Lesegeplauder

Langersehnte Fortsetzungen

Schon letzte Woche traf „A Dance with Dragons“ von George R. R. Martin bei mir ein – der 5. Band seiner Serie „A Song of Ice and Fire“. Da ich ganz begeistert von dem wunderschönen Hardcover bin (es handelt sich um die Ausgabe von Bantam), wollte ich schon letzte Woche ganz euphorisch meinen Neuzugang hier präsentieren, aber irgendwie kam mir das dann doch etwas übertrieben vor. Schließlich habe ich bereits die Serie hier vorgestellt und möchte auch noch etwas zu den deutschen Übersetzungen schreiben – und meine derzeit neu aufgeflammte Begeisterung für Martins Epos soll hier ja nicht überhand nehmen.
Aber nun habe ich einen weiteren Fortsetzungsband als Neuzugang hier zu bejubeln, und so zahlt sich jetzt ein derartiger Beitrag doch aus. In nächster Zeit werdet ihr wohl sowieso noch öfter mal was von „A Song of Ice and Fire“ hier lesen – da müsst ihr einfach durch. 😉

Vier lange Jahre musste ich nun auf den neuen Band von George R. R. Martin warten. Und das ist ja vergleichsweise noch wenig, denn ich habe seine Serie erst 2007 gelesen. Für alle englischen Leser, die sozusagen von Anfang an dabei waren, waren es gleich sechs Jahre Wartezeit seit „A Feast for Crows“. Es ist also durchaus angebracht, das Erscheinen von „A Dance with Dragons“ ordentlich zu zelebrieren.
Der Roman ist ein echtes Monsterding. Er hat über 1.000 Seiten und ist noch dazu größer als ein normales Hardcover – als Vergleich stell ich euch mal ein Bild rein:

Hierzu ist zu sagen, dass es sich bei „Hiobs Brüder“ um einen ziemlichen Wälzer handelt, aber hier im Vergleich sieht das Buch ja fast klein aus.
„A Dance with Dragons“ wird also nicht so ganz bequem zu lesen sein, befürchte ich. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich mir das Hardcover gegönnt habe, da ich es wunderschön finde. Der Schutzumschlag entspricht genau meinem Geschmack – dezent, elegant und doch passend. Die Abbildung des Drachen glänzt außerdem metallisch und hebt sich reliefartig vom Hintergrund ab, was fast den Eindruck eines echten Medaillons erweckt.
Aber auch, wenn man den Schutzumschlag wegnimmt, hält man noch ein sehr schönes Buch in den Händen: Den Buchdeckel ziert ein sehr schickes, ebenfalls metallisch glänzendes Ornament.

Und diese sorgfältige Gestaltung setzt sich auch im Innenleben fort. Gleich im Deckel sind sowohl vorn im Buch als auch hinten die beiden Überblickskarten von Westeros, die im Vergleich zu den früheren Bänden überarbeitet wurden und jetzt etwas verspielter und eleganter aussehen. Es folgen dann drei Detailkarten bzw. Länder außerhalb von Westeros – das Land jenseits der Mauer inklusive eine Detailbetrachtung der Mauer, die freien Städte und Valyria.
Kapitelverzierungen komplettieren schließlich die sorgfältige Innengestaltung. Das Papier ist von sehr guter Qualität (besser als bei der Ausgabe von HarperCollins, muss ich jetzt mal ganz ehrlich sagen) und die Schrift gestochen scharf und kontrastreich.

So, genug geschwärmt. 😉 Bis ich den Roman tatsächlich lesen kann, wird es wohl noch eine Weile dauern, da ich mit meinem Reread der vorigen Bände (der dringend notwendig ist) noch nicht sehr weit gekommen bin.

Durch eine glückliche Fügung bin ich heute noch in den Besitz eines weiteren Wälzers gekommen. Ich habe mir zwar vorgenommen, mir erst mal keine neuen Bücher zu kaufen, aber im British Bookshop in Wien ist derzeit großer Ausverkauf angesagt, und so gab es sämtliche Taschenbücher um je 3 Euro zu kaufen.

