Als ich noch ein Kind war, wurden bei uns die Adventsonntage immer ganz wunderbar zelebriert: Die Kerze(n) am Kranz angezündet, „Wir sagen euch an den lieben Advent“ gesungen und dann ein Weihnachtsgedicht oder eine Weihnachtsgeschichte gelesen. Diese stammte meist aus einem dicken Weihnachtsbuch, in dem Rezepte, Bastelideen, Geschichten, Gedichte und vieles mehr zu finden waren.
In den letzten Jahren kann ich mich aber nicht erinnern, jemals etwas weihnachtliches gelesen oder einen Adventsonntag „gefeiert“ zu haben. Zwar habe ich mir hier in Wien meistens auch einen kleinen Kranz gebastelt, aber das wars auch schon. Lediglich Jostein Gaarders „Das Weihnachtsgeheimnis“ habe ich mal als Adventkalender gelesen.
Irgendwie finde ich es schade, dass der Advent in letzter Zeit immer so bei mir untergegangen ist. Ich mag diese Zeit nämlich sehr, aber all der Einkaufsstress, die Hektik rundherum und die Dauerbeschallung mit Weihnachtsmusik in Einkaufszentren sowie das ständige Lichtergefunkel in den Straßen gehen mir auf die Nerven und haben mir die Vorweihnachtszeit vor allem in Wien eher verleidet.
Ich habe aber beschlossen, dass das in diesem Jahr mal wieder etwas anders sein soll. Ich will wieder die Adventsonntage zelebrieren, auch wenn ich am ersten gleich arbeiten muss. Tja, und dafür kommt mir Mandys und Melanies Adventlesen sehr gelegen. Jede Woche soll ein weihnachtliches Buch bzw. eine weihnachtliche Geschichte gelesen und dann am Sonntag vorgestellt werden.
Ich werde ja in diesem Jahr auf alle Fälle „Der Weihnachtshund“ von Daniel Glattauer als Adventkalender lesen, da der Roman auch passend unterteilt ist. Da ich damit aber logischerweise erst am 24. fertig sein werde, kann ich den in den Sonntagsvorstellungen nicht wirklich unterbringen. Also habe ich heute mal in der Bücherei gestöbert und hatte gehofft, ich würde eine schöne Kurzgeschichtensammlung finden, aber die meisten Weihnachtsbücher waren ausgeliehen und das wenige, was da war, hat mich nicht angesprochen.
Nun ja, dachte ich mir, wofür hat man einen ebook-Reader? Also habe ich mich auf die Suche nach Klassikern und passender Lektüre in der Onleihe gemacht und bin mehr als fündig geworden. Somit habe ich mir nun folgende Auswahl zusammengestellt:
– eine ganze Reihe von Weihnachtsmärchen vor allem von Hans Christian Andersen (ich liebe Andersens Märchen!) und den Brüdern Grimm
– Bergkristall von Adalbert Stifter (von Stifters „Bunten Steinen“ hab ich bislang nur „Kalkstein“ gelesen)
– Weihnacht von Karl May
– Das Weihnachtsrätsel von Anne Perry; ein Kurzkrimi, den ich aus der Onleihe ausgeliehen habe
– Die Weihnachtsliste von Sophie Kinsella, das es als gratis-ebook gibt, wobei ich noch nicht weiß, was mich da genau erwartet
Ich denke, damit bin ich ziemlich gut eingedeckt. Mal sehen, wie das weihnachtliche Lesen wird – oder ob mir das dann letztendlich doch zuviel des Guten ist. 😉
Auf jeden Fall freu ich mich jetzt schon drauf. Vielen Dank an Mandy und Melanie für die schöne Idee!
"Bergkristall" von Adalbert Stifter (und evtl. den Rest von "Bunte Steine") habe ich auch noch auf der Wunschliste… Allerdings suche ich noch nach einer schönen Ausgabe, die nicht von Reclam ist.
Bin auf deine Meinung zu der Geschichte jedenfalls gespannt 🙂
Ich bin auch gespannt, da ich mit Stifter eher auf Kriegsfuß stehe. Nur "Kalkstein" hat mir dann unerwartet gut gefallen – also mal sehen, wie es mir mit "Bergkristall" geht.
So war das bei uns früher auch. Finde es total toll, dass du das wieder aufleben lässt 🙂
LG Nanni
Finde ich schön, dass doch recht viele früher auch die Adventsonntage gefeiert haben. 🙂
Wir haben uns an den Adventsonntagen zwar immer zusammen gesetzt, gemeinsam die Kerze(n) entzündet und Kekse genascht, aber Weihnachtsgeschichten bzw. ein Gedicht gab es nur an Heiligabend. Wobei das Zusammensein für mich immer im Vordergrund stand und das Schöne war 🙂 Und ich finde es schön, dass du die Weihnachtsstimmung mit uns wieder etwas aufleben lassen möchtest!
Und auch wenn du gleich am 1. Advent arbeiten musst hoffe ich, dass dennoch etwas Weihnachtsstimmung beim Lesen diese Woche aufkommen wird 🙂
Ja, für mich war das schönste auch immer das Zusammensein, daher weiß ich auch nicht, ob es für mich alleine in Wien funktioniert.
Na, mal sehen. 🙂
Hm. Irgendwie gab es bei uns ja gar keine wirklich Adventstradition in der Familie – außer Kerze anzünden und Plätzchen futtern. 😉 Gelesen habe ich schon immer für mich, aber ehrlich gesagt, war mir nie so wirklich bewusst, was für tolle und interessante Weihnachtsgeschichten es gibt.
Hui, du hast auch einen Anne Perry in deiner Liste dabei. Bin schon gespannt, wie du ihn findest. ^^
Liebe Grüße
Mandy
Ich bin auch mal gespannt – bisher hab ich noch nie was von Anne Perry gelesen. Das war eher ein Zufallsfund. *g*
Das ist eine wirklich schöne Idee 🙂 Ich vermisse diese besinnlichen Adventstunden auch, meine Eltern haben darauf recht viel Wert gelegt – die Ironie ist, wenn man anfängt, diese Dinge so richtig wertzuschätzen, ist die Zeit, wo man das in der Familie erlebt, schon wieder vorbei 🙂 Außer natürlich am Heiligen Abend und am Christtag, da wird das bei uns auch sehr schön zelebriert.
… okay, jetzt bin ich angesteckt. Ich werd mal ein paar Weihnachtsgedichte schreiben. *gg* Achja, und auf der Gitarre ein paar Weihnachtslieder üben 😀
Ha, jetzt hab ich euch alle angesteckt! *g*
Gerade den 25. 12. finde ich ja immer total anstrengend, und irgendwie ist auch der 24. oft eher stressig. Gerade deshalb vermisse ich dieses gemütliche Beisammensitzen an den Adventsonntagen im kleinen Kreis, manchmal im ganz kleinen Kreis nur zu zwei mit meiner Mutter, was ich auch immer sehr mochte.