Ich gestalte seit Jahren meine Kalender-Notizbuch-Kombination selbst und habe diese öfter auch hier auf dem Blog vorgestellt (zuletzt in diesem Beitrag). Als ideales Format hat sich für mich das Notizbuch von Leuchtturm1917 in B6+ herausgestellt, da es etwas handlicher ist als A5, aber immer noch groß genug für meine Zwecke. Dieses Jahr probiere ich erstmals das „Outlines“ im selben Format aus. Das Papier ist wetterfest, was für mich nicht unbedingt notwendig wäre, aber es ist mit 150 g/m² auch deutlich dicker, was ich sehr begrüße. Sonst haben die meisten Notizbücher mit dickerem Papier für meinen Zweck viel zu viele Seiten.
Wetterfest heißt, dass Wasser von dem Papier leicht abperlt. Das bedeutet, dass man darauf mit Aquarellfarben nicht gut malen kann. Da ich dieses Jahr aber gern bunte Kalenderbilder wollte, fiel meine Wahl auf Acrylfarben. Hier seht ihr mal ersten beiden Monate und damit auch den Aufbau der Kalenderseiten:


Mehreres wurde mir hier bei diesen ersten Bildern klar:
- Das Papier ist nicht ideal für Acrylfarben, da sich diese bei zu vielen Pinselstrichen wieder davon ablösen. Ich musste also die unterste Schicht zügig und ohne zuviel Herumgepinsel auftragen, dann ging es nach dem Trocknen mit den weiteren Schichten ganz gut.
- Das kleine Format war manches Mal eine Herausforderung, da ich es schwierig fand mit Acryl so feine Details hinzubekommen.
- Da ich die Bilder direkt in den Kalender malte, musste ich sie auch beenden, selbst wenn mir ein Bild zwischendurch misslungen vorkam.
Ich fragte mich also ein bisschen, was ich mir da selbst eingebrockt hatte, war aber entschlossen, das nun durchzuziehen. Und so war ich im Jänner vor allem damit beschäftigt meinen Kalender fertigzustellen. Ich malte alle Bilder in der Reihenfolge der Monate und hier sind sie nun, teilweise seht ihr auch ein bisschen etwas vom Malprozess:












Zum Septemberbild wurde ich hiervon inspiriert, da mir der Hintergrund so gut gefiel. Auch für die anderen Bilder hatte ich teils Vorlagen/Inspirationen, die ich dann aber oft sehr stark änderte.
Zuletzt malte ich noch meine drei „Titelbilder“ – für den Kalenderteil, den Notizteil und mein Lesetagebuch. Am work-in-progress ist vielleicht zu erkennen, dass ich mit den Bildern teilweise ziemlich zu kämpfen hatte, aber auch hier galt: Was ich begonnen hatte, musste ich beenden, und so musste ich so lange weitermachen, bis ich einigermaßen zufrieden war.






Am Ende bleibt mir nun zu sagen, dass ich im Großen und Ganzen mit meinem Kalender sehr glücklich bin. Gerade, dass ich alle Bilder beenden musste, war für mich eine gute Übung, da ich sonst in Skizzenbüchern gerne etwas unvollendet lasse, wenn ich das Gefühl habe, dass das Bild nicht so wird, wie ich es gern hätte. Aber oft muss man nur über die „ugly stage“ hinwegkommen und dann wird es doch noch etwas. Außerdem wagte ich mich mit einigen Motiven weit aus meiner Komfortzone heraus, was natürlich auch nie schadet.
Seither bzw. schon nebenbei habe ich noch weitere Bilder gemalt, da ich auf einmal ziemlich in Fahrt war. Weitere Kreativ-Beiträge werden also folgen.
Oooooh, die sind alle so schön! 😀
Das mit dem Beenden-Müssen kann ich gut nachvollziehen. Ich habe eine Zeitlang auch immer Titelbilder in mein Bullet Journal gezeichnet (meist mit Buntstiften), und für mich war das hilfreich, dass ich da nicht „ein Bild“ malte, sondern halt quasi „Gebrauchskunst“ – war ja bloß im Bullet Journal … Habe ich aber jetzt schon seit einiger Zeit nicht mehr gemacht, weil ich dann halt oft einfach komplett leere Titelseiten hatte, weil ich mich nicht dazu aufraffen konnte und es sich dann irgendwann stapelte. Aber eigentlich würde ich ja gerne wieder mehr malen und zeichnen … vielleicht sollte ich das doch ab und zu mal wieder machen.
Danke! 🙂
Ja, der Gedanke, dass es „Gebrauchskunst“ ist, hat mir auch geholfen. Und nach einigen Bildern habe ich schon mehr darauf vertraut, dass es schon noch irgendwie was wird, auch wenn es zwischendrin nicht danach aussieht. Also in jeder Hinsicht eine gute Übung.
Vielleicht küsst dich ja auch mal wieder die Zeichenmuse! 🙂
Wow, die Bilder sind wirklich toll geworden! Und ich finde es spannend, wie einige der Zwischenstufen ausschauen im Vergleich zum fertigen Bild. Sehr cool, dass du das durchgezogen hast und selbst die Bilder noch so gut hinbekommen hast, bei denen du anfangs nicht so zufrieden warst. Wie schön, dass du das mit dem regelmäßigen Malen gerade so gut auf die Reihe kriegst. 🙂
Ich fand es selbst auch spannend, wie sich manche Bilder entwickelt haben. Daher bin ich froh, dass ich ein paar der Zwischenstufen fotografiert habe. Das motiviert mich vielleicht künftig, wenn ich zwischendurch mal wieder das Gefühl habe, das Bild wäre „hoffnungslos“.
Seit ich mit dem Kalender fertig bin, habe ich nicht mehr ganz so viel gemalt, da mir so ein konkretes „Ziel“ gefehlt hat, aber ich versuche trotzdem regelmäßig dranzubleiben.