Lesetage

Lesesonntag mit Konstanze im November 2020

Mit allem, was in letzter Zeit so passiert ist, habe ich fast nicht mitbekommen, dass heute der 3. Sonntag im Monat ist und somit Konstanzes Lesesonntag. Ich war zunächst unschlüssig, ob ich überhaupt mitmachen soll, da ich selbst dafür kaum die Motivation aufbringen konnte.

Derzeit ist es alles mal wieder etwas viel: Meine Nichte und meine Mutter haben letzte Woche positive Testergebnisse erhalten und meine Mutter hatte einige Tage ziemlich hohes Fieber (inzwischen dürfte es aber bergauf gehen); Österreich ist relativ betrachtet derzeit weltweit eins der Länder mit den höchsten Neuinfektionszahlen; nach zwei Wochen Lockdown „light“ gibt es nun ab Dienstag wieder sehr strenge Maßnahmen; der Stress in der Arbeit wird nicht weniger; und zu allem Überfluss ist es die ganze Zeit nur trüb und grau draußen.

Wenn mir alles zuviel wird, dann neige ich immer dazu, überhaupt nichts mehr machen und überhaupt nicht mehr kommunizieren zu wollen – was die Sache aber nicht besser macht. Und daher habe ich beschlossen, dass ich mich heute dem Lesesonntag anschließen werde. Ich habe ein angefangenes Puzzle, bei dem ich gern weitermachen möchte und ich habe weiterhin eine Decke zu häkeln. Als Untermalung für diese Tätigkeiten höre ich gerade Der kleine Strickladen in den Highlands von Susanne Oswald, das nach netter, kuschliger Lektüre klang. Leider finde ich den Roman aber sehr platt und klischeehaft – die Gefahr besteht bei solchen Büchern natürlich immer, aber ich hätte mir eher etwas wie The Little Shop of Happy Ever After erhofft. Ansonsten lese ich gerade Schund und Sühne von Anna Basener (das weniger lustig ist als erwartet) und In the Kingdom of Ice von Hampton Sides.

Außerdem nehme ich seit diesem Herbst an einem viersemestrigen Fernkurs zu Kinder- und Jugendliteratur teil und möchte heute endlich das erste Skriptum zu Ende lesen sowie mit der ersten Hausübung beginnen. Es steht also genug am Programm!

Update um 13:15

Ich habe den Vormittag vor allem mit dem Puzzle und dem Hörbuch verbracht. Zum Glück habe ich mir rechtzeitig von Lyne noch ein paar Puzzles ausgeliehen! Hier mein aktueller Stand der Dinge (leider spiegelt die Lampe und ich bekomme daher keine besseren Fotos hin):

 

Der kleine Strickladen in den Highlands hat sich leider nicht wirklich positiv weiterentwickelt. Gerade wurde die Liebesgeschichte durch konstruierte Missverständnisse unnötig verkompliziert und das ganze liest sich mehr und mehr wie ein Groschenroman. Aber da mir nur noch etwa 2 Stunden fehlen und es zumindest als Unterhaltung beim Puzzeln ausreicht, werde ich das Hörbuch wohl jetzt nicht mehr abbrechen.

Mittlerweile sind auch weitere Details der gestern verkündeten Maßnahmen klar geworden und einige davon betreffen auch meine Arbeit. Dass die Pressekonferenz wie schon vor zwei Wochen an einem Samstagnachmittag stattgefunden hat, ist natürlich ein richtig super Zeitpunkt, wenn dann eigentlich Sachen organisiert werden müssen …

Update um 18:00

Heute Nachmittag habe ich einiges untergebracht: Ich habe das Skriptum fertig gelesen, Notizen für die Hausübung gemacht, ein paar Reihen bei der Decke gehäkelt und war eine kleine Runde am Donaukanal spazieren. Zu letzterem musste ich mich allerdings zwingen, da es mich nicht sehr verlockt hat nach draußen zu gehen. Aber ich wollte mir zumindest ein wenig die Beine vertreten und frische Luft schnappen.

Jetzt gibt es erst mal Abendessen und ich werde dazu wohl ein wenig bei Schund und Sühne weiterlesen. Der Roman nimmt Groschenromane auf die Schippe, ist allerdings bei weitem nicht so ironisch und witzig, wie ich es mir erhofft hätte. Da er sich aber recht flott lesen lässt, denke ich, dass ich ihn heute vielleicht noch auslesen werde.

