Kreatives

[Kreatives] Blick ins Skizzenbuch #5

In letzter Zeit habe ich leider nicht sehr viel gezeichnet, da ich nicht den Kopf frei hatte für jegliche Art von  Kreativität. Aber ich habe vom letzten Jahr noch ein paar Karten (nicht nur Skizzen), die ich schon längst einmal herzeigen wollte:

Diese Pfahlbausiedlung war mein erster Versuch mit Aquarellfarben. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht damit zu arbeiten, aber da ich noch nicht recht wusste, wie ich damit umgehen sollte und das Papier im Skizzenbuch auch nur mäßig dafür geeignet ist, ist das Ergebnis etwas durchwachsen. Vielleicht gehe ich diese Karte nochmal neu auf Aquarellpapier und in größerem Format an.

Nach dem ersten Versuch mit Aquarellfarben habe ich diese auch gleich für die September/Oktober-Challenge der „Cartographer’s Guild“ genutzt. Das Thema war „map a camp site“ und ich habe mich für eine archäologische Ausgrabungsstätte entschieden. Ich schaue ja ganz gern auf meine Fantasywelt mit einem quasi archäologischen Blick und so habe ich mir hier vorgestellt, dass das Haus des Tuchhändlers Maldwin Hatras, der eine größere Rolle in meiner „Bühnen“-Reihe spielt, einige Jahrhunderte später ausgegraben wird.

Trotz Mapvember habe ich auch bei der Oktober/November-Challenge teilgenommen; ich habe im Mapvember also sogar eine Karte mehr gezeichnet. Dieses Mal gab es passend zur Jahreszeit ein Halloween-Thema und ich habe daher ein Gräberfeld gezeichnet. Eigentlich wollte ich auch dieses Gräberfeld aus archäologischer Perspektive betrachten und einen Gräberplan mit allen Skelettlagen etc. zeichnen, aber da das zu zeitaufwändig geworden wäre, habe ich mich letztlich für eine andere Umsetzung entschieden. Das ist der Hintergrund:

„Das skonische Gräberfeld von Altkolm ist ein seltsamer Fall. Es gibt hier nicht nur Gräber, die nach einiger Zeit noch einmal geöffnet wurden, sondern auch eine Anzahl ungewöhnlicher Bestattungen: Körper, die gefesselt, mit Steinen beschwert oder enthauptet wurden. Besonders auffällig ist, dass die Gräber in der nordöstlichen Ecke alle aus der selben Zeitperiode stammen, kurz bevor das Gräberfeld aufgegeben wurde. Die Gräber in dieser Ecke erscheinen durcheinander, meist ohne Umfassungen oder Grabsteine. Die Füße der meisten Skelette in dieser Ecke fehlen; es scheint, dass sie abgehackt wurden. Vermutlich geschah dies aus Furcht vor Wiedergängern. Leider geben uns die Schriftzeugnisse keine Erklärung, was in Altkolm geschehen ist.“

Bei dieser Karte habe ich traditionelle und digitale Medien kombiniert. Ich habe zuerst mit Tusche und Feder gezeichnet und dann weiter in Procreate gearbeitet. Ursprünglich hätte ich mit Aquarell kolorieren wollen, aber ich habe unabsichtlich wasserlösliche Tusche verwendet. Der Stress mit dieser Karte während des Mapvembers hat sich übrigens gelohnt, da ich die Challenge gewonnen habe.

Ich hoffe, dass ich mich bald wieder dazu aufraffen kann, weitere Karten oder natürlich auch andere Bilder zu malen.

3 thoughts on “[Kreatives] Blick ins Skizzenbuch #5

  1. Ich finde es immer spannend all deine verschiedenen Karten zu sehen und dazu die Hintergrundinfos zu lesen, die du dazu schreibst. 🙂

    Für deinen ersten Versuch (und das auf nicht so gut geeignetem Papier) ist die Pfahlbausiedlung doch fantastisch geworden! (Gibt es Gründe, wieso das Haus oben links keine Verbindung zum Ufer hat, obwohl es relativ nah am Ufer gebaut wurde? *neugierig*)

    Den Ansatz auf ein Haus, das du dir für eine deiner Geschichten ausgemalt hast, mit einigen Jahrhunderten Abstand zu schauen, finde ich faszinierend. Hast du den Grundriss so belassen oder dir überlegt welche Veränderungen es im Laufe der Zeit hätte geben können, weil z.B. vorhandene Türen als Übergänge in einen Anbau dienen könnten oder ähnliches?

    Die dritte Karte finde ich von den Farbentönen her am ansprechensten und die Wolkigkeit der Farben gefällt mir auch sehr gut – vielleicht solltest du doch noch häufiger mit Tusche spielen? Das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr cool! 🙂

    1. Es gibt zwei Gründe bei dem Haus: Zum Schutz vor Angriffen auf dem Landweg gibt es nur zwei befestigte Wege in die Siedlung hinein. Außerdem handelt es sich nicht um ein Ufer, sondern um einen Schilfgürtel. Leider ist es mir nicht gelungen, das Schilf deutlich darzustellen (weshalb ich die Karte auch vielleicht nochmal neu zeichnen werde).

      Ich habe den Grundriss bei dem Haus erst mal so belassen, weil die Zeit bei so einer Challenge doch auch immer sehr begrenzt ist. Aber da die Ausgrabungen ja erst mal nur einen Teil des Hauses zeigen, hätte ich zumindest für die restlichen Teile des Hauses noch Möglichkeiten, solche Veränderungen einzubauen.

      Mit den Farbtönen habe ich bei der letzten Karte ziemlich gekämpft, es freut mich daher, dass du sie so ansprechend findest. 🙂 Die Wolkigkeit hat allerdings nichts mit der Tusche zu tun – die habe ich nur für die Umrisszeichnung genommen. Alles in Farbe ist digital.

      1. Das mit den wenigen Wegen als Schutz vor Angriffen hatte ich mir schon gedacht, allerdings sah es auf der Karte aus, als ob dieses Haus relativ einfach direkt vom Ufer erreichbar wäre. Der Schilfgürtel war da wirklich die fehlende Information.

        Der Zeitaspekt ist natürlich ein Argument gegen das Inbetrachtziehen von eventuellen Anbauten und Veränderungen, die im Laufe der Zeit entstanden sind. Mir kam nur beim Betrachten deiner Karte die Idee, dass es spannend sein müsste, sich auch über dieses Thema Gedanken zu machen. (Gerade weil das Haus teil deiner Welt ist und du bestimmte Bewohner dafür im Kopf hast, hast du vermutlich auch grobe Vorstellungen, wie es mit eventuellen Erben weitergehen könnte …)

        Oh, ich hätte nicht gedacht, dass du den Effekt digital erzeugt hast. 😀 Wie auch immer du das gemacht hast: Es gefällt mir wirklich gut! 🙂

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