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„Von Liebe, Tod und Ehre“ – die 20 Themen

Ich werde nun noch etwas genauer auf die Themen eingehen. Viele davon sind ohnehin selbsterklärend, daher werde ich zu diesen nichts schreiben. Sollte dennoch irgendwo etwas unklar sein oder ihr unsicher sein, wie das Thema gemeint ist, könnt ihr natürlich jederzeit Fragen stellen.
Außerdem gibt es zu jedem Thema ein paar Buchvorschläge, die einfach nur eine kleine Hilfestellung geben sollen. Bedenkt bitte, dass ich hier vor allem Bücher gewählt habe, die ich selbst schon gelesen habe, daher ist das natürlich auch eine rein subjektive (und kleine) Auswahl. Viele Bücher vereinen mehrere Themen in sich (ich habe selbst manche Bücher bei verschiedenen Themen aufgelistet); ein Buch zählt aber dennoch immer nur für ein Thema.
Da schon die Frage aufgekommen ist, wie zentral das Thema behandelt werden muss: Wie gesagt, die meisten Bücher vereinen mehrere Themen in sich, aber das jeweilige Thema, zu dem ihr das Buch zuteilt, sollte zumindest eine wichtige Rolle spielen. Wenn irgendwann mal eine Figur stirbt, ohne dass das allzu sehr behandelt wird, würde ich das noch nicht zu „Tod“ zählen, und wenn zwei Nebenfiguren Freunde sind, würde ich das auch noch nicht zu „Freundschaft“ zählen.
Natürlich ist die Einordnung nicht immer ganz einfach – ich selbst habe auch oft ziemlich an den Buchvorschlägen getüftelt. Aber ich vertraue da mal auf eure Intuition, werde sicher nicht übergenau sein und ansonsten könnt ihr, wie gesagt, jederzeit Fragen stellen.
So, und nun zu den Buchvorschlägen und ein paar Worten zu manchen Themen:
Abenteuer
Dieses Thema überschneidet sich möglicherweise ein wenig mit der „Reise“. Im Grunde fällt unter dieses Thema jedes Buch, in dem die Hauptfigur in eine fremde und/oder gefährliche Welt aufbricht, wo sie abenteuerliche Aufgaben zu bewältigen hat.
– H. G. Wells, Die Zeitmaschine
– Daniel Defoe, Robinson Crusoe
– viele Romane von Jules Verne und Karl May
– Robert Louis Stevenson, Die Schatzinsel
– Kurt Held, Die rote Zora
– J. R. R. Tolkien, Der kleine Hobbit
– Michael Ende, Die unendliche Geschichte
Aufstieg/Fall
Das ist vielleicht eins der schwierigeren Themen. Im Grunde zählen alle Romane, bei denen der Aufstieg und/oder Fall einer Person, einer Familie oder auch einer ganzen Gesellschaft/Stadt im Mittelpunkt stehen.
– Thomas Mann, Die Buddenbrooks
– Alexandre Dumas, Der Graf von Monte Christo
– Friedrich Schiller, Wallenstein
– William Shakespeare, König Lear
– Patrick Rothfuss, Der Name des Windes
– Charlotte Lyne, Die Glocken von Vineta
Das Böse oder Pakt mit dem Bösen/Teufel
Alles, wo es um das Böse an sich (eventuell auch in der Hauptfigur selbst) oder um einen Pakt mit dem Bösen/dem Teufel geht.
– Robert Lous Stevenson, Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde
– Friedrich Dürrenmatt, Der Verdacht
– Johann Wolfgang Goethe, Faust
– Michail Bulgakow, Der Meister und Margarita
– Otfried Preußler, Krabat
– Carlos Ruiz Zafón, Das Spiel des Engels
Ehre
Ich gebe zu, dass dieses Thema mittlerweile in aktuellen Büchern nicht mehr so prominent, aber als handlungsbestimmendes Motiv der Hautpfigur findet man es immer noch. Es ist aber möglicherweise eines der Themen, bei denen das Buch sich erst nach dem Lesen so wirklich zuteilen lässt.
– Arthur Schnitzler, Leutnant Gustl
– Gotthold Ephraim Lessing, Emilia Galotti
– Hartmann von Aue, Iwein
– William Shakespeare, Othello
– George R.R. Martin, Ein Lied von Eis und Feuer
– Rosemary Sutcliff, Der Adler der neunten Legion
Familie
– John Galsworthy, Die Forsyte-Saga
– Adalbert Stifter, Witiko
– Thomas Mann, Die Buddenbrooks
– Colleen McCullough, Die Dornenvögel
– viele Romane von Judith Lennox
– Jodi Picoult, Beim Leben meiner Schwester
– Julie Peters, Das Lied der Sonnenfänger
Feindschaft/Rivalität
– Franz Grillparzer, Ein Bruderzwist in Habsburg
– Jack London, Der Seewolf
– Herman Melville, Moby Dick
– Ernest Hemingway, Der alte Mann und das Meer
– Sergej Lukianenko, Die Ritter der vierzig Inseln
– Geroge R.R. Martin, Fiebertraum
Freundschaft
– Friedrich Schiller, Don Carlos
– Njáls Saga
– Hermann Hesse, Demian
– Margaret Atwood, Katzenauge
– Khaled Hosseini, Tausend strahlende Sonnen
– Judy Blume, Sommerschwestern
– Astrid Lindgren, Ronja Räubertochter
– Rebecca James, Die Wahrheit über Alice
