Liebesroman

[Buchvorstellung] Leonora Stratton – One Fateful Night

„One Fateful Night“ ist die erste Veröffentlichung einer lieben Freundin und Schreibkollegin von mir, die ich euch hier gerne vorstellen möchte. Der Roman ist im Verlag „Romance Edition“ erschienen und sowohl als Taschenbuch als auch als ebook erhältlich (ISBN: 978-3902972354).
Wie der Name des Verlags und auch das Cover schon vermuten lassen, handelt es sich dabei um einen Liebesroman oder genauer gesagt um Regency Romance.
 
Adelyna Mulgrave ist eine wohlbehütete junge Dame aus gutem Haus, die einer Hochzeit mit einem angesehenen Gentleman entgegenfiebert. Als ihr Verlobter von dem Lebemann Jared zu einem Duell herausgefordert wird, ist sie bereit alles zu tun, um das zu verhindern – und dieses „alles“ führt leider zu einer äußerst verhängnisvollen Nacht, die ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt.
 
„One Fateful Night“ klingt zwar wie ein typischer Liebesroman, hat aber so einige Überraschungen zu bieten. Zunächst einmal durchzieht den Roman ein ständiges Augenzwinkern und der Humor kommt also nicht zu kurz. Dann gibt es auch eine ordentliche Prise Abenteuer und man findet darin nicht nur Schlägereien in einem Bordell, sondern etwa auch eine actionreiche Auseinandersetzung mit Schmugglern.
Adelyna kann auch mit einigen Überraschungen aufwarten. Sie ist zwar mit einer nahezu unendlichen Naivität gesegnet, ist aber alles andere als eine passive Heldin. Tatkräftig nimmt sie allerlei Unternehmungen in Angriff und scheut euch vor unangenehmen Auseinandersetzungen nicht zurück. Nun gut, ich muss einräumen, dass viele dieser Unternehmungen nicht eben klug sind und sie auch ziemlich in die Bredouille bringen, aber es ist einfach schön, wenn eine Liebesroman-Heldin nicht nur tatenlos vor sich hinschmachtet.
Jared ist da vielleicht ein etwas traditionellerer Held: ein draufgängerischer Nichtsnutz mit etwas lockerer Moral, der aber doch das Herz am rechten Fleck hat. Nach außen hin ist er also ganz das Gegenteil von Richard, dem immer korrekt wirkenden Verlobten von Adelyna. Gerade deshalb übt er natürlich auf sie eine große Anziehungskraft aus und dazu knistert es auch erotisch ordentlich zwischen den beiden.
Die Liebesgeschichte mag zwar den Anfang in einer etwas unkonventionellen gemeinsamen Nacht nehmen, aber ich fand sie auch sonst sehr gut nachvollziehbar, da es nicht einfach nur Liebe auf den ersten Blick ist, sondern sich die Gefühle im Laufe der Zeit erst so richtig entwickeln.
 
Normalerweise fallen Bücher dieses Genres nicht unbedingt in mein Beuteschema, aber mit „One Fateful Night“ hatte ich beim Lesen großes Vergnügen.
Man sollte natürlich schon ein gewisses Interesse für Liebesromane mitbringen, damit man mit dem Roman seine Freude hat, aber ich könnte mir vorstellen, dass er – nicht zuletzt wegen der Ironie und einiger unkonventioneller Wendungen – auch für LeserInnen geeignet ist, denen Regency Romance sonst ein wenig zu kitschig ist.
Mit der Mischung aus historischem Liebesroman, Humor und einer Prise Erotik sollte der Roman außerdem alle Fans von Julia Quinn und vergleichbaren Autorinnen ansprechen.

2 thoughts on “[Buchvorstellung] Leonora Stratton – One Fateful Night

  1. Yum tuv, Neyasha.
    Wenn ich jetzt die richtige Schiene entlang vermute, verhält sich Lebemann aber ausgesprochen nicht entsprechend der Etikette. Schlimmer Finger.
    Allerdings scheint es Adelyna faustdick hinter den Ohren zu haben, wenn Du Augenzwinkerei in engem Kontakt mit Humor erwähnst. Bordellschlägernde Schmuggler inklusive!

    Aha – als kein: "James! Ich werde mich für den Rest des Vormittags in den grünen Salon zurückziehen, um angemessen zu schmachten."!

    Jared scheint hier ein wenig nach dem galanten Haudegen Errol Flynn geklöppelt, während Richard mehr mit Basil Rathbone gemein hat; Robin Hood & Sir Guy… 🙂

    Das Cover ist jetzt natürlich Genre-Klassik.

    Dann wünsche ich Deiner Freundin einen soliden Erfolg für Ihr Debüt!

    bonté

    bonté

    1. Stimmt, der Lebemann verhält sich nicht so ganz entsprechend der Etikette bzw. schrammt eher daran vorbei. *g*
      Die Robin Hood-Verfilmung mit Errol Flynn kenne ich zwar nicht, aber ja, ich denke, der Vergleich passt ganz gut.

      So wirklich Zeit zum Schmachten hat Adelyna erst gar nicht – dafür ist viel zu viel los. *g*

Leave a Reply

Your email address will not be published.