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[Notizbücher] Notizbücher-Vergleich

Seit Jahren gestalte ich meine Kalender selbst. Darüber, wie sich das im Laufe der Jahre entwickelt hat, habe ich hier geschrieben und eine genauere Vorstellung meines Kalenders 2019 findet ihr hier. Während ich für meine ToDo-Listen in der Arbeit weitgehend nach der Bullet Journal-Methode von Ryder Carroll ohne jegliche Verzierungen oder grafische Spielereien vorgehe, habe ich für meine jährlichen Kalender meine eigenen Methoden entwickelt – und auch sehr klare Vorstellungen und Wünsche, wie das ideale Notizbuch aussehen sollte. Da ich dieses ideale Notizbuch einfach nicht finden konnte, habe ich in den letzten Jahren so einige verschiedene Marken ausprobiert. Nun, da das Ende des Jahres näherrückt und ich vermutlich nicht die einzige bin, die das geeignete Modell für 2021 sucht, dachte ich, dass ich einige Notizbücher vorstellen könnte. Vielleicht findet ihr ein wenig Inspiration oder Unterstützung bei der Kaufentscheidung.

Natürlich gibt es nicht DAS ideal Notizbuch, daher möchte ich vorweg kurz erwähnen, worauf ich besonders Wert lege: Ich nehme meinen Kalender überallhin mit, daher sollte er handlich sein. Es gibt eine Reihe von tollen Notizbüchern, die mir persönlich aber zu groß und/oder schwer sind. Ich bevorzuge außerdem Punkteraster und Papier, das fest genug ist, dass sich nicht alle Stifte durchdrücken, aber doch nicht so dick, dass das Notizbuch dadurch sehr schwer wird. Wichtig sind mir außerdem ein Gummiband, Lesezeichen (am besten zwei) und eine Stiftschlaufe (wobei man eine solche auch selbst anbringen kann). Praktisch sind zudem Seitenzahlen, besonders, wenn man viel mit einem Index arbeitet.

Moleskine

Früher habe ich sehr gerne Moleskines verwendet, auch wenn diese eher teuer sind (dieses Exemplar hier hat etwa 18 Euro gekostet). Die Größe – mit 13×21 cm etwas schmäler als normales A5 – empfinde ich als nahezu ideal, Einband und Bindung sind sehr stabil und obwohl das Papier mit 70g sehr dünn ist und vieles durchscheint, bluten nur wenige Stifte durch und vor allem Tinte drückt sich absolut nicht durch. Mein Exemplar hier, das als Reisetagebuch dient, ist liniert, aber es gibt Moleskine inzwischen auch mit Punkteraster. Leider hat es keine Stiftschlaufe, keine Seitenzahlen und nur ein Lesebändchen. Diese mäßige Ausstattung ist auch mit ein Grund, weshalb ich schon lange kein Moleskine mehr für meinen jährlichen Kalender verwendet habe.

Brunnen

Letztes Jahr hat mich ein Brunnen Kompagnon durchs Jahr begleitet, den ich für 12 Euro erstanden habe. Dieser ist mit 12,5×19,5 cm ebenfalls etwas kleiner als A5, hat einen festen Einband und eine nahezu perfekte Ausstattung mit Gummibändchen, zwei Lesezeichen, Stiftschlaufe, Seitenzahlen und hinten nicht nur einer Einschubtasche, sondern sogar mit ein paar kleinen Post-its. Leider bluten bei dem 80g Papier einige Stifte durch und auch Ghosting ist stärker als beim Moleskine, obwohl das Papier etwas fester ist. Das Notizbuch lässt sich außerdem nicht ganz flach aufklappen und nach einem Jahr hat der Einband etwas gelitten. Daher habe ich dieses Modell nicht noch einmal gekauft, obwohl die Ausstattung wirklich vorbildlich ist.

