Kreatives

[Notizbücher] Mein aktueller Kalender- und Notizbuchaufbau

Wie ich hier beschrieben habe, gestalte ich seit einigen Jahren meine Kalender selbst, weil ich die für mich perfekte Kombination aus Kalender und Notizbuch nirgends finde. In diesen Jahren habe ich allmählich eine Struktur gefunden, die für mich am besten funktioniert. In diesem Beitrag möchte ich euch also diese genauer vorstellen. Schnappt euch einen Tee und macht es euch bequem, denn das wieder ein längerer Beitrag.

Die Basis: Mein verwendetes Notizbuch

Ich bin im Grunde noch immer auf der Suche nach dem für mich perfekten Buch und habe bisher schon einiges ausgetestet – in einem weiteren Beitrag meiner Kalenderserie wird es daher um einen Vergleich dieser Bücher gehen. Derzeit nutze ich ein Brunnen Kompagnon, das vom Format her etwas kleiner als A5 ist. Es hat einen festen Einband, einen Gummibandverschluss, zwei Lesebändchen, eine Stiftschlaufe, hinten eine Einstecktasche und die Seiten sind mit Punkteraster. Von der Ausstattung her ist das Buch toll, aber das Papier ist sehr dünn – ihr werdet auf den Fotos sehen, dass Schrift/Bilder oft stark von anderen Seiten durchschimmern sieht.

Bullet Journal – ja oder nein?

Vorneweg gleichmal: Mein Kalender ist kein Bullet Journal. Falls ihr euch jetzt fragt, was das überhaupt ist, könnt ihr diese von Ryder Carroll entwickelte Methode hier (und auf unzähligen anderen Seiten) genauer nachlesen. Kurz gesagt handelt es sich zunächst mal um ein leeres Notizbuch, das man selbst als Planer, Kalender, etc. gestaltet. Dabei geht es vor allem um Selbstorganisation und Produktivität, daher basiert das Prinzip in erster Linie auf To-Do-Listen und Terminen. Vom Aufbau her gibt es als erstes einen Index, dann eine Monats- und/oder Wochenübersicht und schließlich die einzelnen Tage, ehe es im nächsten Monat wieder mit einer Übersicht beginnt und dann wieder die einzelnen Tage anschließen.

Für mich funktioniert das aus zwei Gründen nicht: Erstens möchte ich gleich am Beginn einen Überblick über mein ganzes Jahr haben und nicht meinen Kalender erst nach und nach entwickeln. Zweitens würde mir ein solches System zwar vielleicht in punkto Organisiertheit und Produktivität helfen, aber während ich in der Arbeit viel mit To-Do-Listen arbeite, mache ich das in der Freizeit nicht unbedingt. Ich nutze mein Notizbuch eher dazu, um gewissermaßen mein Jahr zu dokumentieren und jederzeit meine Gedanken, Ideen oder manchmal auch Listen festhalten zu können. Allerdings bediene ich mich bei der grafischen Gestaltung gern bei den vielen Ideen und Vorlagen, die man aufgrund des Bullet Journaling-Booms online findet (obwohl es beim Prinzip des Bullet Journals nicht vorrangig um eine hübsche Gestaltung geht!).

Und nachdem ich klargestellt habe, was mein Büchlein nicht ist, zeige ich euch jetzt mal genauer, was es ist:

Der Kalenderteil

Mein Büchlein besteht immer aus einem kleineren Kalenderteil am Beginn und dann einem größeren Notizteil. Beim Kalender habe ich zunächst immer eine Jahresübersicht über das aktuelle und das kommende Jahr angelegt, wobei ich gerade die Übersicht für das aktuelle Jahr bisher kaum genutzt habe. Möglicherweise wird diese also in Zukunft wegfallen.
Danach habe ich einen Art Projektplaner, der bei mir dazu dient Urlaube und Dienstreisen einzutragen, sowie anderes, worüber ich gern einen Überblick haben möchte (z.B. wann ich zuletzt mein Monats-Kontaktlinsen gewechselt habe, meine Periode, etc.).
Der eigentliche Terminkalender besteht bei mir aus Monatsübersichten – immer ein Monat auf einer Doppelseite. Da ich – abgesehen von Dienstreisen und anderen außerordentlichen Diensten (z.B. Veranstaltungen am Abend) – keine Arbeitstermine im Kalender habe, ist das für mich ausreichend Platz. Rechts neben der Monatsübersicht notiere ich manchmal To-Dos, wenn es größere für einen bestimmten Monat gibt.

