Streifzüge

Impressionen aus Oslo 2021

Ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass ich einen solchen Beitrag dieses Jahr schreiben könnte, aber die letzten neun Tage war ich in meiner Herzensstadt Oslo. Ich musste ja im letzten Jahr meine Reise absagen und hatte auch dieses Jahr keine großen Hoffnungen mehr. Ich wollte zunächst auch warten, bis Reisen wieder ganz „normal“ möglich ist, aber diesen Sommer bekam ich mehr und mehr das Gefühl, dass das noch lange nicht wieder der Fall sein würde, wenn überhaupt in den nächsten Jahren. Letztendlich habe ich daher recht kurzfristig mit Stornierungsmöglichkeiten gebucht und vor dem Abflug fast noch einmal die Nerven weggeschmissen. So viele Zweifel hatten mich im Vorfeld geplagt: soll ich oder nicht, ist in diesen Zeiten Reisen vertretbar, was wenn sich die Reisebestimmungen wieder ändern oder ich in Oslo in Quarantäne festsitze, etc. etc.

Corona-Situation in Norwegen

Die größten Bauchschmerzen hatte ich wegen der Einreise, da Norwegen hier sehr strenge Bestimmungen hat. Sobald man ein norwegisches oder EU-konformes Impfzertifikat hat, wird die Sache aber recht unkompliziert und so gab es für mich auch keinerlei Probleme. Zur Sicherheit hatte ich auch noch ein aktuelles PCR-Testergebnis mit im Gepäck.

Was die Maßnahmen in Norwegen an sich anging, so betrafen viele mich als Touristin kaum, etwa die Beschränkung der Personenzahlen bei Veranstaltungen und privaten Feierlichkeiten. In den Museen gab es eine verringerte Kapazität und manche Teile waren gesperrt, aber alles in allem hatte das meiste normal geöffnet. Da in Österreich in punkto MNS sowie FFP2-Masken alles genau geregelt ist, war es für mich ungewohnt, dass es in Norwegen in dieser Hinsicht lediglich Empfehlungen gibt. Die vielzitierte „Eigenverantwortung“, die in Österreich überhaupt nicht funktioniert. Die Öffis in Oslo waren aber auch deutlich leerer als in Wien und es war spürbar weniger Tourismus als sonst.

Allgemein hatte ich das Gefühl, dass in Oslo eine deutlich entspanntere Stimmung herrscht als in Wien und das Thema dort weniger polarisiert. So hat Norwegen etwa auch eine ziemlich hohe Impfrate, während die Impfskepsis in Österreich sehr hoch ist. Aber natürlich bekommt man in einer Woche Urlaub auch nicht so viel von dem Thema mit wie in dem Land, in dem man das ganze Jahr über lebt.

Fazit

Letzendlich hat alles problemlos geklappt und ich hatte eine ganz wundervolle Zeit. Ich vermisse Oslo jetzt schon! Ich bin durch die Stadt spaziert, habe meine Lieblingsorte aufgesucht und mir die neue Hauptbibliothek angeschaut, war in einigen Museen und habe verschiedene Wanderungen gemacht. Als Unterkunft hatte ich eine sehr gemütliche Wohnung über Airbnb, in der ich mich gut selbst verpflegen konnte und so manche Stunde lesend auf dem kleinen Balkon verbracht habe.

Hier findet ihr ein paar bildliche Eindrücke meiner letzten Tage, wobei ich die Wanderungen später noch genauer in Streifzügen vorstellen werde:

6 thoughts on “Impressionen aus Oslo 2021

  1. Hach, wie schön! Das freut mich, dass du letztlich alle Zweifel über Bord geworfen hast und dich einfach auf den Weg gemacht hast. Bei deinen Bildern werden auch gleich Erinnerungen wach; ich war 2016 ja auch mal für ein paar Tage dort und mir hat´s gut gefallen. Leider war da viel zu wenig Zeit für alles, sodass man dann abreist mit dem Gedanken und Vorsatz, unbedingt wiederzukommen – aber naja, sieht man ja, 5 Jahre lang ist genau das bei schon wieder nicht passiert 😀

    1. Ich bin auch sehr froh, dass ich mich dann doch auf den Weg gemacht habe. Sobald ich dort war, waren meine Zweifel auch weitgehend weg.
      Hoffentlich klappt es bei dir auch mal wieder. In Oslo und der Umgebung gibt es auf jeden Fall so einiges, was sich zu erkunden lohnt.

  2. Wie schön, dass es für dich mit der Reise geklappt hat und dann auch vor Ort so gut lief! Die ganzen Holzhäuser lassen mein Herz höher schlagen und ich liebe die Wasserfotos! 🙂

    Vor zwei Jahren hatte ich ja angefangen für diesen Herbst eine Reise nach Kopenhagen geplant, aber ich muss zugeben, dass ich mich gerade nicht wohlfühle bei dem Gedanken an eine Reise. Mal schauen, wie es in fünf Jahren aussieht …

    1. Diesmal habe ich wirklich so einige Holzhäuser gesehen. Ich war auch so froh, dass vor Ort letztlich alles gut lief. Und wettermäßig hatte ich auch total Glück – meistens ein Wechsel aus Sonne und Wolken bei knapp 20 Grad und kaum Regen.
      Obwohl ich es nicht bereue, dass ich die Reise gemacht habe, kann ich gut nachvollziehen, dass du dich bei dem Gedanken daran derzeit nicht wohlfühlst. Bei mir waren ja auch viele Zweifel im Vorfeld und ich weiß nicht, ob ich woanders hätte hinreisen wollen als in eine Stadt, die mir ja doch so vertraut ist.

  3. Ooooh, wie schön, dass du das machen konntest! 😀
    In Oslo war ich Anno 2003 – boah, ist das lange her! Aber ich war nur ein oder zwei Tage dort. An den Vigeland-Park und das Folkemuseum kann ich mich gut erinnern, am Holmenkollen waren wir definitiv auch kurz, sonst weiß ich nicht mehr viel … naja, sehr viel mehr kann man in so kurzer Zeit ja auch gar nicht besuchen.

    … und jetzt hab ich furchtbar Fernweh …

    1. Ja, ein bis zwei Tage sind wirklich kurz, da kann man nicht alles unterbringen. Als ich 1999 zum ersten Mal in Norwegen war im Rahmen einer Busreise, haben wir in Oslo nur den Vigelandpark und das Wikingerschiffmuseum besucht. Den Vigelandpark habe ich aber während meines Auslandsemesters auch noch sehr oft aufgesucht – bei unterschiedlichsten Bedingungen (bei Schnee, in der Dämmerung, …). Dieses Mal war ich nur „zufällig“ dort, da mich eine meiner Wandertouren hingeführt hat.
      Das mit dem Fernweh kann ich nachvollziehen!

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