Update um 23:00

Ich habe am Abend noch einiges beim Puzzle weitergebracht und dabei auch das Hörbuch zu Ende gehört. Zum Ende gab es noch so viel kitschiges Drama, dass jede Seifenoper daneben vor Neid erblassen würde. Also das war eher nichts, auch wenn die wenigen Szenen, in denen es tatsächlich um den Strickladen ging, sehr nett waren.

Und weil ich dann eine Puzzlepause brauchte und auch nicht direkt zum nächsten Hörbuch greifen wollte, habe ich den restlichen Abend noch mit Schunde und Sühne verbracht. Auch bei diesem Roman gab es zum Ende hin noch viel Drama, das aber immerhin ganz unterhaltsam und nicht so vorhersehbar war.

Alles in allem war meine Lektüre dieses Wochenende nicht besonders empfehlenswert. Dabei hatte ich mit meiner Buchauswahl davor ziemliches Glück – schade, dass ihr jetzt hier eher meine Fehlgriffe mitverfolgen musstet. Zumindest aber hatte ich eine nette Zeit mit dem Puzzle und auch sonst ein bisschen was weitergebracht.

Danke fürs gemeinsame Lesen und habt eine gute Woche (so gut das eben bei den derzeitigen Umständen möglich ist)!

29 thoughts on “Lesesonntag mit Konstanze im November 2020

  1. Oh, verflixt! Ich wünsche deiner Mutter und deiner Nichte alles Gute und dass sie die Infektion ohne Langzeitfolgen hinter sich bringen!

    Unter den Umständen ist es kein Wunder, dass du gerade nicht viel kommunizieren willst und dir gerade alles zu viel wird. Ich hoffe, dass du heute mit all deinen Tätigkeiten genügend Ablenkung findest, um dich etwas erholen zu können.

    1. Danke! In letzter Zeit fällt es mir mit der Ablenkung wirklich schwer, aber eventuell wird es im Dezember etwas leichter, wenn zumindest mal eine kurze Pause vor der nächsten zur organisierenden Kurswoche ist.

      1. Oh, das Puzzle sieht aus, als ob man lange damit Freude haben könnte. Gerade die Wasser-Himmel-Kombination dürfte so einige Zeit kosten, damit wünsche ich dir noch viel Spaß! 🙂 Nur schade, dass dir das Hörbuch so wenig zusagt – vielleicht wird es Zeit, dass du zu einer vertrauten Geschichte zurückkehrst und die als Hörbuch genießt? So mache ich es zumindest gerade mit „Sorcery and Cecelia“ und ich finde es schön wieder gemeinsam mit Cecy und ihrer Cousine Kate unterwegs zu sein und auf der anderen Seite mir keine Sorgen machen zu müssen, dass ich zu viel verpassen, wenn meine Gedanken doch mal abschweifen.

        Klar, dass solche wichtigen Sachen am Wochenende verkündet werden, wo alle mal eben in ihrer Freizeit die Vorbereitungen für den kommenden Montag in die Hand nehmen können. Wer braucht schon Erholung und eine Auszeit am Wochenende von all dem Stress und den Sorgen?! Boah!

        1. Mein letztes Hörbuch war „Krabat“, da habe ich also tatsächlich zu einer vertrauten (und geliebten) Geschichte gegriffen. Ich fand auch das Hörbuch ganz toll.
          Die letzte Verkündung war auch an einem Samstagnachmittag. Die Maßnahmen gelten zwar eh „erst“ ab Dienstag, damit man morgen noch alles organisieren kann, aber trotzdem ist das ein unglaublich dämlicher Zeitpunkt.

        2. Ah, dann warst du diejenige, die mich auf den Gedanken gebracht hatte, dass ich „Krabat“ mal wieder lesen könnte (woran ich immer denke, wenn ich es im Regal sehe, aber bislang hat es neben all den anderen Büchern keinen Platz auf dem „bald lesen“-Stapel gefunden).

          Es ist definitiv ein bescheuerter Zeitpunkt … *seufz*

          Immerhin hast du deinen Nachmittag heute richtig gut genutzt und auch wenn du dich überwinden musstest, so finde ich, dass dein Foto von einem wunderbar herbstlichen Spaziergang zeugt. 🙂 Ich hoffe, dein Essen hat dir geschmeckt und vielleicht macht dir „Schund und Sühne“ ja doch noch Spaß (oder du wechselst doch noch das Buch).

  2. Erst einmal auch von mir Deiner Mutter und Deiner Nichte viele Besserungswünsche und ich drücke die Daumen, dass es keine Langzeitfolgen gibt.

