Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #17

Ich stecke noch immer bis über beide Ohren im Stress (unglaublich, was rund um einen Umzug alles zu erledigen ist – beim letzten Mal kam mir das nicht so schlimm vor), aber es tut sich nun doch auch lesemäßig wieder etwas. Zuerst habe ich die Tatsache verflucht, dass ich ausgerechnet heute einen langen Sonntagsdienst habe, obwohl noch so viel zu tun wäre, aber letztendlich hat mich das nun zu einer Zwangspause von der Räumerei verdonnert und ich bin – dank einigen tote Hose-Phasen – sogar zum Lesen gekommen.
Meine aktuelle Lektüre ist das ebook Silo von Hugh Howey, das ich vor ein paar Tagen eher zufällig begonnen habe. Eigentlich lese ich derzeit ohnehin schon genug parallel, aber ich war am Donnerstag wegen eines Termins zur Warterei verdonnert und hatte nur meinen ebook-Reader dabei, also habe ich mit dem Roman begonnen, den ich vor einer Weile bei einer Gratis-Aktion erstanden habe.
Und ich kann nur sagen: ein Glück, dass ich mir den Roman damals heruntergeladen habe! Ich hatte vorher schon öfter davon gehört, weil Hugh Howey als erfolgreicher Selfpublisher einiges Aufsehen erregt hat, aber der Roman hat mich nie besonders gereizt. Als es ihn kostenlos gab, dachte ich, dass ich ja „mal reinlesen“ könnte.
Aus dem „mal reinlesen“ wurde schnell der Wunsch, den Roman in einem Rutsch durchzulesen. Jede der zahlreichen Öffi-Fahrten in den letzten Tagen habe ich zum Lesen genutzt, selbst jede kurze Wartezeit stehend an einer Haltestelle. Silo ist (trotz einiger Logiklücken) ungemein spannend und deutlich weniger vorhersehbar, als es am Anfang noch den Anschein hat.
Meine anderen Romane sind dadurch nun wieder völlig zu kurz gekommen, was ein bisschen ungünstig ist: Der Allesforscher muss bald zurück in die Bibliothek und Schnee ist mein aktuelles Buch für die Nobelpreis-Challenge, bei der ich einen Zahn zulegen muss.
Aber andererseits ist es natürlich schön, wenn einen mal wieder ein Buch so völlig fesselt. Ich überlege, ob ich heute Abend das Chaos nicht einfach für einen Abend lang Chaos sein lasse und stattdessen lieber das Buch zu Ende lese.
Gestern war übrigens wieder der alljährliche Bücherflohmarkt der Städtischen Bücherei, den ich dieses Jahr allerdings ausgelassen habe. Nicht nur, weil ich keine Zeit hatte, sondern auch, weil ich mir eines nach dem Umzug wieder fest vorgenommen habe: nur noch Bücher kaufen, die ich wirklich unbedingt möchte und das gilt genauso für günstige Flohmarktexemplare. Denn Bücher übersiedeln ist nicht gerade lustig – und meine neuen Regale sind ohnehin schon fast wieder voll …

9 thoughts on “Buchstabengeplauder #17

  1. Zu dem Flohmarktbeschluss bin ich auch schon vor ein paar Jahren gekommen und ich versuche den gleichen Vorsatz auch auf kostenlose eBooks auszuweiten. Ich finde es zu frustrierend, wenn ich den Reader durchblättere und lauter Titel finde, die ich gar nicht lesen mag. Ich finde es aber toll, dass dein eBook-Schnäppchen dir so viel Spaß macht, dass du das Buch am Liebsten in einem Zug durchlesen würdest. Solche Romane sind doch mal richtig erholsam und bestimmt die notwendige Ablenkung vom Umzugsstress!

    Ich hoffe sehr, dass du heute Abend die Arbeit mal hast liegen lassen und dich etwas erholt hast. Wenn man so ausgelaugt ist, wie du es gerade zu sein scheinst, dann ist so ein Aufräum- und Einräumabend doch viel kräfteraubender, als wenn man in Ruhe und mit etwas Zeit und Überlegung an die Arbeit gehen kann. Ich wünsche dir noch viel Spaß mit deiner Lektüre! 🙂

    1. Ich lade auch gratis ebooks nur sehr ausgewählt runter, um eben nicht ganz den Überblick zu verlieren. Meistens spring ich auf solche Aktionen auch erst dann an, wenn mir der Lesestoff auf dem Reader allmählich wieder ausgeht.

      Ja, es stimmt, ich könnte mal einen ruhigen Abend brauchen. Aber irgendwie kann ich mich auch nicht richtig entspannen, wenn ich um mich rum noch das Chaos sehe. 🙁

  2. "Silo" hab ich auch schon eine Weile ungelesen auf dem eReader, hab ich damals ebenfalls gratis bekommen. Bisher war mein Interesse daran nicht sonderlich groß, aber wenn du jetzt so davon schwärmst… 🙂
    Gibt es da nicht auch eine Fortsetzung, ich glaube ja…

    Und mein Tipp für heute Abend: Chaos Chaos sein lassen und lesen 😉

  3. Zum Glück gehe ich ja sowieso nicht auf Flohmärkte, aber ich kann verstehen, dass sie einen arg in Versuchung führen. Aber ich habe mir die Suche nach Schnäppchen und Vorratskäufe jetzt fast gänzlich abgewöhnt. So viel, wie da am Ende dann ungelesen bleibt, kann ich da gar nicht einsparen. Dann lieber nur ausgesucht zum Vollpreis kaufen. Aber ich lese ja für meinen Geschmack derzeit auch viel zu wenig …

  4. Was ist denn „Silo" für ein Buch? Wenn es so fesselnd ist, wäre es ja vielleicht einen Versuch wert. 🙂

    Bücherei-Flohmärkte reizen mich irgendwie nur wenig. Ich finde da selten ein Buch, das ich wirklich mitnehmen möchte. Lediglich „Das Phantom" hatte ich damals vom Bücherei-Flohmarkt, aber da wusste ich auch, dass das Buch dort zu finden sein wird und bin nur deshalb zur Bücherei gefahren, um mir dieses Buch zu kaufen. 😉

    Ansonsten hoffe ich, dass der ganze Stress bei dir endlich mal ein Ende findet. Irgendwann musst du das neue Heim ja auch endlich mal genießen können. 🙂

    1. Es ist ein Endzeit-Roman/postapokalyptisches Setting gekoppelt mit dem Hintergrund eines geschlossenen "Bunkers" (in dem Fall der Silo), in dem den Menschen die gesamte Wahrheit vorenthalten wird, ähnlich wie z.B. in "City of Ember" oder "Asylon".

  5. Konnichi wa, Neyasha san.

    "Alle überraschende Lektüre birgt jede Möglichkeit in sich, den eigenen Bücherschatz zu vervollkommnen."
    (Myrelle Minotier)

    bonté

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