Erfreulicherweise habe ich dort noch ein Exemplar von „The Wise Man’s Fear“ von Patrick Rothfuss gefunden, dem 2. Band seiner „Kingkiller Chronicle“. Das Taschenbuch ist ebenso groß wie das oben gezeigte Hardcover – und mit knapp 1.000 Seiten ebenso dick. Es handelt sich also um ein echtes Monster-Taschenbuch, für das man sonst auch prompt etwa 13-20 Euro zahlen muss. Ich habe es nun um 3 Euro bekommen – ein neues Taschenbuch in einwandfreiem Zustand (kein Mängelexemplar, keine Abnutzungserscheinungen). Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. 😉
Das Cover finde ich nicht ganz so schön, das wirkt etwas comichaft (das ist der seltene Fall, wo ich die deutschen Cover deutlich passender finde), aber hässlich ist es jetzt auch nicht gerade und ich will mal nicht übernörgelig sein (der Inhalt ist es ja, der zählt).

Tja, der Lesestoff geht mir also nicht so schnell aus (das wäre er aber auch ohne diese neuen 2.000 Seiten nicht …), zumal ich dann auch noch bei einem Agatha Christie-Krimi zugegriffen habe. Aber so ein Angebot von 3 Euro muss man ja nutzen ….

Daher für alle Wiener: Schaut bis zum 30. Juli noch im British Bookshop (Weihburggasse 24) vorbei. Da der dortige Laden leider aufgegeben wird und sie noch keinen neuen haben, werden jetzt alle Bücher sehr günstig verkauft. Momentan sind es eben 3 Euro für Taschenbücher und 5-10 Euro für Hardcover. Das ganze ist schon recht ausgesucht, aber es gibt noch reichlich Bücher (viele Krimis und Thriller sowie einiges an Jugendfantasy – z.B. Artemis Fowl, Eragon, Narnia, Septimus Heap, …). Und nagelneue Bücher bekommt man sonst selten um diesen Preis.

4 thoughts on “Langersehnte Fortsetzungen

  1. "A Dance with Dragons" sieht echt schick aus! Gerade bei so schönen High Fantasy Schmökern ist es ja immer toll, wenn man sieht, dass sich mit Karten, Gestaltung, usw schon ein bisschen Mühe gemacht wurde!
    Ich muss demnächst echt auch mal anfangen, diese Reihe zu lesen – allerdings wohl auf deutsch – auf englisch zu lesen ist irgendwie nicht so mein Fall, was ich oft genug bereue…
    Und auf den 2. Teil von Patrick Rothfuss bin ich auch schon sehr gespannt, der 1. hat mir sehr sehr gefallen!
    Viel Spaß mit den neuen Büchern!
    Liebe Grüße, muselmu

  2. "The Wise Man's Fear" möchte ich auch noch haben, aber ich warte noch auf eine etwas kleinere Ausgabe (zumindest habe ich eine angekündigt gesehen).
    Viel Spaß beim Lesen, bei den Preisen kann man wirklich nichts falsch machen 🙂

  3. Danke. 🙂

    Ja, das war wirklich ein Glücksgriff. Unhandlich ist dieses Ding schon, aber andererseits hab ich den 1. Band in einer sehr handlichen Taschenbuchausgabe, die ein Graus zum Lesen ist (Winzschrift, die viel zu weit an den inneren Rand geht). Insofern bin ich jetzt mit dieser Ausgabe doch recht zufrieden.

    @muselmu: Ich hab ja das Lied von Eis und Feuer zunächst auf Deutsch gelesen, bin aber jetzt auf Englisch umgestiegen, weil die neue Übersetzung der Namen meiner Meinung nach unmöglich ist (das Problem besteht ja nicht für die, die jetzt gleich von Anfang an die neue Übersetzung lesen). Es liest sich auch wirklich gut auf Englisch, aber ich bin sehr langsam, und das ist natürlich bei solchen Wälzern schon auch ein wenig nervig.

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