. 🙁 Meiner ist jetzt auch 6 oder 7 Jahre alt und ich finde ihn einfach so handlich, praktisch und unkaputtbar (wie oft mir der schon runtergefallen ist …). Hoffentlich hält er noch lange; immerhin schwächelt der Akku noch nicht.
Solche Phasen, in denen ich gar nicht weiß, welches tolle Buch ich zuerst lesen soll, kenn ich auch. Ich hoffe, du findest bald wieder mehr Zeit zum Lesen!
Schön, dass du zumindest den Frust losgeworden bist – und der Rest kommt bestimmt auch irgendwann wieder! 🙂
Und ja, manchmal sind auch schlechte Bücher gerade richtig – sei es zum Aufregen, zum Lernen oder einfach mal Gehirn abschalten. 😉
Ja, irgendwie war es direkt erleichternd, sich mal wieder so richtig über ein Buch aufregen zu können. War immerhin was anderes als immer nur "joa, war okay". *g*