Identität/Identitätssuche
Dazu zähle ich alle Romane, bei denen es in irgendeiner Weise um die Identität der Hauptfigur geht – sei es nun, dass sie selbst daraus ein Geheimnis macht, nicht weiß, wer sie ist oder mit der Identität gespielt wird.
– Max Frisch, Stiller
– Ludvig Holberg, Jeppe vom Berge
– Rebecca Gablé, Hiobs Brüder
– Nina Blazon, Ascheherz
– Martin Suter, Ein perfekter Freund
Kindheit
Es sollte hier wirklich Kindheit an sich ein zentrales Thema bilden (vielleicht auch im Zusammenhang mit dem Erwachsenwerden bzw. dem Verlust der Kindheit), nicht einfach nur ein Kind die Hauptfigur sein (das würde sonst auf so ziemlich jedes Kinderbuch zutreffen).
– James Matthew Barrie, Peter Pan
– Charles Dickens, Oliver Twist
– Lucy Maud Montgomery, Anne of Green Gables
– Harper Lee, Wer die Nachtigall stört
– Diane Setterfield, Die dreizehnte Geschichte
– Khaled Hosseini, Drachenläufer
– Michael Ende, Momo
Krieg
– Friedrich Schiller, Wallenstein
– Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit
– Leo Tolstoi, Krieg und Frieden
– Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues
– Markus Zusak, Die Bücherdiebin
– Ken Follett, Sturz der Titanen
– Colleen McCullough, Das Lied von Troja
Liebe
Es darf auch gern tragische Liebe sein. 😉 Ansonsten denke ich, dass hier nicht viele Beispiele nötig sind – es finden sich eh Romane zuhauf zu diesem Thema.
– William Shakespeare, Romeo und Julia
– Romane von Jane Austen
– Emily Brontë, Sturmhöhe
– Alex Capus, Léon und Louise
– Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind
– Gabriel Garíca Márquez, Die Liebe in den Zeiten der Cholera
Rache
– Das Nibelungenlied
– William Shakespeare, Hamlet
– Herman Melville, Moby Dick
– Alexandre Dumas, Der Graf von Monte Christo
– viele Thriller/Krimis spielen mit diesem Thema
– Paul Auster, Unsichtbar
Rätsel
Die meisten Krimis fallen unter diesen Punkt (daher zähle ich solche gar nicht erst auf), aber ihr könnt auch alle sonstigen Romane wählen, in denen ein Rätsel/Geheimnis/Mysterium irgendwie im Mittelpunkt steht.
– E.T.A. Hoffmann, Das Fräulein von Scuderi
– Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker
– Patricia McKillip, Erdzauber
– Jostein Gaarder, Das Kartengeheimnis
– Tonke Dragt, Die Türme des Februar
Reise
– Jonathan Swift, Gullivers Reisen
– Jules Verne, Reise um die Erde in 80 Tagen
– Voltaire, Candide oder: Die beste aller Welten
– Edgar Allan Poe, Arthur Gordon Pym
– C.S. Lewis, Die Reise auf der Morgenröte
– Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt
– Liv Winterberg, Vom anderen Ende der Welt
Schicksal/Prophezeiung
– William Shakespeare, Macbeth
– Sophokles, König Ödipus
– Christa Wolf, Kassandra
– C.S. Lewis, Der König von Narnia
– David Eddings, Belgariad
– J.R.R. Tolkien, Der Herr der Ringe
– Frank Herbert, Der Wüstenplanet
Schuld
– William Shakespeare, Cymbelin
– Fjodor Dostojewski, Schuld und Sühne
– Fjodor Dostojewski, Die Brüder Karamasow
– Khaled Hosseini, Drachenläufer
– Ian McEwan, Abbitte
– Paulo Giordano, Die Einsamkeit der Primzahlen
Selbstverwirklichung/Selbstfindung
– Laurence Stern, Tristram Shandy
– Louisa May Alcott, Little Women
– Daphne du Maurier, Rebecca
– Dori Jones Yang, Daughter of Xanadu
– Hans Bemmann, Stein und Flöte
– Gillian Bradshaw, Der Falke des Lichts
Suche
– Wolfram von Eschenbach, Parzival
– Novalis, Heinrich von Ofterdingen
– Carlos Ruiz Zafón, Der Schatten des Windes
– Christoph Ransmayr, Die letzte Welt
– Paulo Coelho, Der Alchimist
– John Green, Paper Towns
Tod
– Thomas Mann, Der Zauberberg
– Hugo von Hofmannsthal, Jedermann
– Astrid Lindgren, Die Brüder Löwenherz
– Eric-Emmanuel Schmitt, Hotel zu den zwei Welten
– Jostein Gaarder, Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort
– Lauren Oliver, Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vobei, sagen sie
– Jeffrey Eugenides, Die Selbstmord-Schwestern
Utopie/Dystopie
Ich habe diese beiden Themen zu einem zusammengefasst, da hier die Grenzen teils fließend sein können und die Einordnung in Utopie oder Dystopie auch oft nur von der Perspektive abhängt.
– Johann Gottfried Schnabel, Insel Felsenburg
– Thomas Morus, Utopia
– George Orwell, 1984
– Aldous Huxley, Brave New World
– Suzanne Collins, Die Tribute von Panem
– Kazuo Ishiguro, Alles, was wir geben mussten
– Juli Zeh, Corpus delicti

