Wegbeschreibung
Start: Hofarnsdorf
Ende: Rossatz
Länge: 16,8 km
Höhenmeter: 879 hm
Vergangenen Sonntag bin ich gemeinsam mit meiner Nichte in die Wachau gefahren – einerseits in der Hoffnung auf Marillenblüte, andererseits um meinen Weg auf dem Welterbesteig Wachau fortzusetzen. Mit der Etappe 11 stand nun nicht nur eine der längsten Einzeletappen auf dem Programm, sondern auch die einzige, die mit „schwer“ bezeichnet wird.
Für die Marillenblüte waren wir leider noch ein wenig zu früh dran, aber auch sonst deutete die Vegetation noch wenig auf den Frühling hin. Die Trockenheit, die Österreich im Griff hat, machte sich auch in der Wachau bemerkbar und so gab es statt saftigem Grün gedeckte Brauntöne – was sich gleich zu Beginn beim Blick hinüber nach St. Michael bemerkbar machte.
Nachdem wir gleich einmal illegalerweise über eine Baustelle gegangen waren, da am Treppelweg gebaut wurde, es aber nur auf einer Seite eine Absperrung gab und wir das daher zu spät bemerkt hatten, bogen wir ins Kupfertal ab, wo uns der Weg nun die nächste Stunde bergauf führte.
Die beeindruckenden Felsformationen machten diesen Abschnitt trotz der Höhenmeter sehr kurzweilig und so erreichten wir schneller als gedacht den Kamm, an dem wir nun entlanggingen. Die nächsten Kilometer führten nun wechselweise durch Wald und über Wiesen, manchmal bergauf, manchmal bergab. Bänke suchten wir hier leider vergebens und so nahmen wir schließlich für die Mittagsjause mit einem Holzstoß vorlieb – dieser bot uns immerhin auch etwas Schutz vor dem Wind. Hier hatten wir eine ziemlich witzige Begegnung mit einem Hund, der am Holstoß vorbelief ohne uns zu sehen und sich unglaublich erschreckte, als meine Nichte ihm ein „Hallo!“ zurief. Er blieb dann erst einmal stehen, betrachtete uns eine Weile sehr irritiert und lief dann zu seiner Besitzerin zurück, um sich schließlich gemeinsam mit ihr erneut an uns vorbeizuwagen.
Nach der Pause gab es erneut einige Höhenmeter zu bewältigen – es ging zwar kurz, aber ziemlich steil zum Aussichtsturm am Seekopf.
Hier hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Umgebung und die Donau, auch wenn es „dank“ Saharastaub leider recht diesig war.
Mit dem Seekopf hatten wir den höchsten Punkt erreicht – ab jetzt ging es bergab und mir wurde auch klar, weshalb diese Etappe als schwer eingestuft wird. Der Weg durch das Naturschutzgebiet Steinige Ries war nämlich ziemlich verwurzelt, steinig und stellenweise auch relativ steil. Landschaftlich war dieser Abschnitt erneut sehr interessant, da die Steinige Ries einen ganz eigenen Charakter hat.
Nach einem letzten Panoramablick auf die Wachau wurde der Weg allmählich wieder flacher und breiter.
Das letzte Stück führte uns schließlich durch Arnsdorf, wo wir einen Blick auf die Ruine Dürnstein erhaschten und ein paar erste frühe Marillenblüten ablichteten.
Fazit: Eine sehr abwechslungsreiche, aber stellenweise auch fordernde Etappe, die ich gern nochmal in einer anderen Jahreszeit in Angriff nehmen würde.
Wie viele Etappen hast du denn da noch vor dir, bis du behaupten kannst, dass du den gesamten Welterbesteig gegangen bist? Es freut mich auf jeden Fall zu lesen, dass du diese schwierige Etappe in angenehmer Gesellschaft hinter dich bringen konntest – und es klingt auch, als ob sie für dich eigentlich gut machbar war, auch wenn die Einordnung „schwer“ erst einmal abschreckend klingt.
Die Fotos von all den trockenen Böden und ebensolchen Pflanzen sind allerdings schon etwas erschreckend. Ich hoffe, ihr habt Österreich in den letzten Tagen auch großzügig Regen abbekommen und etwas Wasser tanken können. Ich freue mich ja zur Zeit über jeden einzelnen Regentropfen, auch wenn ich auf die heftigen Stürme verzichten könnte.
Drei Etappen fehlen mir noch, wobei die letzte eine sehr kurze „Verbindungsetappe“ ist. Ich denke also, dass ich die fehlenden auf zwei Etappen aufgeteilt gehen werde.
Regen gab es dann in den letzten Tagen glücklicherweise auch in Österreich. Man merkt auch gleich, wie nun alles grün und saftig wird. Es bleibt natürlich die Frage, wie sich die Trockenheit der Wintermonate und der ersten Frühlingswochen dennoch auf die Natur bzw. die Ernten auswirken wird.