Lesegeplauder

[Tag] Mein Leben in Büchern

Bei BücherFähe bin ich auf diesen netten Tag aufmerksam geworden und habe daraufhin mein Bücherregal durchforstet. Ich habe mich daher bei den Fragen auf Bücher beschränkt, die ich tatsächlich daheim im Regal stehen habe.

1. Suche dir je eins deiner gelesenen Bücher für deine Initialen heraus.

 Mit meinem zweiten Vornamen dazugenommen sind das also drei Bücher mit folgenden Buchstaben:

J – Jenseits des Karussells v. Ju Honisch
Ich habe einige Bücher von Ju Honisch über ihre Fey gelesen und dieses ist für mich eins der besten. Hier geschehen seltsame magische Dinge, deren Zusammenhänge erst nach und nach klar werden. Für alle Leser der Vorgängerromane „Das Obsidianherz“ und „Salzträume“ gibt es ein Wiedersehen mit einigen Figuren, aber abgesehen davon funktioniert der Roman auch für sich allein.
S – Silentium v. Wolf Haas
Hier könnte ich fast dasselbe schreiben wie zum vorigen Buch: Ich habe alle Brenner-Romane (bis auf den neuesten) von Wolf Haas gelesen und „Silentium“ ist für mich einer der besten. Hier wird in einem Salzburger Internat gemordet und auf einmal findet sich Brenner zwischen katholischen Priestern, den Festspielen und Mädchenhandel wieder. Einer der witzigsten und zugleich schwärzesten Romane von Wolf Haas.
O – The Old Man and the Sea v. Ernest Hemingway
Vor einer gefühlten Ewigkeit für ein Englisch-Referat gelesen, war ich damals ein wenig davon überfordert. Englisches Lesen war ganz allgemein nicht meine Stärke im Gymnasium. Deshalb wäre auch das (wie „Lord of the Flies“) ein Buch, das ich wieder einmal zur Hand nehmen sollte. 

2. Stell dich vor dein Bücherregal und zähle dein Alter entlang die Bücher ab – bei welchem Buch landest du?


Da ich mehrere kleine Bücherregale habe, musste ich mich erst einmal für eins entscheiden – und habe Klassiker sowie allgemeine Belletristik gewählt. Hier bin ich bei Die Herrin von Wildfell Hall v. Anne Brontë gelandet – ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat und sich nicht hinter den bekannteren Romanen ihrer Schwestern verstecken muss.

3. Suche dir eines deiner Bücher aus, das in deiner Stadt, deinem Bundesland oder in deinem Land spielt.


Es ist nicht sonderlich schwer, ein Buch zu finden, das in Wien spielt (bei meinem Geburtsort wäre es schwieriger geworden). Ich hätte da etwa auch noch „Wie die Tiere“ v. Wolf Haas und „Die Arbeit der Nacht“ v. Thomas Glavinic, habe mich aber für Victorias zwei Romane über das Bureau für Okkulte Angelegenheiten entschieden: Des Teufels Maskerade und Fortunas Flug spielen beide zumindest teilweise in Wien (der erste Band teilweise in Prag) und sind beides sehr empfehlenswerte phantastische Romane aus den letzten Jahren der k.-u.-k.-Monarchie.

4. Jetzt suche ein Buch heraus, das einen Ort repräsentiert, an den du gerne reisen würdest. 


Hier habe ich mich für die Chronicles of Prydain v. Lloyd Alexander entschieden (hier stellvertretend der 1. Band „The Book of Three“), die in einem mythologisch-phantastischen Wales angesiedelt sind. Ich würde sehr gern einmal nach Wales reisen und zweimal wäre es auch fast etwas geworden, aber es hat dann doch nicht gepasst. Aber irgendwann wird es hoffentlich doch noch klappen (zumal eine Bekannte meiner Familie in England nahe der walisischen Grenze wohnt).

5. Was ist deine Lieblingsfarbe? Fällt dir ein gelesenes Buch ein, dessen Cover in dieser Farbe gehalten ist?


Ich mag türkis sehr gern – zwar eher ein dunkles Türkis, aber das Cover von Das Königin der Quelle v. Heide Solveig Göttner passt zumindest annähernd. Es handelt sich hier um den 3. Band der ganz wunderbaren Fantasy-Trilogie Die Insel der Stürme, die leider ganz zu Unrecht nur wenig Beachtung fand.  Ich würde sehr gern noch mehr von der Autorin lesen, aber seither sind von ihr keine weiteren Bücher erschienen – vielleicht weil bei der Trilogie der erhoffte Erfolg ausblieb? Sehr, sehr schade.

6. An welches Buch hast du die schönsten Erinnerungen? 

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich habe mich schließlich für Ein Lied für Arbonne v. Guy Gavriel Kay entschieden, das ich in Oslo gelesen habe. Diesen Roman habe ich mir zu Weihnachten gewünscht, da ich kurz vorher „A Sarantine Mosaic“ gelesen hatte, das ich grandios gefunden habe. Leider gab es „Ein Lied für Arbonne“ nur noch gebraucht und der Versand dauerte länger als gedacht. Das Buch ist dann gerade noch rechtzeitig angekommen, damit ich es nach Oslo mitnehmen konnte (Anfang Januar hat mein Semester dort begonnen). Dort habe ich es dann verschlungen und war ganz hin und weg.
Wenn ich an dieses Buch denke, denke ich also nicht nur an einen großartigen Roman, sondern auch an meine tolle Zeit in Oslo.

