erschienen bei Titan Books
Sechs Jahre nach ihren Abenteuern in Eriga bricht Isabella Camherst zu ihrer bislang größten Expedition auf: Zwei Jahre lang will sie an Bord der Basilisk um die Welt reisen, um Drachen zu studieren. Zusammen mit ihrem Kollegen Tom, ihrem Sohn Jake und dessen Gouvernante macht sie sich auf den Weg nach Yelang und in die Inselwelt von Keonga, doch Stürme und politische Verwicklungen führen zu ungeahnten Problemen.
Nachdem die ersten beiden Bände der „Memoirs by Lady Trent“ eher gemächliche Einstiege hatten, beginnt „Voyage of the Basilisk“ nahezu direkt mit Isabellas Abreise. Man springt also mitten ins Geschehen, aber dennoch ist es mir oft nicht schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Dabei ist der Roman – nach einem leichten Durchhänger im ersten Drittel – vollgepackt mit rasanter Handlung. Ich habe aber bereits die ersten beiden Bände nicht übermäßig spannend gefunden und denke, dass es am Stil bzw. am Aufbau dieser Romanserie liegt. Isabella ist nicht nur eine eher nüchterne Erzählerin, sondern vor allem eine Erzählerin, die Jahre später auf die Ereignisse zurückblickt. Ich denke, dass es diese Art von Distanz ist, die mir beim Lesen teilweise die Spannung raubt.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich bei dieser Serie nicht so sehr mit den Figuren mitfiebere als in manch anderen Büchern. Isabella ist zwar eine sympathische Protagonistin, bleibt mir persönlich aber oft eher etwas fern. Interessanter finde ich da die Nebenfiguren, die hier leider etwas zu kurz kommen. Natalie, die ich in „The Tropic of Serpents“ sehr mochte, kommt nicht mit auf die neue Reise und Tom bleibt sehr im Hintergrund. Die neue Gouvernante wird kaum charakterisiert und Jake ist zwar ganz süß, aber ich bin nicht der größte Fan von Kindern in Büchern (sofern es sich nicht um Kinderbücher handelt). Zum Glück wird mit Suhail, einem Archäologen aus Akhia, ein interessanter neuer Charakter eingeführt.
Das klingt jetzt vielleicht alles sehr negativ, aber ich habe „Voyage of the Basilisk“ nicht als schlechtes Buch empfunden. Mir gefällt Marie Brennans Weltenbau sehr gut und auch hier führt sie wieder ausgereifte, teils auch ungewöhnliche Kulturen ein. Es hat mich allerdings irritiert, was Heinrich von Kleist in einem Buch zu suchen hat, das in einer eigenen Welt spielt – auch wenn diese klar an unsere angelehnt ist.
Sehr schön sind auch Isabellas Forschungsarbeiten und ihre Theorien zu den Drachen, die in diesem Band weiter gedeihen. Ich bin gespannt, was sie in der Zukunft weiter herausfinden wird und wie sich alle ihre Erkenntnisse ineinander fügen werden.
Fazit: Obwohl ich „Voyage of the Basilisk“ als nur mäßig spannend empfunden habe und mir einige liebgewordene Figuren etwas zu kurz gekommen sind, hatte ich durchaus Spaß mit der Lektüre und werde wohl auch die weiteren Bände der Serie lesen.