Buchstabengeplauder

Sonntagsgeplauder #38

Lesegeplauder
 Was für ein Wetter heute! Das ist wie geschaffen dafür, sich mit einem Tee unter die Decke zu verkriechen und in einem spannenden Buch zu schmökern.
Tatsächlich habe ich heute aber noch gar nichts gelesen, was aber nicht nur daran liegt, dass ich schon ganz brav an meiner Dissertation gearbeitet habe, sondern auch an meiner aktuellen Lektüre. „Fool on the Hill“ habe ich ja bereits einmal abgebrochen und für später auf die Seite gelegt. Nun ist später und ich bin mit dem Roman inzwischen auch deutlich weiter als beim ersten Mal, aber leider kann ich auch auf Seite 150 nicht behaupten, dass mich der Roman schon großartig in seinen Bann gezogen hätte. Deshalb hatte ich heute auch noch nicht mal Lust weiterzulesen.
Vielleicht ist das der Punkt, an dem ich den Roman endgültig abbrechen sollte. Ich finde ihn einfach nur seltsam und abgefahren (leider nicht auf eine positive Weise) und überhaupt nicht lustig, auch wenn er das wohl sein soll. Worauf die ganzen getrennten Handlungsstränge irgendwann hinauslaufen sollen? Keine Ahnung. Mitfiebern mit den Figuren? Fehlanzeige.
Dabei hab ich mir das Buch vor einer Weile selbst zu Weihnachten gewünscht, und deshalb lese ich auch so hartnäckig noch immer weiter. Hätte ich es nur ausgeliehen, hätte ich schon längst aufgehört. %-)
Schreibgeplauder
Bald beginnt wieder der NaNo und ich überlege schon eine ganze Weile hin und her, ob ich dieses Jahr überhaupt mitmachen sollen. Einerseits kann ich mir einen November ohne Schreibmarathon schon gar nicht mehr vorstellen, andererseits gibt es in diesem Jahr zwei triftige Gründe, die dagegen sprechen:
1. Ich muss jetzt wirklich im Turbo an meiner Dissertation arbeiten. Die ist ja schon seit Monaten, ach, Jahren, nur Anlass zum Frust und ich hätte sie schon mehrmals am liebsten hingeschmissen, aber sie fertigzubekommen (und zwar möglichst schnell) ist wohl der einzige Weg, meinen kläglichen Lebenslauf noch irgendwie zu retten.
2. Ich wüsste auch gar nicht so recht, mit welchem Projekt ich teilnehmen sollte. Ich hab zwar schon seit langem meinen Cumea-Krimi im Hinterkopf, aber den müsste ich erst noch detailliert plotten, was ohnehin schon nicht meine Stärke ist. Aber einen Krimi kann man nun wirklich nicht einfach drauflosschreiben. Dann ist da noch eine vage, fantasylose Idee, die aber definitiv noch zu löchrig ist. Und schließlich bestünde noch die Möglichkeit, im NaNo den 2. Band meiner Göttersteine zu beginnen. Was natürlich voraussetzen würde, dass ich den 1. Band vorher noch zu Ende schreibe und ich mir über den groben Plot etwas klarer werde. 
Alle drei Möglichkeiten bringen ein Problem mit sich: Sie würden einen hohen Zeitaufwand nicht nur im November, sondern auch jetzt im Oktober bedeuten und das führt wiederum zu Punkt 1 …
Vernünftigerweise sollte ich den NaNo also in diesem Jahr auslassen, auch wenn er für mich schon ein jährlicher Fixpunkt ist und eine Möglichkeit, endlich mal wieder mit dem Schreiben in die Gänge zu kommen. Mal davon abgesehen, dass ich neben Dissertation und Jobs auch irgendwie einen Ausgleich brauche. Aber es ist eben auch sehr viel Stress. Da wäre entspanntes Lesen wohl ein besserer Ausgleich …
Suchbegriffe

Um von meinem NaNo-Gejammer wieder wegzukommen, gibt es als Abschluss heute mal wieder ein paar nette Suchbegriffe:

liebeskummer tipps
Hahaha, glaubt mir, niemand will von mir Tipps gegen Liebeskummer. Ich bin darin nämlich selbst ganz schlecht (bzw. gut, wenn es darum geht, ihn möglichst lange aufrecht zu halten *g*).

meine pfasen
wie meinen?

dunkle haare mit hellen augen
Äh, ja, soll vorkommen.

charaktername feuer 
Hm, der Charakter soll Feuer heißen? Der Name soll feurig sein? Oder die Namensliste ist in Flammen aufgegangen?

buchmesse in dresden 
Nein, Frankfurt oder Leipzig. Dresden ist aber auch ohne Buchmesse sehr schön.

schreibwalde
Ich hab auch schon im Wald geschrieben, ja. Kann mitunter sehr inspirierend sein.