myNOTES

Mit 14,5×21,5 cm entspricht das myNOTES ungefähr A5. Ich habe es für etwa 8 Euro erstanden, was es zum günstigsten der hier vorgestellten Notizbücher macht. Daher konnte ich ein Auge zudrücken, dass die Ausstattung einige Wünsche offenlässt: Es hat ein Gummibändchen und eine Einschubtasche hinten, aber keine nummerierten Seiten, keine Stiftschlaufe und nur ein Lesezeichen. Das Papier ist zwar wie beim Brunnen nur 80g stark, wirkt aber hochwertiger. Die Stifte scheinen nicht so stark durch; ein Durchbluten gibt es fast gar nicht. Außerdem finde ich das Motiv ganz zauberhaft und so versüßt mir dieses Notizbuch nun den Arbeitsalltag.

Clairefontaine

Das Clairefontaine My essential hat mit 14,8×21 cm genau A5-Format. Es kostet etwa 12 Euro und ist relativ gut ausgestattet mit einem Gummibändchen, einem Lesezeichen, Seitenzahlen und einem Index auf den ersten Seiten. Absolut genial ist das Papier, das mit 90g nicht sehr viel dicker als normales Kopierpapier ist, aber die Stifte kaum durchscheinen und überhaupt nicht durchbluten lässt. Füllfeder gleitet praktisch mühelos über dieses Papier und ich liebe das Schreibgefühl in den Clairefontaines. Der Grund, weshalb ich es zuhause als mein Weltenbastel-Notizbuch, aber nicht als meinen treuen Kalender verwende, ist der Karton-Einband, der mir nicht stabil genug vorkommt, um es ein Jahr lang ständig mit mir herumzutragen. Außerdem ist es mir ein wenig zu groß für „immer dabei“.

Labon

Dieses Notizbuch habe ich geschenkt bekommen und noch gar nicht im Einsatz. Laut Recherche kostet es etwa 13 Euro. Mit 13×21 cm hat es dieselbe angenehme Größe wie das Moleskine, aber einen festen Einband. Es wirkt sehr stabil und das 100g Papier greift sich gut an. Dafür, dass das Papier fester ist als das von Clairefontaine schlägt es sich beim Stifttest allerdings nur mittelmäßig. Das Ghosting ist zwar deutlich schwächer als bei Brunnen und Moleskine, aber stärker als bei Clairefontaine und manche Stifte bluten leicht durch. Auch die Ausstattung ist mit Gummibändchen, einem Lesezeichen, keinen Seitenzahlen und keiner Stiftschlaufe mittelmäßig.

Scribbles that matter

Dieses Notizbuch, das ich um 10 Euro gekauft habe, begleitet mich durchs Jahr 2020 und ich liebe es! Das Format (B6) ist mit 12,8×17,8 cm eher ungewöhnlich, für mich aber der perfekte Kompromiss zwischen zu klein für meine Notizen und zu unhandlich für unterwegs. Die Austattung ist vorbildlich: Gummibändchen, zwei Lesezeichen, Stiftschlaufe, Seitenzahlen, vorne ein Index, hinten eine extra Seite für den Stifttest. Das 100g Papier lässt sich mit dem von Labon vergleichen. Es greift sich sehr gut an und es schlägt sich beim Stifttest gut, wenn auch nicht so gut wie das Papier von Clairefontaine. Dafür, dass ich das Notizbuch nun fast ein Jahr lang mit mir herumgetragen habe, ist es noch immer in einem sehr guten Zustand, es ist also wirklich stabil. Von allen vorgestellten Notizbüchern ist es mein absoluter Liebling, es gibt nur ein Problem: Dieses Modell ist nirgends mehr zu finden. Es gibt zwar noch eins in B6, aber jetzt mit 160g Papier, was mir – denke ich – zu dick ist.

