Lesegeplauder

Ein paar SuB-Gedanken

Als ich zu bloggen begann, schrieb ich einmal einen Beitrag darüber, dass mein SuB die schwindelerregene Höhe von 38 Büchern erreicht hätte, was für meine Verhältnisse wirklich ungewöhnlich wäre.
Nun ja, das war am 16. August 2010 und seither hat sich in der Hinsicht nicht viel verändert. Mein SuB pendelt beständig bei etwa 40 Büchern herum und ich frage mich langsam wirklich: Wie kann das sein? Ich hatte doch früher nicht so viele ungelesene Bücher, obwohl ich auch damals schon ab und zu bei Wühlkisten/Flohmärkten zugegriffen habe.
Gut, vielleicht ist es völlig unsinnig, sich darüber überhaupt den Kopf zu zerbrechen, aber nachdem ich jahrelang die Einstellung hatte, dass ich mir Bücher grundsätzlich nur aus der Bücherei ausleihe und zu besonderen Anlässen wünsche (Weihnachten, Geburtstag), beschäftigt mich doch die Frage, was sich da jetzt geändert hat. Daher also einige Gedanken zu diesem „Phänomen“:

– Während ich mich früher fast völlig mit dem Lesestoff zufrieden gab, den ich in der Bücherei auftreiben konnte, bin ich da in letzter Zeit wählerischer geworden. Auf meiner Wunschliste tummeln sich also teilweise Autoren, die nicht ganz so bekannt sind und die ich in der Bücherei vergeblich suche. Dann lese ich mittlerweile auch öfter mal ein Buch auf Englisch, und da sieht es mit dem Ausleihen sowieso nicht so gut aus.

– Ich liebe es aber trotzdem, in Büchereien zu stöbern und mich mit neuem Lesestoff einzudecken, obwohl ich zuhause noch genug hätte, das ich lesen kann. Aber mein Gedankengang ist oft: „Oh, jetzt ist gerade dieses eine Buch verfügbar, das ich ohnehin lesen will – na, dann nehm ich das schnell mal mit, ehe es die nächsten Wochen wieder ausgeliehen ist! Meine eigenen Bücher laufen mir ja nicht davon.“

– Die lieben SuB-Leichen – auch darüber habe ich ja schon einmal etwas geschrieben. Es gibt einfach Bücher, die schon so lange ungelesen bei mir liegen (etwa, weil ich sie bei meiner Familie stehen habe und nie daran dachte, sie mal nach Wien mitzunehmen), dass ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin, ob sie noch meinem Geschmack entsprechen. Und dann eben die schon mal genannten „Studien-Relikte“, also Klassiker, auf die ich keine große Lust habe bzw. die mich einschüchtern (Ulysses etwa, an dem ich ja schon mehrmals irgendwo um Seite 100 herum gescheitert bin), die ich aber weiterhin mit dem Gedanken „ich sollte das mal lesen“ behalte. Einige von denen nehme ich mir übrigens jetzt fürs nächste Jahr vor, da ich schonmal so halb beschlossen habe, dass ich die Klassiker-Challenge zumindest für mich wiederholen möchte. Das große „Schreckgespenst“ in diesem Jahr sind die Buddenbrooks (wenn auch nicht von meinem SuB), die mir jetzt eigentlich recht gut gefallen – das Schreckgespenst des nächsten Jahres soll dann Schuld und Sühne werden, das mir vermutlich ebenfalls gefallen wird.

– Und dann gibt es auch noch Bücher, die ich aus bestimmten Gründen noch nicht gelesen habe: einige Agatha Christie-Krimis, weil ich da für plötzliche nostalgische Krimianfälle gerne welche „in Reserve“ habe; In the Forests of Serre von McKillip, da mich ihr Englisch teilweise etwas überfordert und ich also noch mehr Übung mit englischen Büchern sammeln möchte, um es dann auch wirklich genießen zu können; Mord im Garten des Sokrates von Sascha Berst, um neben den Klassikern auch ein modernes eBook „für alle Fälle“ auf meinem Reader zu haben.

Tja, und ansonsten bleibt zwar noch immer mein Ziel, meinen SuB zu minimieren, aber ich habe beschlossen, mich da nicht allzu sehr unter Druck zu setzen. Ich hab mir zwar erstmal ein kleines Buchkaufverbot auferlegt (A Dance with Dragons hab ich glücklicherweise schon bestellt ;-)), aber ich werde mich nicht vom exzessiven Ausleihen in den Büchereien abhalten. Dafür mach ich das einfach zu gern – auch wenn es angesichts der vielen Bücher, die sich bei mir stapeln, etwas verrückt ist.

2 thoughts on “Ein paar SuB-Gedanken

  1. Oh, ich wünschte, mein SuB hätte nur eine Höhe von 38 Büchern. Dann wär ich wahrscheinlich schon mal erleichtert. Aber wenn ich ehrlich sein soll: ich hab keine Ahnung, wieviele Bücher auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher tatsächlich schlummern – bei mir ist der Begriff "BuB" vermutlich passender, Berge ungelesener Bücher. Ich hab sie nicht gezählt, das tu ich wahrscheinlich auch lieber nicht. Eigentlich (haha) führe ich auf meinem Blog ja auch eine SuB-Liste, leider habe ich diese nur schon seit Wochen (*flüster* Monaten!) nicht mehr aktualisiert. Trotzdem hält mich das nicht davon ab, mir neue Bücher zuzulegen. Das ist wie eine Sucht. Aber ich finde, eine schöne Sucht. Naja, gut, etwas kostspielig vielleicht, aber der Spaß, den man beim Lesen hat, wiegt das doch locker wieder auf 😀

  2. Ja, das hat schon was von einer Sucht. Finanziell sag ich mir halt immer: Andere gehen jedes Wochenende fort und geben endlos viel Geld für Alkohol aus. Da geb ich meins doch lieber für Bücher aus. 😉

    Und ich weiß, dass andere viel höhere SuB haben als ich, aber da ich früher eigentlich gar keinen hatte, finde ich meinen mittlerweile schon beängstigend hoch.

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