Wegbeschreibung
Start: Rax (Habsburghaus)
Ende: Reichenau an der Rax
Länge: 16,6 km
Höhenmeter: 340 hm bergauf, 1610 hm bergab
Der dritte Tag meiner kleinen Tour am Wiener Alpenbogen (Tag 1 ist hier zu finden, Tag 2 hier) begann für mich ziemlich früh nach einer durchwachsenen Nacht. Treffsicher hatte sich die einzige schnarchende Person des Matratzenlagers genau neben mich gelegt und irgendwie wollten die Ohropax einfach nicht in den Ohren bleiben. Ich brauche definitiv ein anderes Modell … Da schon vor 6 Uhr an weiteren Schlaf nicht mehr zu denken war, stand ich früh auf und war froh, dass ich mich am Vorabend nicht fürs Frühstück angemeldet hatte. Das gab es nämlich erst ab 7:30 und da für den Nachmittag Unwetter angesagt waren, wollte ich nicht so spät losgehen.
Nach einer Katzenwäsche mit kaltem Wasser (im Habsburghaus gibt es keine Duschen und kein Trinkwasser) packte ich meinen Rucksack und machte mich bei traumhaftem Wetter und schöner Morgenstimmung auf den Weg zum Trinksteinsattel.
Es war um diese Zeit zwar noch menschenleer, aber keineswegs einsam. Jetzt hätte ich doch anstelle des Smartphones gern eine Kamera mit gutem Zoom gehabt.
Am Trinksteinsattel suchte ich mir ein Plätzchen in der Sonne und genoss bei traumhaftem Panorama mein Frühstück.
Danach führte mich der Weg durch Latschen hinab zur Neuen Seehütte. Diese hat am Montag Ruhetag, daher war ich umso erstaunter, als dort reges Treiben herrschte. Wegen des Feiertags hatten die Hütte ausnahmsweise am Montag geöffnet. Es waren zwar noch keine Gäste dort; die Hüttenpächter und deren Angestellten waren selbst gerade erst beim Frühstücken, aber ich wurde sehr freundlich empfangen und mit Kaffee versorgt.
Nach dieser kleinen Stärkung ging es bergauf zur Preiner Wand, die auf dem Foto im Hintergrund der Hütte zu sehen ist. Nach einem steinigen Aufstieg erreichte ich das Gipfelkreuz und hatte von hier aus einen schönen Blick hinunter ins Tal und zurück auf den Trinksteinsattel.
Am Kammweg entlang ging es nun Richtung Ottohaus, wo ordentlich was los war, da dieses sehr gut von der Bergstation der Seilbahn aus zu erreichen ist.
Ich war froh, dass ich bereits in der Neuen Seehütte einen Kaffee getrunken hatte und somit das Ottohaus links liegen lassen konnte. Von hier aus ging es an einem Blütenmeer vorbei zum Törl, das den Einstieg zum Törlweg markiert.
Der Törlweg führte mich nun stetig in Serpentinen bergab. Der Weg ist nicht ausgesetzt, hat aber doch ein paar schmalere Stellen mit Blick in die Tiefe. Ich bin nicht der größte Fan solcher Wege, auch wenn ich sie nicht mehr so schlimm finde wie vor zwei Jahren noch.
Nach etwa einer Stunde wurde der Weg immer flacher, bis ich schließlich die Straße nach Reichenau erreichte. Es war schon am Vormittag auf der Rax ausreichend warm gewesen, aber hier brannte nun die Sonne erbarmungslos herunter – während sich hinter mir schon verdächtige Wolken zusammenballten.
Ich machte daher keine weiteren Pausen mehr, sondern ging zügig weiter nach Reichenau, wo ich gerade einen Bus zum Bahnhof Payerbach erreichte. Und kaum saß ich im Zug, begann es in Strömen zu regnen. Perfektes Timing!
Fazit: Ein wunderschöner, aussichtsreicher Abschluss meiner dreitägigen Tour. Da es an diesem Tag gut 1600 Höhenmeter bergab waren, war diese Etappe ziemlich anstrengend, aber sehr lohnenswert. Und wer vor dem Abstieg über den Törlweg zurückschreckt, kann auch immer noch die Seilbahn hinunter nehmen.
Wunderschöne Ausblicke! Aber ich bin wirklich froh, dass ich sie nicht vor Ort betrachten muss, sondern einfach deine Fotos anschauen kann. Diese Nicht-Wegen wären für mich der absolute Horror und die Höhenrettung zu bemühen, weil ich mit Panikattacke am Berg klebe, stelle ich mir doch für alle Beteiligten etwas ungünstig vor. 😉
Aber ernsthaft: Schön, dass es mit der Extraöffnung der Hütte für dich so gut gepasst hat und dass das Wetter gehalten hat, bis du deine Wanderung beendet hattest. Das klingt (von der Wärme vielleicht abgesehen) nach einem perfekten Wandertag! 🙂