Rezensionen Sachbuch

[Kurzrezensionen] Balkonratgeber

In den letzten Monaten habe ich so einige Ratgeber zu Balkon- und Terrassenpflanzen gelesen. Die drei, mit denen ich mich am intensivsten beschäftigt habe, möchte ich euch hier in Kurzrezensionen vorstellen (die ich quasi als einen Sammelbeitrag für Winterkatzes Sachbuch-Challenge zähle).
Jo Whittingham – Gärtnern ohne Garten
Von den drei Büchern ist das hier das einzige, das ich mir gekauft habe (die anderen waren aus der Bücherei) und die Anschaffung hat sich gelohnt. „Gärtnern ohne Garten“ ist ein kompakter Ratgeber, von dem man sich nicht erschlagen fühlt und der trotzdem sehr viel Wissen vermittelt. Für Blumenfans ist das Buch wohl nicht so gut geeignet, aber wer Gemüse, Obst und Kräuter auf kleinem Raum anbauen möchte, findet darin viele hilfreiche Tipps. Zuerst geht es um allgemeine Dinge wie die richtigen Gefäße, geeignete Erde und das Aussäen von Pflanzen. Danach stellt Jo Whittingham diverse Kombinationsmöglichkeiten vor – vom Grillgemüse bis hin zu Tomatenampeln mit Kräutern. Nach Tipps zur Pflege und Schädlingsbekämpfung werden schließlich noch alle möglichen Pflanzen in Kurzporträts vorgestellt.
Für den Einstieg finde ich diesen Ratgeber sehr hilfreich. Wenn man einen „essbaren Balkon“ anlegen möchte, bekommt man hier das richtige Rüstzeug für einen gelungenen Start mit. Ich hatte das Buch auf jeden Fall in den letzten Wochen sehr häufig in der Hand.
Karl Ploberger – Die schönsten Balkone und Terrassen für intelligente Faule
Als ich diesen Titel in der Bücherei gelesen habe, hatte ich gleich den Eindruck, dass es der richtige Ratgeber für mich wäre. Nach dem Prinzip „intelligente Faulheit“ habe ich schließlich meine gesamte Schulzeit überstanden. 😉
Auch hier gibt es zuerst einige allgemeine Pflanztipps, etwa auch zu Balkonkästen mit Wasserspeichern und anderen Möglichkeiten, die Gießintervalle zu verlängern. Dann stellt Ploberger Beispiele für gemischt bepflanzte Balkonkästen vor. Der Schwerpunkt liegt hier auf bunten Blüten, aber auch Kräutern und Gemüse wird ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt. 
Die verschiedenen Kombinationen liefern zwar eine schöne Anregung, aber die Aufmachung fand ich ein wenig unübersichtlich. So muss man sich die Beschreibungen, die Abbildungen und die Anordnung im Kasten ein wenig zusammenpuzzeln.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob der Titel des Buches so zutreffend ist. Zwar gibt es immer wieder Hitlisten sortiert nach Arbeitsaufwand, aber ich hätte mir doch noch eine klarere Konzentration auf pflegeleichte und möglichst auch winterfeste Pflanzen gewünscht. 
Alles in allem ein Buch, das ein paar schöne Anregungen liefert, aber meine erste Anlaufstelle für Balkonpflanzen wäre es nicht.
Ursula Braun-Bernhart – Balkon&Terrasse: 280 Pflanzen im Porträt
Dieser Ratgeber bietet wirklich eine Fülle an verschiedenen Tipps zu Balkonpflanzen. Abgesehen von der üblichen Einführung zu Gefäßen, Erde, Aussäen und Jungpflanzen, die man auch in den anderen Büchern findet, liefert Braun-Bernhart darüber hinaus auch noch Gestaltungsideen. So beschreibt sie etwa, wie man einen Miniteich in einem Kübel anlegen oder Dekoration selbst basteln kann. 
Wie Plobergers Ratgeber konzentriert sich auch dieser auf Blumen, macht aber ebenfalls Abstecher zu Nutzpflanzen. 
Die im Titel angekündigten Porträts sind sehr hilfreich und gut gelungen. Neben einer Abbildung gibt es jeweils einen kleinen Steckbrief zu Blütezeit, Pflege, Standort, Wasserbedarf und Gestaltungsmöglichkeiten (ob in Kästen, Kübeln oder Ampel, welche Kombination geeignet ist, etc.). Dadurch eignet sich das Buch auch sehr gut als Nachschlagewerk zu einzelnen Pflanzen. Auch in diesem Ratgeber gibt es Kombinationsvorschläge für Balkonkästen, die meiner Ansicht nach übersichtlicher als bei Ploberger ausgefallen sind. 
Wenn man einen blühenden Balkon anlegen möchte, ist dieses Buch sicher gut für einen Einstieg geeignet, zumal die zahlreichen Fotos auch sehr inspirierend sind.

5 thoughts on “[Kurzrezensionen] Balkonratgeber

  1. Latha math, Neyasha.
    Die Sache mit den winterharten Pflanzen auf Balkonen ist eher eine relative, weil der beschränkte Wurzelraum, die Gefahr winterlicher Austrocknung, das Durchfrieren von Kästen & Kübeln (jetzt im Gegensatz zu im Garten Ausgepflanztem) hier doch Grenzen zu setzen vermag.
    Selbst halte ich meinen Balkon über Winter vakant, was mir im Frühjahr eine jeweils neue Florfreude beschert & die Ampels, Schalen und Kästen schont (sind bald 25 Jahre alt).

    Für den Winter gibt es auch die Alternative die Kästen mit Kiefern-, Goldzypressen-, Mahonien-, Kirschlorbeer oder Bux-Zweigen zu bestücken.

    bonté

    1. Es ist natürlich schwierig mit winterharten Pflanzen auf dem Balkon, aber es gibt ja doch so einige. Bei meinen trifft es wohl nur auf die Koniferen, die Erdbeeren und ein paar der Kräuter zu.

      Ich finds halt immer etwas schwierig, wenn in Balkonratgebern so viele mehrjährige Pflanzen aufgeführt sind, die zwar nicht draußen, aber hell und kühl überwintert werden sollen. Wie soll das denn in einer Wohnung gehen?

  2. Ich fände es auch mal angenehm, wenn man mehr über den Schutz von Balkonpflanzen im Winter in solchen Ratgebern lesen würde. Auf der anderen Seite bin ich im Winter immer ganz froh, wenn ich den Garten so ziemlich sich selbst überlassen kann. 😉

    "Gärtnern ohne Garten" ist für mich auch eines der besten Nutzgarten-Balkon-Bücher, die ich bislang gelesen habe. Informativ und kompakt – ich mag das. 🙂

    1. Ja, ich bin noch ein wenig ratlos, wie ich das im Winter am besten mit meinen Pflanzen mache – mal sehen, ob ich ein paar überwintern kann (zumindest die Koniferen haben ja schon einen Winter hinter sich).

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