Vor Jahren habe ich euch meine Romanfigur Riava vorgestellt und dabei ein „Platzhalter“-Bild verwendet, das ich nicht besonders mochte. Tatsächlich habe ich jahrelang immer wieder Versuche gestartet Riava auf Papier zu bringen und es ist nie ein Ergebnis herausgekommen, mit dem ich zufrieden gewesen wäre.
Seit mehr als fünf Jahren habe ich nun überhaupt nicht mehr gezeichnet und gemalt, wenn man vom Ausmalen einiger Bilder in Coloring Books absieht. Das fand ich zwar immer schade, aber ich hatte eine kreative Blockade, die ich einfach nicht überwinden konnte. Vor einer Weile hatte ich ein Gespräch, bei dem es eigentlich um berufliche Themen ging. Aber da eins meiner großen Probleme in der Arbeit Perfektionismus ist, führte das Gespräch auch zu meinen kreativen Hobbys, bei denen ebenfalls Perfektionismus mein größter Feind ist. Irgendwie machte es dabei „klick“ und wenige Tage später schnappte ich mir meine Stifte und holte meinen Skizzenblock aus dem Schrank.
Und mein zigster Versuch, ein Porträt von Riava zu zeichnen, war endlich erfolgreich:
Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich gänzlich mit dem Bild zufrieden wäre. Dazu sind die Proportionen etwas zu verschoben und ich habe beim Zeichnen ein paar Entscheidungen getroffen, die ich gern wieder rückgängig gemacht hätte, was bei Farbstiften leider nur sehr eingeschränkt möglich ist. Aber dennoch – was die grundsätzliche Stimmung des Bildes betrifft, ist das tatsächlich Riava. Ich hatte auch sehr viel Spaß beim Zeichnen und fühlte mich erfreulicherweise gar nicht so eingerostet wie befürchtet.
Jetzt kann ich endlich das Bild bei Riavas Vorstellung austauschen – und bin sehr motiviert für weitere Bilder!
Das hier war übrigens das alte Bild von Riava, um es zumindest für den Vergleich festzuhalten:
Hmm, ich habe gerade eben schon mal via Bloglovin kommentiert und weiß nicht, ob das geklappt hat. Da ich aber sicher gehen will, dass hier ein Kommentar steht, dann jetzt nochmal:
Mega, Neyasha!!! Ich bin total beeindruckt, dass Riava durch deine Zeichnung so viel Persönlichkeit bekommen hat. Ich finde, das ist dir richtig gut gelungen. Ein total tolles Bild. Ich könnte jetzt irgendwie von den technischen Einzelheiten (Zähne, du kannst Zähne malen) begeistert sein, aber vor allem finde ich die Gesamtwirkung super.
Oh, dankeschön für das Lob! Die Persönlichkeit einzufangen, ist mir meistens das wichtigste, aber gleichzeitig ist das immer das schwierigste, finde ich. Bei Riava ist die Anatomie tw. nicht korrekt, aber dennoch „passt“ das Bild. Umgekehrt hatte ich schon anatomisch bessere Zeichnungen, die aber einfach die Figur nicht richtig eingefangen haben.
Ich hab mich früher nie über Zähne drüber getraut, aber irgendwann hat es mich genervt, dass meine Figuren nie richtig gelächelt haben und bin daher einfach mal über meinen Schatten gesprungen. Ich glaube, Herun war mein erster Versuch mit Zähnen (https://neyasha.at/2011/05/28/mit-dem-kopf-durch-die-wand-herun/) – da es ein digitales Bild war, hatte ich da weniger Angst etwas zu ruinieren. Vom jetzigen Standpunkt würde ich aber auch bei ihr die Zähne nochmal überarbeiten.
Wow, das ist wirklich ein unglaublicher Unterschied! Das erste Bild gefällt mir auch schon sehr gut, aber auf der aktuellen Zeichnung hat dein Charakter wirklich eine wahnsinnig schöne Ausstrahlung! Und Tine hat recht, die Details sind dir toll gelungen! 🙂
Danke! Ja, das allgemeine Aussehen war auch schon okay beim ersten Bild, aber das war insgesamt zu flach und hatte nicht die Stimmung, die ich ausdrücken wollte.
Riava wirkt auf Deinem neuen Bild offen, freundlich und zufrieden (und ich finde Augenbrauen, Haare und ja, wie Tine, die Zähne bemerkenswert gelungen). Es vermittelt einen ganz anderen Eindruck als das frühere (u.a. viel ernsterer Blick), welches ich in seiner Andersartigkeit aber auch mag.
Schön, dass es „klick“ gemacht hat.
Das freut mich, dass sie auf dich diesen Eindruck macht, da ich ihre Offenheit und Freundlichkeit gern mehr zum Ausdruck bringen wollte als beim ersten Bild, das vielleicht ihre Schüchternheit besser eingefangen hat. Die Haare haben mich ja ziemlich zum Fluchen gebracht, um ehrlich zu sein.
Gerade die Schüchternheit hast du meiner Meinung nach beim zweiten Bild super eingefangen