In diesem Jahr habe ich sehr viel gemalt und so wird es mal wieder Zeit für einen Blick in mein Skizzenbuch. Als ich zu Beginn des Jahres meinen Kalender mit Acrylfarben gestaltet habe, hat es mich schon die ganze Zeit in den Fingern gejuckt mehr mit Gouache zu probieren. Ich habe seit Ewigkeiten einen Gouache-Farbkasten, habe damit aber erst einmal vor etwa drei Jahren eine Landschaft probiert, die ich mittendrin aufgegeben habe. Ich fand es sehr schwer mit Gouache zu malen, da die Farben oft heller oder dunkler trocknen und sie mir dadurch sehr unberechenbar vorkamen.
Nun holte ich den Farbkasten aber wieder hervor und folgte ein weiteres Mal einem Tutorial, das ich sehr hilfreich fand. Leider kann ich es nicht mehr finden, obwohl ich gerade eine gefühlte Ewigkeit danach recherchiert habe. Es war ein Videotutorial auf Youtube – sollte es mir nochmal unterkommen, reiche ich hier den Link nach.


Da ich mich dieses Mal nicht mehr so auf verlorenem Posten mit Gouache gefühlt hatte, kramte ich die damals begonnene Landschaft nochmal hervor und malte sie doch noch zu Ende (nach diesem Tutorial von Sarah Burns). Und da ich gerade so ein Fahrt war, beendete ich bei der Gelegenheit auch gleich noch eine Landschaft in Acryl, die ich schon vor Jahren begonnen hatte. Zu dieser hatte mich eine Wanderung in Norwegen inspiriert.


Vielleicht merkt man an den beiden Bildern oben, dass ich mich mit Acrylfarben noch immer etwas „heimischer“ fühlte. Aber ich finde es sehr praktisch, dass man bei Gouache getrocknete Farbe immer wieder mit Wasser aktivieren kann (somit hat man nicht das Problem, dass wie bei Acryl zu viel Farbe auf der Palette übrig bleibt) und so beschloss ich, erst einmal dabei zu bleiben. Im Frühling versuchte ich mich daher an Blumenbildern:



Da ich so in Fahrt war, versuchte ich ein weiteres Wanderfoto umzusetzen. Dabei merkte ich, dass nicht jedes Foto eins zu eins als Referenz für Landschaftsmalerei geeignet ist. In Echt waren die Grüntöne zwar tatsächlich alle so kräftig, aber auf dem Bild wurde das irgendwie zu einem Einheitsbrei, weil die Tonwerte einander zu ähnlich waren.

Im Sommer war ich ja auf einer längeren Wanderung und malte unterwegs einiges mit Aquarellfarben. Als ich zurück war, kaufte ich mir von einem Gutschein neue Gouachefarben in Tuben und probierte die gleich einmal an einem Bild aus. Referenz war ein Foto aus Norddänemark. Ich kämpfte damit zwischendurch so sehr, dass ich fast aufgab, aber am Ende war ich mit dem Ergebnis dann doch ganz zufrieden. Die nächste Seite im Skizzenbuch war dann eine Einstimmung auf den Herbst – auch wieder mit eigenen Wanderfotos als Vorlage.


Und schließlich malte ich teils mit Aquarell, teils mit Acryl noch eine Blume, die Julian fotografiert hatte. Ihr habt sie vielleicht schon im Anfangsstadium beim Lesesonntag im September gesehen. Leider tropfte mir am Ende noch etwas Wasser darauf und ich musste daher zwei Blütenblätter nochmal übermalen. Man sieht zwar die Wasserflecken noch immer ein bisschen, aber insgesamt gefällt mir das Bild doch recht gut. Ich habe allerdings auch ewig dafür gebraucht.
Soweit also meine Bilder der letzten Monate. Derzeit bin ich ja ziemlich gut mit dem Inktober beschäftigt, aber danach möchte ich mich gern wieder ein paar größeren Projekten in Acryl und/oder Gouache zuwenden. Ich könnte übrigens nicht genau sagen, mit welchen Farben ich lieber male. Ich finde, dass beide ihre Vor- und Nachteile haben und derzeit habe ich auch mit Aquarell wieder viel Freude. Ich werde also wohl weiterhin hin- und herwechseln.
Ich war dieses Jahr aber nicht nur in einer Mal-, sondern auch einer Ausmalphase. Die neuesten Bilder in Coloring Books werde ich daher demnächst herzeigen. Kein Wunder, dass ich nicht so viel Zeit zum Lesen und Rezensieren gefunden habe …

Ich finde es beeindruckend, dass du beim Malen mit Gouache nicht einfach aufgegeben, sondern immer weiter versucht hast ein befriedigendes Ergebniss zu bekommen. 🙂
Und ich kann dir versichern, dass ich deinen Bildern definitiv nicht ansehe, dass du Probleme damit hattest. Gerade bei der Klippe mit dem Leuchturm finde ich die Strukturen bei dem Abhang mit den kleinen Büscheln wirklich großartig gelungen. Auch die Blüte ist toll geworden – wenn du nichts gesagt hättest, hätte ich nie gedacht, dass dir da ein kleiner Unfall passiert wäre. So hatte ich das Gefühl, ich müsste Wasserflecken suchen, die ich allerdings nicht gefunden habe. *g* Das Einzige, was mir so aufgefallen ist, ist, dass die Blattstruktur keinen Zusammenhang zur Blattform zu haben scheint. Nichts, was ich sonst gesehen hätte, aber da ich so genau hingeschaut habe, ging mir das durch den Kopf und hat mich fragen lassen, ob das bei der Blüte nun mal so ist oder ob mein Gefühl, dass die Blattadern den äußeren Rand der Blütenblätter beeinflussen, richtig ist. Grundsätzlich finde ich sieht die Struktur fantastisch aus, ebenso wie bei den Efeublättern.
Schön, dass du in diesem Jahr so viel Freude am Malen hattest – und solange du daheim malst, kannst du ja immerhin parallel Hörbücher hören. 😀
Gouache behebt halt ein paar der Probleme, die ich mit Acryl immer habe – und bringt dafür neue ins Spiel. 😉
Witzig, dass du das mit den Strukturen beim Abhang schreibst. Da wusste ich nämlich gar nicht, wie ich den malen sollte und habe letztendlich ziemlich losgelöst vom Referenzfoto einfach intuitiv irgendwas probiert. Danach war ich selbst ganz überrascht, wie gut das gelungen ist.
Bei der Blattstruktur bin ich selbst überfragt, um ehrlich zu sein. Ich habe die Adern nicht eins zu eins abgemalt, wobei sie auch nicht extrem anders sind auf dem Foto. Aber vielleicht ist das doch der Grund, weshalb sie mir auf meinem Bild nicht ganz richtig vorkamen. Da muss ich definitiv nochmal mehr Blüten inspizieren.
Ja, mein Hörbuch-Konsum ist in diesem Jahr recht hoch, wobei ich beim Malen manchmal auch Podcasts höre.
Ich bin mir da bei den Blütenblättern auch wirklich nicht sicher, aber beim Efeu fiel mir auf, dass da die „Einschnitte“ an den Blatträndern viel mehr mit den Strukturen übereinstimmen und das einfach für mich richtiger ausschaut.
*schwelg* Hach, ich mag deine Bilder einfach so – danke, dass du sie hier herzeigst!