Sonstiges

Zwischenstand meiner Shoppingdiät – Jänner bis März

Ich habe hier ausführlicher darüber berichtet, dass ich in diesem Jahr so etwas wie eine Shoppingdiät geplant habe, wobei es mir um bewusstes Kaufen, nicht um einen kompletten Verzicht geht. Wie meine Regeln dafür aussehen, habe ich in dem verlinkten Beitrag beschrieben. Nun, da das erste Quartal des Jahres vorbei ist, möchte ich einmal berichten, wie es mir bislang damit ergangen ist.

Jänner

Der Beginn war einerseits sehr leicht, andererseits doch auch mit einigem Umdenken verbunden. Man geht ja allgemein an Vorsätze meist mit einer großen Anfangsbegeisterung heran und das war bei mir in diesem Fall nicht anders. Hingegen musste ich in diesen ersten Wochen aber meine Regeln verinnerlichen und lernen, Einkäufe mehr zu hinterfragen, was es dann doch nicht ganz so einfach gemacht hat. Ich habe ein paar wenige Sachen gekauft: ein Kirschkernkissen, weiße Wolle für meine Häkeldecke und ein Halbjahresabo für einen Babbel-Norwegischkurs.

Februar

Im Februar hatte ich erstmals ein paar Durchhänger und auch Momente, in denen mir klar wurde, dass ich doch eine gewisse Neigung dazu habe, durch Shoppen Zeit totzuschlagen. Vor allem die zweite Hälfte des Monats war bei mir sehr vollgepackt sowohl mit Arbeit als auch mit Freizeitunternehmungen und ich hatte manchmal einen Leerlauf zwischen einzelnen Terminen. Sonst, wenn ich solche Leerläufe habe und in der Stadt bin, stöbere ich gern in Buchläden, Dekogeschäften, bei Sonnentor durch die Teesorten, usw. Das heißt nicht, dass ich in solchen Fällen auch immer etwas kaufe, aber nun wollte ich mich gar nicht erst in Versuchung führen und musste diese Leerläufe anders füllen. Um mich mit einem Buch in die Sonne zu setzen, war es noch zu kalt, daher habe ich die Zeit letztendlich für kurze Museumsbesuche genutzt, also ein erfreulicher Nebeneffekt meiner Shoppingdiät.

In den Februar ist aber auch ein geplanter Buchhandlungsbesuch mit meiner Kollegin gefallen. Da wir beide im letzten Jahr einen so wundervollen gemeinsamen Besuch in der Buchhandlung Herder hatten, habe ich ihr dieses Jahr zum Geburtstag einen Gutschein für Bücher – verbunden mit gemeinsamem Stöbern – geschenkt. Und natürlich habe ich da nicht nur für sie Bücher gekauft, sondern auch mir selbst, nämlich „Klara vergessen“ von Isabelle Autissier und „Anna“ von Niccolò Ammaniti. Ansonsten habe ich mir im Februar nur den Film „Once Upon a Time in Hollywood“ gekauft, als Vorbereitung auf die Oscarnacht, war also wirklich sehr diszipliniert.

März

Der März hat für mich mit einer „Verschärfung“ meiner Regeln begonnen. Zu Jahresbeginn habe ich überlegt, ob ich in mein Vorhaben auch eine Beschränkung von Restaurant- oder Cafébesuchen mit einschließen wollte, aber das war mir dann doch zuviel. Sozusagen als Kompromiss habe ich mir für die Fastenzeit vorgenommen, nicht essen zu gehen und auch kein Essen zu bestellen. Nun ja … was soll ich sagen. Es war noch nicht mal der halbe Monat vorbei, da hat sich auf einmal die Welt auf den Kopf gestellt und ich hätte sowieso nicht mehr auswärts essen gehen können …

Auch sonst haben die Maßnahmen rund um das Coronavirus erst einmal gewöhnliches Shopping unmöglich gemacht. Also zumindest für mein Vorhaben gute Voraussetzungen, sollte man meinen, aber tatsächlich habe ich dann begonnen, mir alle möglichen Gedanken zu machen: Ob ich denn nicht jetzt mehr als sonst online kaufen sollte, um kleine Läden zu unterstützen; ob das aber nicht andererseits eine unnötige Belastung für die Post bzw. Paketdienste wäre, usw. Letztendlich habe ich beschlossen, nicht immer über alle Dinge ewig nachzugrüblen, einfach weiter bei meinem Vorhaben zu bleiben, aber in dieser Zeit vielleicht etwas weniger streng zu sein. Daher habe ich mir dann einen ganzen Schwung an Puzzles gegönnt und anlässlich des Indie-Bookdays „Das Fischkonzert“ von Halldór Laxness als e-Book gekauft.