Übrigens frag ich mich immer wieder, ob ich eigentlich der einzige Mensch auf der Welt bin, der selbst beim googlen Groß- und Kleinschreibung verwendet.

9 thoughts on “Sonntagsgeplauder #38

  1. Ich dachte bisher immer, das liege am techn. System, dass die Suchanfragen klein reinkommen?

    Auch wenn Du es wohl nicht gerne hörst, aber leg' Deine Schreibprojekte drei Monate zur Seite und setz Dich an die (blöde) Dissertation. Dann hast Du 1. die fertig und 2. wieder Kopf für neue Schreibprojekte. Wer weiß, was mein Nicht-dran-denken noch alles herauskommt?
    Drei Monate sind auch nicht sooo lang, wie sie klingen. UND: Danach ist garantiert Dein Kleiderschrank sorgfältig sortiert, überall Staub geputzt, Zahnstocher nach Größe sortiert … ähm.
    Hinsetzen, Dissertation (spannendes Thema?) fertig machen.

    1. Okay, das klingt jetzt auch irgendwie einleuchtend, dass es am System liegt …

      Drei Monate? *hysterisches Gelächter* Das wäre schön, aber so optimistisch bin ich nicht.
      Das Thema ist an sich spannend, nur habe ich schon die ganze Zeit das fürchterliche Gefühl, dass ich entweder zu doof dafür bin oder mich schlichtweg damit übernommen habe. :-/

    2. Ich hab ja die Erfahrung gemacht, dass meist, wenn ich mich für doof hielt und das, was ich da verbrochen hatte, für redundant und völlig aus der Luft gegriffen und hingeschlunzt, ich trotzdem gute Noten bekommen habe … Ich schätze, du bist da ähnlich gestrickt.
      Und meine Chefin sagt immer, es kommt letztlich gar nicht groß darauf an, wie gut oder schlecht die Diss ist, da kräht später kein Hahn mehr nach, Hauptsache, du hast den Titel. Falls dich das tröstet. Ich fand es immer ein bisschen beruhigend, dass ich da nicht das bahnbrechende, fehlerlose Jahrhundertwerk verfassen muss. 😉

  2. Du würdest mir zwar fehlen beim NaNo-Schreiben *schnüff*, aber ich an deiner Stelle würde es wohl auch dieses Jahr mal ausfallen lassen. Schweren Herzens, aber so wie du es darstellst, bringt es, glaube ich, echt nichts. Wenn du eine Geschichte hättest, die danach schreit, jetzt geschrieben zu werden, und die schon einigermaßen fertig in deinem Kopf rumschwirrt, hätte ich gesagt: Mach's doch und guck, wie weit du trotz Diss kommst – aber so bedeutet es wirklich noch richtig viel Arbeit und Zeit, die du halt eigentlich nicht hast … 🙁

    Ich gestehe: Ich schreibe meine Suchanfragen auch klein. Ich schreibe ja sonst alles groß, auch SMS, aber bei einer Suche sieht es ja eh keiner (außer den Leuten, die ihre Suchanfragen durchgucken, wie du … ;-)) …

    1. Ich glaube ja ehrlich gesagt, dass mich die fehlende Geschichte mehr davon abhält als die Diss (auch wenn es andersrum disziplinierter klingen würde ;-)). Aber ich denke, dass der 2. Band der Göttersteine dafür noch nicht reif ist und das ist momentan das einzige, das mich richtig in den Fingern juckt.
      Ich glaube, ich muss mir dann als Ausgleich irgendein weniger stressiges November-Vorhaben suchen … oder ich geh die 50.000 Wörter mit meiner Diss an. 😉

