In letzter Zeit hab ich einige Bücher gelesen, zu denen ich gern ein paar Worte verlieren möchte, aber da ich nicht zu jedem eine ausführliche Rezension schreiben werde, fass ich hier ein paar Buchmeinungen in einem kleinen Buchplauder-Beitrag zusammen:
Eva Baronsky – Herr Mozart wacht auf
Gerade eben lag Mozart im Sterben – und nun findet er sich orientierungslos im Wien der Jetztzeit wieder. Was steckt dahinter? Hat er einen Auftrag zu erfüllen?
Ein sehr schräger und gleichzeitig bittersüßer Roman. Eva Baronsky gibt Mozart eine Sprache, die absolut authentisch klingt (vor allem in den Briefen) und entspinnt hier eine originelle „Was wäre, wenn…?“-Geschichte. Ich fand Mozart nicht sonderlich sympathisch, muss ich gestehen, aber in diesem Roman wird auf wunderschöne Weise dargestellt, wie sehr er Musik lebt und liebt und – Musik ist. Gerade in diesen Passagen, wenn es um Musik geht, entfaltet der Roman seinen größten Zauber. Am Anfang konnte ich leider länger nicht hineinfinden, daher:
4 von 5 Sternchen
Patricia McKillip – Die vergessenen Tiere von Eld
Patricia McKillip ist eine der wunderbarsten Fantasyautorinnen dieser Zeit. Ich liebe ihre Bücher und werde vielleicht demnächst mal einen Blogeintrag über sie und ihre Romane schreiben.
„Die vergessenen Tiere von Eld“ ist einer ihrer ältesten Romane und zeigt eindrucksvoll, wie meisterhaft sie schon damals mit Sprache zu spielen vermochte. Auch der Inhalt ist zauberhaft und fesselt vom Anfang bis zum Ende auf einer sehr ruhige Art und Weise: Die Zauberin Sybel lebt umgeben von Fabeltieren, die sie einst zu sich gerufen hat, fernab von anderen Menschen. Doch nach und nach wird sie in deren Machtspiele mithineingezogen, bis sie sich selbst beinahe darin verliert.
Für mich einer der schönsten und spannendsten Romane von Patricia McKillip, daher ohne zu Zögern:
5 von 5 Sternchen
Sam Savage – Firmin. Ein Rattenleben
Ich habe diesen Roman zum Geburtstag bekommen, deshalb tut es mir sehr leid, dass ich rein gar nichts damit anfangen konnte. Am liebsten hätte ich sogar einen sehr genervten Verriss geschrieben, allerdings wäre das nicht fair, da ich das Buch nur bis zur Hälfte gelesen habe. Als ich mich nach etwa 100 Seiten nur noch damit gequält habe und mir wünschte, diese nervige, unsympathische Ratte (ich mag Ratten sonst, aber Firmin nicht) möge in die nächste Mausefalle tappen, habe ich schließlich aufgegeben.
Am meisten hat mich daran gestört, dass Firmin zwar einerseits total vermenschlicht wird, andererseits aber wieder nicht genug, als dass man das ganze als eine Parabel wie etwa „Animal Farm“ lesen könnte. Für mich „funktioniert“ er einfach nicht, weder als Ratte noch als vermenschlichte Ratte, und es hat mich auch nicht interessiert, was weiter mit ihm geschieht.
Sehr schade. 🙁
Außerdem habe ich das Gratis-Buch „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“ gelesen, aber darüber möchte ich doch eine ausführliche Rezension in den nächsten Tagen schreiben.