Und dann gab es im März natürlich noch die Erwerbungen für meinen Balkon (Holzfliesen, Pflanzen, Erde), wobei ich selbst noch nicht recht weiß, ob ich diese mit hineinzähle.

Alles in allem läuft es aber gut und ich bin gespannt, wie sich mein Vorhaben in den nächsten Monaten weiter entwickeln wird.

8 thoughts on “Zwischenstand meiner Shoppingdiät – Jänner bis März

  1. Ich finde es sehr spannend zu lesen, was bei dir funktioniert hat und was schwierig wurde oder worüber du erst einmal nachdenken musstest. In Geschäften rumbummeln, um Zeit zu überbrücken, ist zum Beispiel gar nicht mein Ding, bei mir wären es eher die Cafébesuche für die ich in einem solchen Fall Alternativen suchen müsste. Die Museumsbesuche, die du stattdessen gemacht hast, finde ich großartig. So wird man nicht so erschlagen von all den Eindrücken und verbringt trotzdem endlich mal mehr Zeit im Museum. Sehr cool! Spannend ist auch zu sehen, was du dir dann trotz deiner „Shoppingdiät“ gegönnt hast – für mich sieht das so aus, als ob das lauter Sachen wären, die langfristigen Nutzen haben oder ein langgeplantes Projekt voran oder gar zum Ende gebracht haben.

    Ich hatte mir zwar keinen solchen Vorsatz vorgenommen, musste aber auch in den vergangenen Wochen feststellen, dass sich mein Einkaufsverhalten deutlich geändert hat. Bei uns fallen die Frühstücksverabredungen, die Roller-Derby-Tage und für meinen Mann die Brettspiel-Tage mit Kollegen weg, was doch überraschend viel Geld gespart hat, obwohl unsere „Draußen-Tage“ eigentlich nicht so luxuriös verlaufen. Aber allein die Kosten für den Nahverkehr (die Tageskarte ist die günstigste Lösung, kostet aber eben über 5 Euro pro Person) läppern sich ganz schön. Auf der anderen Seite haben wir einige Sachen gekauft, die kaputt gegangen sind oder die wir unter normalen Umständen nicht gebraucht hätten, auch wenn wir schon länger damit liebäugeln. Der neue Staubsauger war nicht gerade günstig, der Bluetooth-Kopfhörer war zwar nicht teuer, aber eine nicht so notwendige Anschaffung, trotzdem bin ich mit diesen Anschaffungen sehr glücklich, weil sie mir das Leben deutlich erleichtern (und in den letzten Tage dafür gesorgt haben, dass ich häufiger das Gefühl habe, ich hätte mal wieder etwas mehr Zeit allein in der Wohnung, obwohl mein Mann keine zwei Meter entfernt sitzt). 😉

    Was ich sehr vermisse, ist das Führen meiner „Besorgungsliste“, wo ich normalerweise all die Dinge draufschreibe, die ich beim nächsten Besuch in die Stadt besorge. Ich versuche zwar die hiesigen kleinen Geschäfte durch Bestellungen zu unterstützen (ich habe mich da für die Geschäfte und gegen meine Sorge um die Paketboten entschieden), aber viele Dinge kann man nicht online bestellen oder eben nicht über die Geschäfte in der Stadt. Mein Buchhändler sagt gerade viele Vorbestellungen ab, weil die deutschen Verlage oder der Importeur nicht liefern und das sorgt bei mir dafür, dass ich überraschend oft Angst habe, dass ich bestimmte Titel gar nicht mehr bekomme. Was jetzt eigentlich nicht so wahnsinnig tragisch wäre, aber gerade bei einigen Comic- und Mangaverlagen muss man schon unter normalen Umständen schnell sein, weil die keine Backlist pflegen, und so beschäftigt mich das mehr als ich mir eigentlich eingestehen will …

    Uff, wie viel mir da doch gerade dank deines Beitrags durch den Kopf ging, ich schicke das jetzt aber trotzdem ab und du musst einfach damit leben … *g*

    1. Damit kann ich gut leben. 😉 Ich finde es ja auch sehr spannend, wie da die Erfahrungen von anderen sind.
      Das interessante ist, dass ich eigentlich auch etwa Cafébesuche einem Einkaufsbummel vorziehe, aber da ist man halt dann gezwungen etwas zu konsumieren und das mag ich eben auch nicht immer. Bei den Museen ist in solchen Fällen oft das Problem, dass sie entweder nicht so lange geöffnet haben oder man dann den vollen Eintrittspreis zahlt, obwohl man nur noch für eine halbe Stunde rein kann. Deshalb hat das im Februar so gut gepasst mit der Jahreskarte.