Wie ihr seht, verziere ich meine Kalenderseiten gern mit kleinen Grafiken (im Juli etwa passend zum Schottland-Urlaub). Hier eine kleine Auswahl meiner Monatsgrafiken:

Der Notizteil

Der Notizteil ist quasi das Herzstück meines Büchleins. Im ersten Abschnitt geht es dabei ums Lesen und Bloggen. Ich führe eine Leseliste, halte meine Lesevorhaben und meinen SuB fest, führe eine Blogübersicht und mache mir Notizen zu Büchern oder dokumentiere z.B. einen Lesemarathon.

 

Früher habe ich nur meine gelesenen Bücher auf diese Weise festgehalten, aber seit dem letzten Jahr führe ich darüber hinaus einige weitere Übersichten – von Filmen und Serien über Museumsbesuche bis hin zu Konzerten/Theater. Ich habe außerdem für Sport eine ähnliche Übersicht wie für meine Blogbeiträge. Ich mag es einfach, wenn ich später nochmal nachschauen kann, welche Filme ich in einem Jahr gesehen habe (nicht nur im Kino, sondern ganz allgemein) und was ich sonst so unternommen habe.

 

Danach folgt schließlich der ganz allgemeine (und mitunter chaotische) Notizteil. Früher hatte ich jeweils eigene Notizbücher für alle möglichen unterschiedlichen Bereiche (Lesen, Schreiben/einzelne Romanprojekte, Weltenbasteln, etc.). Das war zwar insofern nett, weil thematisch immer alles beisammen war, aber unterwegs hatte ich dann natürlich nie das richtige Notizbuch mit dabei. Aus diesem Grund kommt das jetzt alles in mein Büchlein, das mich tagtäglich überallhin begleitet. Ich halte darin Plotprobleme fest, notiere (bzw. skizziere) weltenbastlerische Ideen, führe ein Reisetagebuch, schiebe mitunter auch mal eine Einkaufs- oder Packliste dazwischen und notiere auch alles weitere, was ich zuhause oder unterwegs aufschreiben möchte.

 

Teilweise fungiert mein Büchlein dabei aber nur als eine Art „Zwischenlager“ und ich habe daneben noch immer Notizbücher zu bestimmten Themen. Einiges übertrage ich dann dorthin, was teilweise doch etwas aufwändig ist – das ist einer der Punkte, wo ich von meinem „System“ noch nicht ganz überzeugt bin und oft herumüberlege, ob es eine bessere Vorgehensweise gäbe bzw. wie ich das in Zukunft handhaben möchte.

Da dieser Beitrag aber schon sehr lang geworden ist, widme ich mich diesen Fragen in einem weiteren Beitrag. Vielleicht ergibt sich dort dann ja auch ein Erfahrungsaustausch und ich bekomme von euch Anregungen, wie ich besser funktionieren könnte.

Soweit also erst einmal zu meiner Kalender-Notizbuch-Kombi, die ich auch gern als mein „externes Gehirn“ bezeichne. Ich hoffe, ihr fandet diesen Einblick interessant. Vielleicht mögt ihr ja auch in den Kommentaren ein wenig von euren Kalendern bzw. eurem System erzählen!