7. Bei welchem Buch hattest du die größten Schwierigkeiten, es zu lesen?

 
Diese Frage könnte ich – mal wieder – mit „Ulysses“ beantworten, aber da waren die Schwierigkeiten so groß, dass ich noch nicht einmal weit gekommen bin.
Ich habe daher Gier v. Elfriede Jelinek gewählt, das ich fürs Studium lesen musste. Mit dem Roman hatte ich inhaltlich und stilistisch große Probleme. Dabei finde ich, dass Elfriede Jelinek unglaublich gut schreibt – ihre Sprache hat beinahe schon etwas rhythmisch-melodisches. Bei diesem Buch aber fühlte ich mich von den Bildern und Assoziationen ein wenig erschlagen und der Inhalt ist ziemlich harter Tobak. Es war wirklich keine Freude, dieses Buch zu lesen, obwohl ich nicht behaupten könnte, dass ich es nicht mochte.

8. Welches Buch auf deinem SuB wird dir das größte Gefühl verschaffen, etwas geleistet zu haben, wenn du es gelesen hast?  

 
Hier muss ich ein Buch wählen, das ich aus der Bücherei ausgeliehen habe (mein eigener SuB enthält kein passendes Buch) und zwar Sterben und Auferstehen von dem finnischen Nobelpreisträger Frans Eemil Sillanpää. Allerdings bin ich skeptisch, ob ich das Buch überhaupt noch lesen kann, ehe ich es zurückgeben muss. Ich habe es nämlich schon zweimal verlängert und muss es daher am 7. September auf jeden Fall in die Bücherei zurückbringen. In letzter Zeit bin ich aber bei meinen ausgeliehenen Bücher nicht weit gekommen und aktuell stecke ich noch mitten in „Unter dem Tagmond“ von Keri Hulme, das auch nicht eben leichte Lektüre ist. 

8 thoughts on “[Tag] Mein Leben in Büchern

  1. Also bei Punkt 7 musste ich schmunzeln und mir fiel spontan wieder der unvergessene Marcel Reich- Ranicky, der in seiner unnachahmlichen Art zu Ulysses sagte: "[ächz und abwinkende Handbewegung]…man muss es nicht gelesen haben, man muss es nur kennen." Seitdem habe ich auch meinen Frieden damit gemacht. Wir überlegen hin und wieder noch, es als Druckversion in irgendeinen Urlaub mit zu schleifen, um es dort in Hotellobby oder auf der Terasse immer mal auf dem Tisch liegen zu lassen, während man ein gepflegtes Glas Rotwein trinkt….einfach nur, um die Mitmenschen ein wenig zu verstören ;-))))

    1. Haha, das wäre mal einen Versuch wert. Wenn das nur nicht so ein dicker Wälzer wäre – da hat man ja im Flugzeug gleich mal einen zu schweren Koffer. *gg*

  2. Schön, dass du den Tag auch gemacht hast. 🙂
    Von deinen Büchern kenne ich leider kein einziges. Aber den Titel von Anne Brontë werde ich mir merken. Habe mir eben mal den Klappentext durchgelesen.

    Auf die Idee, meinen zweiten Vornamen auch dazuzunehmen, bin ich gar nicht gekommen. 😀
    Ihr dürft Büchereibücher nur zweimal verlängern? Ich glaube, bei uns geht es achtmal…^^

    1. Ich bin mir nicht sicher, ob man nicht öfter verlängern kann, wenn man anruft oder es direkt in der Bücherei macht – online gehts auf alle Fälle nur zweimal. Aber an sich sind drei Monate ja auch eine ausreichend lange Zeit, um ein Buch auszuleihen …

  3. Hey,

    das ist ja mal ein witziger Tag.
    Ich finde es so toll, dass ich bei dir immer wieder Bücher entdecke, die ich noch gar nicht kenne und die man auf anderen Blogs eher nicht trifft.
    "Das Lied von Arbonne" … ja … das will ich ja auch schon so lange lesen …
    Und "Des Teufels Maskerade" steht auch noch ungelesen im Regal. Das habe ich mal zum Geburtstag bekommen. Wie hat es dir gefallen?

    Liebe Grüße
    Nanni

    1. Also ich finde "Des Teufels Maskerade" super, aber da die Autorin mittlerweile eine meiner besten Freundinnen ist, will ich eine gewisse Voreingenommenheit nicht ausschließen. Auf jeden Fall ist es mal ein etwas anderer Phantastik-Roman mit äußerst interessanten Figuren.

  4. Das ist ein toller Tag (huch, das ist aber missverständlich so) – und sehr spannend bei allen zu lesen!
    Von der türkisen 😉 Fantasy-Reihe habe ich noch nie gehört – was hat dir daran so gut gefallen?
    Ju Honisch wollte ich ja eigentlich auch schon lange mal lesen …

    1. Was mir an der "Insel der Stürme"-Trilogie (die es leider nur noch gebraucht gibt) besonders gefallen hat, ist die Hintergrundwelt. Diese ist an der sardischen Nuraghenkultur orientiert und auch sehr überzeugend ausgearbeitet. Abgesehen davon haben mir auch die Figuren sehr gut gefallen, die alle sehr rund und stimmig gezeichnet sind.
      Die Plotelemente sind zwar mitunter recht klassisch, aber die Art und Weise, wie die Autorin sie umsetzt, ist doch sehr individuell.
      Also aus meiner Sicht wirklich sehr empfehlenswert (und auch eine Reihe, die ich unbedingt mal wieder lesen wollte).

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