    „Wenn mir alles zuviel wird, dann neige ich immer dazu, überhaupt nichts mehr machen und überhaupt nicht mehr kommunizieren zu wollen ..“
    Ja, das kenne ich sehr gut, geht mir häufig genauso. Hoffentlich kannst du heute etwas abschalten und Energie auftanken!

    1. Danke für die Besserungswünsche! Ja, manchmal will man sich nur noch einrollen und nichts mehr von der Welt mitbekommen. Oder wie meine Arbeitskollegin gemeint hat: „Können wir nicht einfach alle für ein paar Wochen Winterschlaf machen?“

        1. Das mit dem schlechten Timing scheint in letzter Zeit zu einer Regelmäßigkeit zu werden …
          Ein kollektiver Winterschlaf wäre wirklich das beste, was man derzeit machen könnte, finde ich. 😉

  3. Moin und gute Besserung für deine Mutter und deine Nichte! Bei uns wären eigentlich auch strengere Maßnahmen nötig, aber die Covidioten gehen ja jetzt schon auf die Barrikaden. Gibt es in Österreich auch so nervige „Querdenker“? In meinen Augen sind das pure Egoisten.

    1. Die gibt es natürlich auch in Österreich und die werden wohl auch weiterhin auf die Maßnahmen peifen. Auf die Barrikaden gehen sie nicht so sehr (bei der letzten großangekündigten Demo haben sich unglaubliche 200 Leute eingefunden), ich glaub, das ist den meisten Österreichern einfach zu anstrengend. 😉

      1. Das geht ja noch. Bei uns sind da ein paar unschöne Dinge passiert letzte Woche, auch was die Genehmigung (und Nichtgenehmigung) von Demonstrationen angeht, da war ich echt sauer.

  4. Uiuiuiuh, ganz doll gute Besserung! In Österreich ist ja jetzt wieder ein richtig harter Lockdown angesagt, oder? Wie geht es Dir damit? Kannst Du wenigstens mal zwishendurch spazieren gehen? Auch wenn es trüb und grau ist, hilft das ein wenig gegen den Herbstblues.
    Halt die Örchen steif und bleib gesund!!

    1. Ja, ist wieder ein harter Lockdown mit Schulschließungen, Ausgangsbeschränkungen, etc. Ich finde es derzeit aus mehreren Gründen sehr viel schwieriger als im Frühling. Spazierengehen ist immerhin weiterhin uneingeschränkt erlaubt, aber ich glaube, dass das graue Wetter bei mir ganz wesentlich zur schlechten Stimmung beiträgt. Endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen wären echt schön!

  5. Oh weia! Auch von mir die besten Genesungswünsche und doppelt gedrückte Daumen!

    Ich kenne das auch gut, dass ich mich einigle und zurückziehe, wenn alles zu viel ist. Ich verfalle dann in eine Art „Schockstarre“ und mache gar nichts. Manchmal hilft es, alle Aufgaben in ganz, ganz kleine Häppchen aufzuteilen. Dann kann man zumindest immer mal wieder was ganz kleines machen und hat ein bisschen das Gefühl, was geschafft zu haben. Vielleicht holt dich das dann ein wenig aus dem Loch raus. Und ansonsten ja, Spazieren gehen, Sonne oder zumindest frische Luft tanken, hilft natürlich auch.

    Alles Gute dir und deinen Lieben!

    1. Danke!
      „Schockstarre“ trifft es ziemlich gut. Aber das mit den Häppchen habe ich mir jetzt auch angewöhnt. Bis vor kurzem stand auf meiner ToDo-Liste noch „Skriptum lesen“. Gestern habe ich stattdessen dann jedes Kapitel einzeln auf die ToDo-Liste geschrieben und siehe da – ich habe am Abend noch drei gelesen. In der Arbeit teile ich mir jetzt auch die Aufgaben in lauter kleine Portionen auf.

  6. Das ist ja ein tolles Puzzle! Mir ist momentan auch total nach puzzeln, aber ich besitze gar keine, weil mir die Motive nur selten gefallenn. Nächste Woche soll es aber bei Penny welche geben, mal schauen, ob das was für mich bei ist.

    Ansonsten habe ich gerade das selbe Hörbuch wie Du auf der Liste, bin jetzt aber etwas abgeschreckt. Die Kritiken, die ich bisher gelesen habe, waren eigentlich recht gut. Na, mal schauen….

    Lass Dich nicht ärgern, das mit den Maßnahmen von heute auf morgen – ohne, dass man weiß, wie man damit auf Arbeit so schnell umgehen soll – kenne ich auch.

    Liebe Grüße.