4 thoughts on “[Notizbücher] Mein aktueller Kalender- und Notizbuchaufbau

  1. Ich mache es im Prinzip wie Du, nur dass ich nicht so hübsche Bilder male (Anfang des Jahres ja, aber das war mir dann zu zeitintensiv) 🙂 Leider sind mir bei meinem jetzigen Büchlein aber die Seiten ausgegangen, ich werde wohl nicht das ganze Jahr hineinbekommen. Das hat damit zu tun, dass es für mich auch nicht nur Kalender war, sondern ich viel notiert habe – das war ziemlich hilfreich z.B. wenn ich allein an das Handwerkerchaos vor einigen Monaten denke, nur leider sind stetig mehr Seiten für außerhalb des Tagesplaners draufgegangen. Ich notiere aber auch gern, was ich gelesen habe und dazu wenige Stichworte, wie es mir gefallen hat und wie viele Punkte ich gebe. Die Monatsübersicht brauche ich nicht, wie ich festgestellt habe, aber ohne Jahresübersicht und Wochenübersicht bin ich tot 🙂 Was viel Zeit gefressen hat, waren die Einteilungen Ende des Monats, darum habe ich mir für unter drei Euronen im Baumarkt einen Kalender für 2020 gekauft, der eine Seite-ein Tag eingeteilt ist und Anfang der neuen Woche eine Seite als Liste eben dieser Woche besitzt und Anfang eines neuen monats das gleiche für den folgenden Monat. Das war zu verlockend, um vorbei zu gehen. Er hat leider keine Jahresübersicht, aber die kann ich vorn ja selbst einkleben. Er hat leider keine Seiten, wo man etwas notieren kann, dafür muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Insgesamt sind die Dinger aber hilfreicher, als ich es noch 2018 dachte. 🙂

    1. Die Bilder und die Rundherum-Gestaltung sind mit ein Grund, weshalb ich meinen Kalender einfach zu Jahresbeginn fertig haben und nicht erst nach und nach entwickeln möchte. Und ich bin deshalb auch jetzt schon auf der Suche nach dem passenden für das nächste Jahr.
      Sehr praktisch, dass du einen für dich so passenden Kalender gefunden hast! Bei mir ersetzt die Monatsübersicht meine frühere Wochenübersicht. Als ich früher auch immer noch meine verschiedenen Dienstzeiten eintragen musste, hätte mir allerdings meine heutige Monatsübersicht nicht genügt.

  2. Ich finde deine kleinen Grafiken bezaubernd und wünschte, ich hätte auch die Geduld (und das Talent) dazu. 🙂

    Nachdem du das in deinem Text erwähnt hast, ist mir aufgefallen, dass ich die Jahresübersicht meines Kalenders auch nie nutze, dafür schaue ich ständig auf die Übersicht am PC, weil ich langfristige Pläne eh am Schreibtisch mache.

    Es ist spannend zu sehen, was du alles so festhältst und auf welche Weise du es tust. Mir persönlich wäre es aber zu viel, das liegt aber auch daran, dass meine Leseliste die einzige ist, die mir wirklich am Herzen liegt.

    Ideen, die zu einem bestimmten Themengebiet gehören, sammel ich gern auf losen Blättern in Ordnern (teilweise mit Büroklammern gebündelt), was dazu führt, dass ich auch hemmungslos Blätter aus Heften trenne, wenn ich die in den jeweiligen Ordner packen will. Ich fürchte aber, dass das für dich keine Lösung ist, weil das 1. langfristig die Bindung der Hefte auflöst und 2. nur geht, wenn man die Blätter einseitig beschreibt. Ich vermute mal, dass du auch zu viele solcher Notizen im Laufe des Jahres machst, um dafür auf Hefte zurückgreifen zu können, die von vornherein am Ende Blätter mit Perforation haben, damit man sie raustrennen und woanders abheften kann.

    1. Ich habe einfach Freude daran, meinen Kalender nett zu gestalten. Allerdings ist es schon einiges an Aufwand, daher habe ich auch so Phasen, in denen ich das alles etwas mühsam finde. Aber ich mag einfach hübsche Notizbücher – das ist auch mit ein Grund, weshalb ich nicht auf ein Filofax-System umsteige und dann einfach die Seiten rausnehme, um sie quasi passend umzutopfen. Teilweise finde ich es außerdem ganz hilfreich, wenn ich meine zunächst chaotischen Gedanken/Ideen beim Übertragen besser sortieren kann.

      Das mit den Listen ist möglicherweise etwas viel. Ich habe nur irgendwann total schade gefunden, wenn ich mich teilweise nicht mehr erinnern konnte, welche Filme oder Theaterstücke etc. ich gesehen hatte. Manchmal hatte ich noch vage etwas im Kopf und konnte das dann nicht mehr zuordnen. Aus dem Grund habe ich angefangen, das auch alles zu dokumentieren. Da ich unglaublich wenige Filme im Jahre schaue (was ich eigentlich auch schade finde) und auch die anderen Listen sehr überschaubar sind, macht die Vorbereitung mehr Mühe als sie dann übers Jahr zu führen.

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