Eine starke Erkältung, viele Dienste, … dieses Wochenende hat es mir nicht leicht gemacht, um in besinnliche Adventstimmung zu kommen. Aber als ich vorhin aus der Arbeit gekommen bin, hab ich mir mal gemütlich Tee gemacht, die erste Kerze meines Adventkranzes angezündet, schöne Musik eingelegt und „Die Schneekönigin“ gelesen.
Aber das war nicht die einzige winterliche Lektüre der letzten Tage:
Sophie Kinsella – Die Weihnachtsliste
Wie schön, wenn man schon im sommerlichen Urlaub alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat! Aber natürlich ist die Sache dann doch nicht so einfach und die Ich-Erzählerin bekommt noch alle Hände voll zu tun.
Diese kleine Kurzgeschichte in Tagebuchform gab es als kostenloses ebook, also habe ich einfach mal zugeschlagen, obwohl mich die Romane von Sophie Kinsella sonst eher nicht ansprechen (Chick-Lit ist nicht so wirklich mein Genre).
Die Idee an sich klingt ja fast wie eine Satire von Kishon: Zuerst die Freude, schon im Sommer alle Weihnachtsgeschenke zu haben und dann schrumpfen diese immer mehr zusammen, sei es, weil sie für andere Anlässe gebraucht werden, weil sie den Transport nicht überstanden haben oder weil sonst alles mögliche schiefgeht.
Nun ja, leider ist die Geschichte nicht von Kishon (dessen Humor ich großartig finde), denn obwohl die Idee ganz nett ist, fand ich den Humor allzu gezwungen und die Kurzgeschichte letztendlich nur mäßig witzig. Dazu gibt es noch eine kleine Liebesgeschichte und eine einigermaßen nervige Ich-Erzählerin. Man muss aber dazu sagen, dass mich die Hauptfiguren in Chick-Lit fast immer nerven (ein Grund, weshalb mir das Genre nicht liegt), das ist also kein spezifisches Problem dieser Geschichte.
Eine nette kleine Kurzgeschichte also, die aufgrund der geringen Seitenzahl natürlich nicht wirklich in die Tiefe gehen kann und die auch nicht wirklich mein Fall war. Allzu viel weihnachtliche Stimmung hat sie nicht verbreitet, aber als kurze Frühstückslektüre hat sie sich ganz gut geeignet.
Wintermärchen von Hans Christian Andersen
Ich liebe die Märchen von Andersen! Schon als Kind mochte ich die meistens mehr als Grimms Märchen (von ein paar Ausnahmen abgesehen).
Als Einstimmung in den Advent habe ich also drei seiner winterlichen Märchen gelesen. Zunächst Der Schneemann, in dem ein Schneemann eine seltsame Sehnsucht nach einem Ofen in sich entdeckt. Ich mag dieses Märchen mit seiner originellen Perspektive und den netten kleinen Details. Weihnachtlich ist es eigentlich nicht, aber winterlich.
Dann habe ich Das Mädchen mit den Schwefelhölzern gelesen, das vermutlich eh jeder kennt und das eins meiner Lieblingsmärchen als Kind war. Ich kann nicht genau sagen, weshalb eigentlich, da es im Grund fürchterlich traurig ist. So traurig, dass Andersen es schafft, einem auf wenigen Seiten die Tränen in die Augen zu treiben. Trotzdem ein Märchen, das ich immer wieder gern lese (schon allein aus nostalgischen Gründen).
Ja, und heute kam dann noch Die Schneekönigin dazu. In dem Märchen stecken alle möglichen faszinierenden Bilder und Motive, die für mich einzeln betrachtet fast stärker sind als die Geschichte als ganzes. Weihnachtlich ist auch dieses Märchen nicht, aber dafür so winterlich-kalt, dass man beim Lesen selbst im warmen Zimmer den klirrenden Frost und das Eis zu spüren meint.
Abgesehen davon habe ich gestern damit begonnen, „Der Weihnachtshund“ von Daniel Glattauer als Adventkalender zu lesen – aber ob ich das wirklich durchhalte, ist fraglich. Schon jetzt juckt es mich sehr in den Fingern, gleich weiterzulesen, da Glattauer mich mit seinem charmanten Stil und seinen liebenswerten Figuren mal wieder sofort gepackt hat.
Schön, dass du dir trotz Stress und Erkältung Zeit für etwas entspannendes nehmen konntest! Gute Besserung! 🙂 "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" fand ich immer ganz schrecklich deprimierend. 😉