18 thoughts on “„Von Liebe, Tod und Ehre“ – die 20 Themen

  1. Okay, du hast mich. Ich mach mit. Ich glaube, das gefällt mir ziemlich gut, und ich habe in deinen aufgelisteten Beispielen auch das ein oder andere Buch gefunden, von dem ich mir eh vorgenommen habe, es (irgendwann einmal, haha) zu lesen. Außerdem lassen sich da einige Bücher auch mit anderen Challenges vereinbaren, das find ich supi! 🙂

  2. Überlegs dir, Martina, ich freu mich über weitere Teilnehmer. 🙂

    Stefanie und Nanni: Theoretisch müsst ihr die Liste auch gar nicht lesen. Ich hab ja nur zu ein paar Themen kleine Anmerkungen. 😉

  3. Kurze Frage zur Akzeptanz eines Buches. Kindheit und Schuld bin ich mir 100% sicher, aber ob meine Ehre auch okay ist? Bei muslimischen SChicksalen geht es oft um Ehre. Ist das auch okay? SOnst such ich ein anderes.

  4. Sarah, ich hab mir mal die Beschreibung des Buches durchgelesen und könnte es rein davon ausgehend nicht beurteilen. Wenn in dem Buch Ehre deutlich thematisiert wird, dann ist es natürlich in Ordnung.

  5. Diese Challenge kann ich ja einfach paralll laufen lassen, wärend ich normal vor mich hin lese 😀 Also werde ich daran teilnehmen!

    Liebe Grüße,
    Sanny

  6. Huhu Du Liebe,
    ich bin durch Martina auf die tolle Challenge aufmerksam geworden und mußte schmunzeln, weil der Wahnsinns-Wälzer, den ich gerade lese eigentlich einige Deiner Themen schon abdeckt. Es ist "Das Lächeln der Fortuna von Rebecca Gablé. Deshalb würde ich auch gerne mitmachen. Ich denke Ehre, Aufstieg/Fall und Krieg sind definitiv darin abgedeckt. Wenn ich das richtig verstehe sollte ich Dich verlinken und nach dem auslesen eine Rezi schreiben, richtig?
    Darf ich denn noch mitmachen?
    LG Myriam

  7. sanny: Ich schreib dich gleich in die Liste.

    myriamkreativ: Wenn du mich verlinkst, freu ich mich natürlich, aber das ist kein Muss. Wichtig ist mir, dass du eine Überblicksseite zur Challenge erstellst, wo du dann deine Rezensionen verlinkst (damit ich bei allen Teilnehmern zwischendurch mal schauen kann, was sie schon so alles gelesen haben).
    Ein Buch kannst du aber immer nur für ein Thema zählen, du müsstest dich also beim "Lächeln der Fortuna" entscheiden, zu welchem du es zuordnen möchtest. Von meinem Gefühl her wäre "Aufstieg/Fall" von den drei genannten das Hauptthema darin, aber es ist schon einige Jahre her, seit ich den Roman gelesen habe. Also ordne es einfach dorthin, wo es für dich am besten reinpasst.

  8. Hm, das ist natürlich rein vom Klappentext her immer schwer zu sagen – ich kenn den Roman nicht. Aber es klingt ja so, als ginge es auch viel um Familie. Wenn du den Eindruck beim Lesen auch hast/hattest, dann: Ja klar!

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