      Ich denke, in den letzten Wochen sind wir fast alle dazu gezwungen worden, unser Einkaufsverhalten zu ändern. Und ich habe auch einiges an Geld gespart – vor allem an Essen. Es ist doch erschreckend, wieviel ich sonst im Monat für gelegentliche Essensbestellungen in der Arbeit, Lokalbesuchen mit Freunden und Zwischendurch-Snacks beim Bäcker ausgebe. Ich hoffe, dass ich hier auch künftig etwas sparsamer sein werde, wobei ich ehrlich gesagt inzwischen etwas kochmüde geworden bin.
      Sehr gut, dass du mit euren Anschaffungen glücklich bist! Ich brauche eigentlich auch einen neuen Staubsauger (der steht bei mir in diesem Jahr sogar auf der Liste der „erlaubten“ Einkäufe) und Bluetooth-Kopfhörer wollte ich mir auch schon längst fürs Fitnessstudio kaufen (da ist es total nervig, mit den Kabeln rumzuhantieren). Da natürlich die Fitnessstudios jetzt auch geschlossen sind, hat sich das halt vorerst wieder erledigt.

      Ich hoffe, dass du alle deine Buchtitel noch bekommst! Das wäre sonst wirklich sehr schade – auch wenn uns wohl der Lesestoff allgemein nicht ausgehen wird, gibt es ja einfach bestimmte Titel, die man auf jeden Fall haben möchte.

      1. Dieses Konsumieren – selbst wenn es nur ein kleines Getränk ist – summiert sich am Ende auch wieder sehr. Aber grundsätzlich bin ich immer froh, wenn ich einen Moment sitzen und was trinken kann, wenn ich unterwegs bin, da ich eh dazu neige zu wenig zu trinken. Ich kann aber auch gut verstehen, dass du das nicht regelmäßig machen magst, denn irgendwie ist man dadurch dann auch schon wieder eine Zeitlang angebunden und nicht immer hat man Lust auf das Café-Getränkeangebot.

        Museen würde ich mich auch häufiger gönnen, wenn der Eintrittspreis nicht so hoch wäre. Nicht zu hoch angesichts des Angebots, aber eben doch zu viel für meinen Geschmack, um mal eben reinzugehen. Und wenn ich schon „so viel“ bezahle, dann will ich das auch ausnutzen und schon ist mindestens ein halber Tag weg. *g* Wobei ich gerade mal geschaut habe, wie viel so eine Jahreskarte hier kostet und angenehm überrascht bin. Ich weiß nicht, ob einige der Museen dann auch die Sonderausstellungen mit dieser Karte abgedeckt haben, aber ich glaube, ich werde mir mal eine gönnen (wenn das Thema Corona irgendwann „vorbei“ ist).

        Bei solchen Sachen kann man wirklich viel Geld lassen (gerade beim Bäcker, wenn ich nur eben ein Brötchen mehr oder doch noch ein Teilchen mitnehme), auf der anderen Seite habe ich auch das Gefühl, dass mir solch spontane kleine Käufe ganz gut tun und damit halten wir ja auch die kleinen Geschäfte am Laufen. 😉 Kochmüde ist ein guter Ausdruck, das trifft meine Stimmung auch gerade sehr. Sonst habe ich solche Phasen häufig mit Backofenessen überwunden, da ich aber für viele Sachen (Trocken-)Hefe benötige und die in unserem Viertel immer noch nicht zu bekommen ist, ist das auch keine Alternative.

        Wir haben uns einen Beutel-freien Akku-Stabstaubsauger gegönnt und ich bin so glücklich mit dem Gerät! Eine Akku-Ladung reicht für eine ausgiebige Staubsaugerrunde durch die gesamte Wohnung, ich komme damit in Ecken, für die ich sonst reihenweise Möbel hätte verschieben müssen, und trotz des kleineren Bürstenkopfs (ich musste gerade erst einmal nachschauen wie das Teil heißt) und weniger Saugkraft, bin ich deutlich schneller damit, als mit unserem alten klassischen Bodenstaubsauger. Außerdem neige ich dazu den mal eben zwischendurch rauszuholen, wenn ich etwas umgekippt habe oder mir der Wind mal wieder etwas in die Wohnung geweht hat. *g* Die Kopfhörer bieten mir gerade vor allem die Möglichkeit mal in meiner eigenen Geräuschkulisse zu versinken, ohne dass ich den Film meines Mannes mithörer oder die Gespräche des Nachbarns. Diese Momente ohne Geräusche von außen habe ich sonst gerade nur ab ein Uhr in der Nacht und so langsam fehlt mir doch wieder zu viel Nachtschlaf, um das noch länger so durchzuziehen.

