Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #2

Gelesene und geschriebene Buchstaben
Diese Woche hat es mal wieder in sich. Großartig zum Lesen bin ich mal wieder nicht gekommen (und werde ich die nächsten Tage vermutlich auch nicht), aber immerhin habe ich am Montag bei meiner Familie ein halbes Lesestündchen im sonnigen Garten untergebracht.
Ich habe diesen kleinen Moment sehr genossen, auch wenn die Lektüre eher deprimierend ist – bei Lessings Afrikanischer Tragödie ist der Name wirklich Programm.
Ansonsten ist nun Kays Fionavar Tapestry meine abendliche Bettlektüre. Da ich immer nur ein paar klägliche Seiten vor dem Einschlafen schaffe, könnte ich damit aber noch eine ganze Weile beschäftigt sein.
Zum Schreiben bin ich in den letzten Tagen gar nicht gekommen; ich hoffe, dass ich bald mal wieder ein wenig Zeit dafür abknapsen kann. Immerhin habe ich aber im Februar mein bescheidenes Monatsziel von 10.000 Wörtern erreicht.
Vorsätze für die Fastenzeit
Das passt jetzt nicht großartig auf meinen Blog, aber ich verkünde Vorsätze am besten immer möglichst häufig und vor möglichst vielen Leuten, damit ich sie auch einhalte. 😉
Früher hatte ich immer irgendwelche Fastenvorsätze – da ich aus einer sehr katholischen Familie komme, war das für mich selbstverständlich. Da ich selbst aber schon länger nicht mehr gläubig bin, habe ich damit in Wien schließlich aufgehört, bis auf einmal das Fasten „in“ wurde – und zwar welcher Art auch immer.
Nun, da man rundherum von diversen Vorsätzen liest, wollte ich mir auch gern wieder etwas für die Zeit bis Ostern vornehmen. Allerdings wusste ich länger nicht, was eigentlich. Das derzeitig allgegenwärtige Kosumfasten ist eine schöne Idee, die mir auch gefallen würde, aber ehrlich gesagt wäre das ziemlich sinnlos: Ich kaufe Kleidung, Schuhe und Kosmetikartikel eh immer nur dann, wenn ich sie unbedingt brauche; CDs kaufe ich praktisch nie, Bücher und DVDs nur sehr selten und auch sonst kann ich nicht behaupten, dass ich großartig viel einkaufe.
Daher bin ich doch eher wieder beim Essen gelandet – auch, da ich in letzter Zeit ziemlich über die Stränge geschlagen habe. Früher habe ich in der Fastenzeit meist kein Fleisch gegessen, aber da ich mittlerweile so selten überhaupt eins esse, wäre das kein wirkliches Opfer.
Also möchte ich das durchziehen, was ich in der Adventszeit schon mal ein wenig probiert habe: mich vegan ernähren. Das hätte auch den netten Nebeneffekt, dass ich nicht mehr so viel Naschkram essen würde (so viel vegane Süßigkeiten gibts ja nicht) und wieder gezwungen bin mehr selbst zu kochen.
Während ich im Advent nicht ganz streng war, möchte ich es nun durchaus genau nehmen, allerdings mit folgenden Ausnahmen:
1. Ich richte mich auch tatsächlich nach der katholischen Fastenzeit, also den 40 Tagen, bei denen die Sonntage nicht mitzählen. Sonntage bleiben demnach fastenfrei.
2. Ich werde nun keine Lebensmittel wegwerfen wegen meiner Fasterei. Da ich noch Butter und ein wenig Frischkäse im Kühlschrank habe, werde ich beides noch essen.
3. Wenn ich irgendwo eingeladen bin, nehme ich es nicht ganz so streng. Ich möchte anderen keine Umstände machen und ich weiß, dass ich es nicht durchhalten würde, einfach gar nichts zu essen.
Für diese Ausnahmen gilt allerdings, dass ich mich dennoch vegetarisch ernähren werde.
So, ich hoffe mal, dass ich das durchhalte. Motiviert bin ich, aber wie das in ein paar Wochen aussieht, ist die andere Frage …

10 thoughts on “Buchstabengeplauder #2

  1. Das ist ein schöner Vorsatz für die Fastenzeit! Bin gespannt, wie du zurechtkommst – ich weiß, dass es für mich eine ganz große Überwindung wäre …

    1. Ich bin auch gespannt. Ich hatte ja im Advent schon mal eine Generalprobe, aber da waren es nur etwa drei Wochen und ich habe es auch nur zu etwa 3/4 durchgezogen.
      Es wird sicher nicht einfach werden, aber so soll das ja auch sein bei einem Fastenvorsatz … 😉