  3. Ich schreibe auch alle Suchanfragen klein, das gebe ich jetzt einfach mal zu. Da mach ich mir nicht die Mühe, drauf zu achten.
    Wenn dir "Fool on the hill" nicht zusagt (übrigens: Willkommen im Club!), dann lass es einfach sein. Bringt doch nichts, sich so ewig mit einem Buch abzumühen, wenn es einem nichts gibt – selbst wenn man es von seinem eigenen Geld bezahlt hat. Es gibt sooooo unendlich viele schöne und gute Bücher, da häng doch deine wertvolle Zeit (die offensichtlich eh schon knapp bemessen ist) nicht an merkwürdige Bücher.
    Zu dem Schreibmarathon kann ich nichts sagen, weil ich noch nie an einem teilgenommen habe und ich dafür beim besten Willen auch keine Zeit hätte. Nix zu machen, wenn ich nen Job habe. Aber wenn du jetzt schon weißt, dass dieses und jene Projekt nur dann Sinn machen würde, wenn du dir vorher schon zig Gedanken und Pläne darüber machst – dann lass es, und lies in der Zeit lieber was. Oder arbeite an etwas fachspezifischem. Denn da kann ich nur zustimmen: wenn du es einmal weghast, dann kannst du dir auf die Schulter klopfen. Für meine eigene Promotion sehe ich zunehmend auch nicht mehr so optimistisch aus, meine ist aber eher wissenschaftlich ausgerichtet und "benötigt" die Mithilfe von Patienten etc. – da sieht es bei dir doch sicher um einiges besser aus, oder?
    Und warum ist dein Lebenslauf kläglich?

    1. Oh, es gibt durchaus sehr viele beim NaNo, die Vollzeit arbeiten und mitmachen. Aber man muss halt schon einen Monat lang die ganze Freizeit dem Schreiben "opfern", das ist mitunter schon extrem anstrengend.
      Mithilfe brauch ich bei meiner Diss eigentlich nicht, das stimmt. Umgekehrt ist es halt auch mühsam, wenn ich da allein vor mich hinwerkel, zumal ich ja auch keine Doktorandenstelle habe und mir das alles mit diversen Jobs finanziere. Und genau da ist mein Lebenslauf-Problem: Da ich keine Stelle finde, die was mit meinem Studium zu tun hat, strample ich mich halt schon seit meinem Studienabschluss durch verschiedene Jobs, um über die Runden zu kommen und hab nicht wirklich Berufserfahrung in meinem Fachbereich zu bieten.

      Tja, und bei "Fool on the Hill" hast du natürlich völlig recht. Ich denke auch, dass ich den jetzt abbrechen werde. Das ist einfach nicht mein Fall von Roman.

  4. Erstens: Ja, du bist eindeutig der einzige Mensch, der beim googlen groß und Kleinschreibung verwendet!

    Zweitens: Ich hab heut meine Masterarbeit abgegeben! Ich wollte sie zwischendurch so oft einfach abbrechen (wer braucht schon einen Master?!) und bin jetzt einfach nur froh, dass es vorbei ist. Abe rbezüglich deiner Dissertation: Vielleicht hilft es dir, wenn dus so machst wie ich: Ich hab meinem Prof einfach irgendwann einen termin für die mündliche Verteidigung gesetzt (17.10.) und dann musste ich ja bis dahin fertig werden. Sich selber Deadlines zu setzen und anderen (am besten wichtigen) Leuten davon zu erzählen hilft wirklich. Worüber schreibst du denn?

    Drittens: Wieviele Stunden sind bei dir in den letzten Jahren für den Nano draufgegangen? Eigentlich würde ich ja auch gern mal mitmachen…

  5. Beim Schreiben einer Diss hat wohl jeder hin und wieder dieses Gefühl, alles hinschmeißen zu wollen 😉 Ich spreche zwar noch nicht aus eigener Erfahrung (irgendwann, wenn ich Lust drauf habe… hat aber noch Zeit – bringt mir bei meinen Fächern eh keinen besser bezahlten Job ein), aber das kennt man ja schon vom Studium: ab und zu hadert man eben mit dem, was man gerade so tut, besonders wenn man wenig Rückmeldung bekommt und sich immer selbst organisieren muß.
    Wenn man schon weit gekommen ist, ist durchziehen + abschließen aber normalerweise der beste Weg 🙂

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