        Danke! Das hoffe ich auch sehr! Es geht ja nie darum, dass einem der Lesestoff ausgeht, sondern darum, dass man einen ganz bestimmten Titel lesen (und manchmal sogar haben) will. 😉

        1. Mit dem Eintrittspreis bei den Museen stimme ich dir zu. Ich habe dann auch immer das Gefühl, ich bräuchte mehrere Stunden Zeit, damit sich die Ausgabe lohnt. Daher hatte ich die letzten zwei Jahre eine Jahreskarte fürs Naturhistorische Museum und jetzt eben eine fürs Kunsthistorische, weil ich dann nicht nur die verschiedenen Sonderausstellungen genießen, sondern auch in kleinen Portionen das restliche Museum erkunden konnte. Und ich finde es schön, wenn man auch einfach mal kurz ins Museum gehen kann und wenn man dann nach einer halben Stunde doch keine Lust mehr hat, ist auch nichts „verloren“.

          Ich habe ja gestern erstmals seit März wieder Trockenhefe gesehen (beim DM, nicht im Supermarkt, aber immerhin). Allerdings habe ich letzte Woche von Freunden zwei Säckchen Trockenhefe geschenkt bekommen, daher habe ich gar nicht zugeschlagen.

          Was für ein Staubsaugermodell habt ihr denn gekauft? Ich denke nämlich ebenfalls über einen Beutel-freien Akku-Stabstaubsauger nach, bin aber etwas überwältigt angesichts der Auswahl.

        2. Ich habe bei meiner Recherche eben festgestellt, dass ich mit einer Museumsufer-Jahreskarte in 34 Museen in der Stadt gehen könnte. Ich weiß nicht, ob die auch für Sonderausstellungen gelten würde oder nicht (das ist nicht so eindeutig auf der Seite formuliert), aber allein die Daueraustellungen würden mich vermutlich mehr als ein Jahr gut beschäftigen. *g*

          Das ist gut zu hören, vielleicht entspannt sich die Hefe-Situation ja langsam mal wieder!

          Einen „Severin HV 7160“, ich hatte einen sehr positiven Testbericht gelesen und der Preis ist auch in einem Rahmen, dass ich das einfach riskiert habe. Er hat eine „Teppichbürste“, die man extra ausschalten muss, wenn man ihn startet, aber da die sehr gut ist, wenn ich Fußmatten oder ähnliches reinigen will, finde ich diesen Extra-Knopfdruck beim Saugen der Laminatböden nicht schlimm.

        3. Danke für den Tipp! Ich brauche ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit einen neuen Staubsauger, kann mich aber nicht zum Kauf durchringen. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ein Akku-Staubsauger bei mir geeignet ist. Wäre zwar sehr praktisch, weil man dann nicht immer ein Kabel durch die ganze Wohnung schleift, aber dort, wo Platz für den Staubsauger ist, ist keine Steckdose. Ich müsste ihn also immer schon bewusst hervorräumen, um ihn aufzuladen.

          Die Museumsufer-Jahreskarte klingt ja toll. So etwas in der Art hätte ich gern für Wien. Hier gibt es zwar die Bundesmuseencard, aber die gilt nur für 8 Museen (für die Bundesmuseen eben) und man kann in jedes Museum nur einmal pro Jahr rein, was ich wirklich unsinnig finde.

        4. Ein Nachtrag: Jetzt habe ich mich aus Neugierde über die Museumsufer-Karte informiert und habe da den Satz gefunden „Genießen Sie 12 Monate lang alle Dauer- und Sonderausstellungen in Frankfurt und Umgebung.“ Also dürften durchaus Sonderausstellungen dabei sein.

        5. Oh, danke für die Recherche! Das klingt ja noch besser! Es gibt aktuell sogar eine Sonderausstellung, die ich wirklich gern sehen würde, aber ich scheue momentan vor dem Weg mit den Öffentlichen zurück. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt – die Ausstellung, die ich im Auge habe, läuft noch bis zum Jahresende. 🙂

          Was den Staubsauger angeht, so dauert das Laden nicht lange. Zum Leeren des Staubsaugers nehme ich ihn eh auseinander und räume das Rohr und den Bürstenkopf schon mal weg, während der Rest für ungefähr eine halbe Stunde an die Steckdose kommt, bis der Akku wieder voll geladen ist, und dann baue ich alles wieder so zusammen, dass ich beim nächsten Saugen mit einem Griff starten kann und stelle das Gerät weg.

          P.S.: Immer noch keine Trockenhefe im Viertel.

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