  2. Ich beziehe meine Fastenzeit auch auf die 40 Tage: keine Süßigkeiten (außer Kuchen, weil ichja auch selbst so gerne backe), Chips, Nüsse, kein Fast Food (ich neige dazu mir in der Mittagspause mal schnell was einzuschmeißen). Ausnahmen Sonntag, den da kocht Mama oft nicht und da wir ja noch keine eigene Küche haben, bleibt da manchmal nur der Gang zur Pizzeria oder Pommesbude.
    Vegan ist ja nicht so mein Ding. Zum Einen ist es ja nicht so gesund wie viele denken, zum Anderen komme ich ja aus der (biologischen) Landwirtschaft und weiß wie wichtig Landwirtschaft auch für die Erhaltung vieler Rassen ist. Viele wissen gar nicht, dass es eine üppige Liste gibt, auf der Nutztiere stehen, die mittlerweile schon vom Aussterben bedroht sind. Auf der Liste der gefährdeten Tiere stehen übrigens auch Bienen.

    Ich wünsch dir viel Durchhaltevermögen 🙂 Vielleicht können wir uns ja ab und an mal gegenseitig motivieren 🙂

    LG Nanni

    1. Keine Süßigkeiten war bei mir früher auch oft ein Vorsatz, aber ich wollte jetzt mal etwas anderes versuchen.
      Das Problem ist halt, dass man in Supermärkten in Großstädten ja tierische Produkte praktisch nur aus Massentierhaltung bekommt. 🙁 Und auch die Bio-Marken der großen Ketten sind noch nicht unbedingt ein Garant für glückliche Tiere. Abgesehen davon, dass ich also selbst wieder bewusster essen möchte (bei veganer Ernährung ist man ja praktisch gezwungen, viel selbst zu kochen und mehr darüber nachzudenken, was man isst), finde ich auch den Gedanken angenehm, dass ich mir mal eine Weile nicht darüber den Kopf zerbrechen muss, ob für mein Essen ein Tier leiden musste.
      Wenn ich (auch finanziell) die Möglichkeit hätte, von vernünftigen kleinen Bio-Bauernhöfen einzukaufen, würde ich vermutlich über vegane Ernährung nicht mal nachdenken.

      Ich wünsche dir auch viel Durchhaltevermögen! Es ist auf alle Fälle schon mal motivierend, dass ich nicht als einzige in der Fastenzeit gegen meinen inneren Schweinehund kämpfen muss.

    2. Ja das stimmt. Leider ist es halt auch nicht möglich Bio günstiger zu produzieren. Zum Glück gibt es auch in größeren konventionellen Betrieben so langsam ein Umdenken, was Tierhaltung angeht. Einige erkennen doch langsam, dass die Tiere auch einfach gesünder bleiben, wenn sie besser gehalten werde. Ich esse ja z.B. auch nur Fleisch, wenn ich weiß, wo es her ist. Aber bei uns gibt es halt auch viele Landmetzgereien, die vom Bauern nebenan schlachten und vermarkten. Und bei uns im REWE gibt es so eine Aktion "Aus der Region". Da bekommt man mittlerweile fast alles von Nudeln über Marmelade bis Wurst. Dabei immer auch Porträts der Höfe, so dass man sich das sogar selbst anschauen kann. Das finde ich eine ganz gute Sache.

      Bisher schaffe ich es ganz gut 🙂 Am zweiten Tag hatte ich fast aus Versehen Schokolade gegessen, weil ich ganz vergessen hatte, dass ich faste 😀

      LG Nanni

    3. Hehe, ich hab auch schon mal fast drauf vergessen. Aber ansonsten läuft es ganz gut.

      Ich verstehe vollkommen, dass Bio teurer ist und bin auch bereit, für bessere Qualität und gute Tierhaltung zu bezahlen – nur habe ich derzeit keinerlei finanziellen Spielraum. Da ist das dann schon schwierig …

  3. Vielleicht magst du ja zwischendurch auch mal erzählen wie es dir mit der veganen Ernährung geht?! Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, weil ich auch überlegt hatte die Fastenzeit vegan zu gestalten, aber für mich war die Vorbereitungszeit einfach viel zu kurz und ich hätte mich doch erst richtig einlesen bzw. ordentlich einkaufen gehen müssen. Dafür komme ich mit der vegetarischen Ernährung auch sehr gut zurecht und fühl mich sehr wohl.
    Ich wünsche dir noch alles Gute für dein Vorhaben 🙂

    1. Danke!
      Ich werde auf jeden Fall berichten – falls nicht zwischendurch, dann bestimmt mit einem Fazit am Ende.
      Bei mir war es jetzt auch eine recht kurzfristige Entscheidung (deshalb habe ich z.B. auch den Frischkäse vorher nicht aufgebraucht), aber da ich es ja im Dezember schon mal ein wenig mit veganer Ernährung probiert habe, war ich ja so gesehen schon vorbereitet.

Leave a Reply to Neyasha Cancel reply

Your email address will not be published.