 

Leuchtturm

Und so komme ich nun zum letzten Notizbuch, das vermutlich mein Kalender für 2021 wird. Ich bin eigentlich nicht der größte Fan von Leuchtturm, da ich die Bücher als überteuert (mein Modell hat 18 Euro gekostet) und das 80g Papier als nicht besonders gut empfinde. Die Stifte scheinen mindestens so stark durch wie beim Moleskine und bluten stellenweise sogar stärker durch. Das Format ist allerdings mit B6+ (12,5×19 cm) sehr angenehm und die Ausstattung mit Gummiband, zwei Lesebändchen und Seitenzahlen ebenfalls gut. Vor allem aber bietet dieses Notizbuch genau jene Kalender-/Notizkombination, die ich als ideal empfinde. Es gibt am Anfang eine Jahresübersicht und einen Projektplaner und dann von November 2020 bis Februar 2022 für jeden Monat je eine Doppelseite. Danach gibt es einen Index, ehe 136 gepunktete Seiten für Notizen folgen. Das bedeutet, dass ich für 2021 zum ersten Mal seit langem den Kalender nicht selbst gestalten muss. Zwar habe ich mich an meine selbst gestalteten Kalenderseiten inzwischen so gewöhnt, dass mir diese vermutlich etwas fehlen werden, aber ich dachte mir, dass es sich zumindest lohnt, für ein Jahr mal diesen Planer auszuprobieren.

 

Ich habe zuhause außerdem noch Paperblanks-Notizbücher, in die ich eine Weile lang die Rohfassung meines Romans „Die Göttersteine“ geschrieben habe, und Notizbücher von Conceptum, die ich für meine ersten selbstgemachten Kalender verwendet habe. Da diese aber alle schon einige Jahre alt sind und ich diese Marken schon länger nicht mehr verwendet habe, habe ich diese hier nicht vorgestellt. In punkto Ästhetik ist den Paperblanks allerdings nur schwer das Wasser zu reichen.

Und wie ist es bei euch? Habt ihr bevorzugte Notizbuch-Marken? Habt ihr schon mehrere durchprobiert wie ich oder bleibt ihr einem Modell treu? Worauf legt ihr besonderen Wert? Könnt ihr mir weitere Notizbücher empfehlen?

4 thoughts on “[Notizbücher] Notizbücher-Vergleich

  1. Ich bin ja, seit ich das Bullet Journal für mich entdeckt habe, großer Fan von Dingbats (der Earth-Reihe). Die sind allerdings etwas größer als A5 und somit dir wahrscheinlich zu groß. Aber sie sind angeblich ökologisch nachhaltig produziert, ich liebe das cremefarbene Papier, auf dem der Füller auch super gleitet und nicht durchblutet, und die sonstige Ausstattung auch. 🙂

    1. Ja, ich glaube, die Dingbats wären mir zu groß und schwer. Früher hätten die gut für meine Arbeitsnotizen gepasst, aber jetzt mit dem Wechseln zwischen Büro und Home-Office trag ich das auch so viel mit mir herum …
      Ich werde sie mir mal merken, falls ich mal ein neues „nur daheim“-Notizbuch brauche.

  2. Ich. Wie Du weißt 🙂
    Ich habe einige kleine Notizhefte von Clairefontane und bin sehr zufrieden damit; an ein Bullet Journal habe ich noch gar nicht gedacht. Das Scribble lacht mich immer mal an, aber ich brauche A5 und bisher konnte es mich noch nicht überzeugen. Ich glaube auch, dass 80g Papier deutlich zu dünn ist. Inzwischen bin ich aber auf einen Stift gestoßen, der egal wo verwendet werden kann, nicht durchdrückt und gut schreibt: Faber Castell, Finepen1511. Gibt es in vier Farben. Zum Schreiben finde ich den perfekt.

    1. Ich hatte auch füher schon gern Notizhefte von Clairefontaine und deshalb bewussst nach einem Bullet Journal Ausschau gehalten.
      Die Scribbles gibt es auch in großer Auswahl in A5 – die sind inzwischen ebenfalls mit 160g Papier.
      Die Auswahl des Stiftes macht echt nochmal einiges aus. Ich habe zum Kartenzeichnen Fineliner von Micron und die drücken sich gar nicht durch. Von Faber Castell habe ich ebenfalls einen, den Ecco Pigment und den finde ich zum Schreiben auch sehr angenehm.

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