Streifzüge

[Streifzüge] Über den Grafenbergweg auf die Hohe Wand

Start: Bahnhof Grünbach am Schneeberg
Ziel: Bahnhof Waldegg
Länge: 18 km
Höhenmeter: 540 hm bergauf, 725 hm bergab

Vergangenen Oktober nutzte ich einen der letzten warmen Herbsttage für eine ausgedehnte Wanderung über die Hohe Wand. Dabei handelt es sich um ein langgestrecktes Plateau in einer Höhe von etwa 900 bis 1000 Metern mit einem steilen Felsabbruch an der Südostseite. Man kann die Hohe Wand über einen der zahlreichen Klettersteige oder Wanderwege erklimmen oder von Nordwesten aus auch mit dem Auto hinauffahren.

Ich wählte für den Aufstieg den Grafenbergweg, den man gut vom Bahnhof Grünbach am Schneeberg erreicht. Nach einem sanften Einstieg über eine Forststraße ging es schließlich für gut einen Kilometer ziemlich steil bergauf.

 

Am Grafenberg legte ich eine kleine Verschnaufpause ein, um den Blick nach unten und zum Gipfelkreuz der Großen Kanzel (mein erstes Ziel) zu werfen.

 

Nun war es nicht mehr weit zur Wilhelm-Eicherthütte, wo ich mir nicht nur ein kühles Getränk gönnte, sondern auch den Ausblick von der Großen Kanzel genoss. Man hat hier einen tollen Blick zum Schneeberg.

 

Danach ging es erst einmal gemütlich auf flachen Straßen weiter. Ich ging einmal quer über das Plateau bis zum Naturkparkzentrum auf der Nordwestseite und hatte unterwegs von der Kleinen Kanzel einen schönen Blick Richtung Gutensteiner Alpen.

Ein kleiner Abstecher führte mich nun zum Aussichtsturm, wo ich den perfekten Platz für eine späte Mittagspause fand. Hier oben pfiff mir zwar der Wind um die Nase, aber der Strandkorb bot einen guten Schutz davor.

 

Danach führte mich der Weg erneut quer über die Hohe Wand zum Skywalk, einer aus dem Fels ragenden Aussichtsterasse, die nicht unbedingt für Menschen mit Höhenangst zu empfehlen ist.

 

Abgesehen vom Blick in die Ferne gab es hier auch einen beeindruckenden Blick in die Tiefe, wo gerade zwei Kletterer den sehr anspruchsvollen ÖTK-Klettersteig erklommen. Mir wurde schon alleine beim Zuschauen Angst und Bange.

Für mich ging es nun erst ein Weilchen an der Ostseite der Hohen Wand entlang, ehe mich ein Waldweg erneut über das Plateau führte – ich war heute sozusagen im Zick-Zack unterwegs.

Ursprünglich hatte ich vorgehabt, an einem Steinbruch vorbei hinunter nach Waldegg zu wandern. Beim Naturparkzentrum hatte sich aber ein Gespräch mit dem Betreiber eines Kaffeestandes ergeben, der mir den Abstieg über den Waldeggersteig empfohlen hatte. Dieser mit Leitern versehene Steig soll lediglich bei Nässe etwas schwierig sein. Da es zu dieser Zeit knochentrocken war (es war dasselbe Wochenende, an dem ein großer Waldbrand im Rax-Gebiet wütete), hatte ich in der Hinsicht nichts zu befürchten und so beschloss ich es zu versuchen. Außerdem könnte ich im Zweifelsfall ja immer noch umdrehen und doch den Weg beim Steinbruch wählen.

Tatsächlich war der Weg durch die klammartige Große Klause problemlos zu bewältigen, auch wenn es hier recht einsam war (erst recht im Kontrast zum stark bevölkerten Skywalk). Es gab ein paar etwas steilere Stellen und einige Leitern, die mir interessanterweise von unten höher vorkamen als ich sie beim Hinabsteigen empfunden hatte. Abgesehen davon war es ein einfacher, wunderschöner Wanderweg.

    

Nach knapp einer halben Stunde erreichte ich das Dürnbachtal, wo ich noch etwa zwei Kilometer auf der Straße bis zum Bahnhof von Waldegg vor mir hatte.

Fazit: Eine tolle Herbsttour, die nach einem steilen Anstieg sehr gemütlich verläuft und wunderbare Ausblicke zu bieten hat. Man könnte die Gehrichtung auch umkehren, wenn man die Leitern lieber hinauf- als hinabsteigen möchte.

2 thoughts on “[Streifzüge] Über den Grafenbergweg auf die Hohe Wand

  1. Was für wunderschöne Ausblicke über die Landschaft! Und ich finde auch den Blick durch die schluchtartigen Teile deiner Strecke großartig! Allerdings muss ich zugeben, dass sich mir der Magen umdrehte bei dem Foto mit der Aussichtsplattform und dem mit dem Blick auf den Klettersteig. So spannend ich es finde professionellen Kletterern zuzuschauen, so genieße ich den Anblick doch lieber von unten nach oben. 😉

    1. Der Blick auf den Klettersteig war echt beängstigend. Ich bin nicht ganz schwindelfrei, habe aber nicht wirklich Höhenangst, aber als ich da runter schaute und die hochklettern sah … brrrr! Beim Wandern sind mir inzwischen schon öfter schwierigere Wege oder auch Klettersteige untergekommen, bei denen ich mir gewünscht hätte, ich könnte die bewältigen, aber diesen hier fand ich ganz und gar nicht verlockend. 😉

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