    1. Zum Puzzeln finde ich das Motiv etwas anstrengend, da sehr viele gleiche Farbtöne sind. Aber da meine derzeitigen Puzzles Leihgaben von Lyne sind, konnte ich mit den Motiven nicht ganz so wählerisch sein. Ich hoffe, dass du bei Penny nette findest!
      Ehrlich gesagt würde ich das Hörbuch nicht wirklich weiterempfehlen. Andererseits wäre ich aber auch sehr neugierig, deine Meinung dazu zu hören.

    1. Ja, ich muss jetzt unbedingt wieder drauf achten, dass ich regelmäßig rauskomme, auch wenn es mit großen Wanderungen eher nichts mehr werden wird. Ich habe mir auch fest vorgenommen, dass ich morgen mit dem Fahrrad in die Arbeit fahre – mal sehen, ob ich mich dann in der Früh wirklich dazu aufraffen kann. Da ich derzeit wieder die meiste Zeit im Home-Office bin, habe ich eh nicht so viele Gelegenheiten dazu, den Arbeitsweg gleich mit etwas Sport zu verbinden.

  7. Hihi, ich hab mir gerade „Wintertee im kleinen Strickcafe in den Highlands“ ausgeborgt und dachte mir schon bei dem Titel: manno, da wurde aber wirklich alles reingepackt, was derzeit grad aktuell ist. Stricken! Kleines Cafe! Schottland! (Kräuter)Tee! Cosy, hygge, und wer weiß was noch… Ich erwarte mir also eine durchaus konstruierte Geschichte, aber hin und wieder brauch ich so literarisches Fastfood.

  8. Ich wünsche Deiner Familie alles Gute und dass sie sich wieder gut erholen!
    „Schund und Sühne“ wollte ich eigentlich auch lesen, bin aber immer wieder davon abgekommen, weil ich unsicher war, ob das was taugt. Spare ich mir also lieber.
    Diese kleinen Auszeiten können Wunder wirken, darum ruhig auch mal Seele baumeln lassen und sei es bei so etwas Profanem wie einem Spaziergang. Oder einem Puzzle. Kennst Du eigentlich dieses Diamond Painting? Wäre das nicht auch etwas für Dich?

    1. Du versäumst nicht sehr viel, wenn du „Schund und Sühne“ nicht liest. Irgendwie wusste ich die ganze Zeit nicht so recht, wo dieses Buch hin will, auch wenn es teilweise ganz unterhaltsam war.
      Diamond Painting schaut toll aus, aber ich hab so ein Talent Dinge runterzuwerfen – ich seh direkt vor meinem inneren Auge, wie ich sämtliche Steinchen über den Boden verteilen würde …

      1. Ich frage, weil meine Mutter ein Fan davon ist. Da die Steinchen in Tütchen oder kleinen Boxen kommen, schmeiß sie ruhig runter, passiert nix 😉 Aber Geduld musst Du haben … mir ging sie schon nach kurzer Zeit aus. Fürs Puzzlen hatte ich aber auch nie wirklich viel übrig.

  9. Oh Mann, so ein Mist mit deiner Mama. Wie geht es ihr mittlerweile? Ist sie wieder ganz fit? Schön, dass du dich dann doch noch zum Lesesonntag aufraffen konntest. Oft tut es dann ja wirklich gut!

    Wir sind hier auch seit Donnerstag in Quarantäne. Mein Mann wollte wegen monatelanger Mattheit am Montag bei unserer Hausärztin ein großes Blutbild machen lassen. Sie wollte zunächst den Coronatest – der war dann positiv. Ich vermute stark, dass meiner auch positiv sein wird oder ich es zumindest war. Vermutlich habe ich das Ganze aus der Schule mitgebracht, da wir ansonsten keine Kontakte haben und mein Mann im Homeoffice ist. Mal abwarten.

    Liebe Grüße an dich und deine Mama! 🙂

    1. Es geht ihr inzwischen besser, aber fit ist sie noch nicht. Sie ist auch noch weiter in Quarantäne, da sie noch nicht symptomfrei ist.
      Oje, tut mir leid, dass ihr jetzt auch in Quarantäne seid. Ich hoffe, ihr bleibt ohne Symptome! Wie lange müsst ihr noch in Quarantäne bleiben?

      1. Immerhin geht es ihr schon besser! Aber die Quarantäne zehrt ja auch irgendwann an den Nerven!

        Für meinen Mann wurden ab Testdatum 10 Tage angesetzt (bis Donnerstag) und für mich 14 Tage (bis zum 30.11.). Mal gucken, wie es sich entwickelt. Bei meinem Mann sind es vor allem Übelkeit, Gliederschmerzennund Abgeschlagenheit.

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