Als in Kopenhagen der Generalsekretär des Roten Kreuzes ermordet aufgefunden wird, tappt das Ermittlerteam Mikael Dirk und Frederik Dahlin bei der Aufklärung des Verbrechens im Dunkeln – bis die Historikerin Maria Just, die für das Polizeimuseum eine Ausstellung zum Thema ungelöste Mordfälle vorbereitet, eine Verbindung zu einem lange zurückliegenden Doppelmord entdeckt. Gemeinsam stoßen die drei auf ein dunkles Kapitel der dänischen Geschichte.
Auf „Gefrorenes Herz“ bin ich aufmerksam geworden, da ich „cold cases“ mag und die Einbindung des Polizeimuseums spannend klang. Tatsächlich fand ich auch den Handlungsstrang um Maria Just und ihre Recherchen am interessantesten. Bis die Wege von ihr und den beiden Ermittlern sich kreuzen und sie ihre Erkenntnise austauschen können, dauert es allerdings lange und so tappen die drei für eine Weile ziemlich im Dunkeln. Das führt bei Mikael und Dirk dazu, dass sich gewisse Längen einschleichen, zumal deren jeweiligen persönlichen Probleme für meinen Geschmack auch zu viel Raum einnehmen. Mikael Dirk, der ältere der beiden, der Neuem gegenüber nur wenig aufgeschlossen ist, kämpft damit, dass seine Ehe gescheitert ist und er keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn hat. Frederik Dahlin ist unkonventioneller, begeistert sich für neue Technologien und scheint alles etwas zu leicht zu nehmen. Auch bei ihm kriselt es aber in der Beziehung und er führt kein so sorgloses Leben, wie es den Anschein hat.
Seit einiger Zeit bekommen die persönlichen Probleme von Ermittlern und Ermittlerinnen sehr viel Raum in Krimis und so war es auch hier. Ob man das mag, ist natürlich Geschmacksache – ich persönlich bin davon meistens kein großer Fan. Viel interessanter fand ich es, wie die beiden sehr unterschiedlichen Kriminalbeamten, die für diesen Fall erstmals miteinander arbeiten, sich allmählich zusammenraufen. Als schließlich Maria Just mit ihnen Kontakt aufnimmt, entsteht eine spannende Dynamik zwischen den dreien. Ich würde die Wege dieses Dreiergespanns gern noch weiter verfolgen und so könnte ich mir vorstellen, dass ich auch zum Folgeband „Brennender Zorn“ greifen werde.
Was den Kriminalfall betrifft, so entwickelt sich dieser in eine interessante Richtung und bringt auch einige Gesellschaftskritik mit hinein. Leider wurde es zum Ende hin etwas zuviel (effektheischende) Action und das Motiv konnte mich auch nicht ganz überzeugen. Mord war für mich nicht ganz der logische Weg, auch wenn ich die Auflösung als gesamtes stimmig fand.
Fazit: Ein Serienauftakt mit originellen Ideen und einem gut konstruierten Kriminalfall, der für mich aber auch einige Schwächen aufwies. Kein Highlight, aber solide Unterhaltung.