Phantastisch Rezensionen

George R. R. Martin – A Clash of Kings

Genre: Fantasy
Seiten: 1040
Verlag: Bantam
ISBN: 978-0553579901
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternchen

English-Challenge  (November)
2. Chance Challenge 

Achtung: Diese Rezension enthält große Spoiler zum 1. Band!

 

Es gibt selten Bücher, bei denen der Titel den inhaltlichen Kern so gut zusammenfasst wie dieser hier. Nach dem Tod von Robert Baratheon und der Hinrichtung Eddard Starks herrscht Krieg, denn mehrere Könige kämpfen darum, ihre Ansprüche durchzusetzen: Robb Stark, Renly und Stannis, die Brüder von Robert und natürlich auch sein vermeintlicher Sohn Joffrey. Jenseits der Meerenge ist da noch Danaerys Targaryen, die Mutter der Drachen, die weiterhin den Thron der Sieben Königreiche als ihr Ziel hat. Und schließlich bekommen es im Norden Jon Snow und seine Brüder der Nachtwache mit Mance Rayder, dem King-Beyond-the-Wall, zu tun.
Diese Ereignisse erlebt man als Leser in erster Linie aus der Sicht der Stark-Kinder und Tyrion, aber es kommen auch zwei neue Perspektiven dazu. Alles in allem ist dieser Band aber mit seinen Handlungssträngen noch recht überschaubar, da man es ja doch in erster Linie mit bereits bekannten Figuren zu tun hat.
„A Clash of Kings“ schließt also fast nahtlos an den Vorgängerband an und so ist man auch schnell wieder in der Handlung drinnen. Insgesamt ist aber die Stimmung deutlich düsterer als noch bei „A Game of Thrones“. Ich habe das Gefühl, dass mir das sogar beim Re-Read noch stärker aufgefallen ist als damals, als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe. Ich nehme mal an, das liegt daran, dass ich damals immer noch gehofft habe, dass sich so manches noch zum „Guten“ wendet, während ich nun ja bereits wusste, dass dem leider nicht so ist.
Besonders schlimm war es, die falschen Entscheidungen von manchen Figuren miterleben zu müssen, während man ihnen doch am liebsten zugerufen hätte: „Nein! Mach das doch nicht!“
Somit ist dieser Roman, auch wenn ich ihn wärmstens weiter empfehle, oft kein wirkliches Lesevergnügen. Da George R. R. Martin so nah an seinen Figuren dran ist, muss man auch dementsprechend mit ihnen leiden, und der Autor ist in der Hinsicht nicht gerade zimperlich.
Immerhin kann man sich aber an Tyrion Lannister erfreuen, der nun als stellvertrende Hand des Königs in King’s Landing am Intrigieren ist – und wie! Stellenweise lässt er selbst Cersei alt aussehen und ich muss wohl nicht betonen, was für eine Genugtuung es ist, wenn er Joffrey in seine Schranken weist. Was für eine Figur!
Aber auch die anderen Perspektiven sind trotz all des Elends wieder toll zu lesen. Besonders Sansa und Arya machen interessante Entwicklungen durch, wobei sich in diesem Band meine Sympathien erstmals zugunsten von Sansa verschoben haben.
Ansonsten gilt fast alles, was ich schon zum 1. Band geschrieben habe, auch für diesen: ein komplexes Geflecht an Handlungssträngen, vielschichtige Figuren, die mit jeder Seite an Charakter dazugewinnen, eine sehr anschaulich beschriebene Welt.
Ebenso uneingeschränkt zu empfehlen wie „A Game of Thrones“.
Ich schließe diese Rezension mit zwei der vielen herrlichen Zitate aus diesem Buch:
„If I could pray with my cock, I would be much more religious.“ (Tyrion Lannister)
„There are no men like me. There’s only me.“ (Jaime Lannister)  

6 thoughts on “George R. R. Martin – A Clash of Kings

  1. "If I could pray with my cock, I would be much more religious." Herrlich ^^

    Ich hab die Reihe noch nicht gelesen, schleiche aber schon eine Weile drum herum. Besonders wegen der zahlreichen Empfehlungen. *mal im Hinterkopf behalt*

  2. Allen, die nicht ohnehin schon damit begonnen haben, würde ich ja fast empfehlen, doch noch ein paar Jahre zu warten, bis alle Bände erschienen sind (hoffentlich). Damit erspart man sich nämlich eine ganz fürchterliche Warterei auf den nächsten Band.

  3. Hach ja, Tyrion. Ich war innerlich ständig am Jubilieren, wenn ihm mal wieder etwas gelungen ist. <3 (Tröstet nur leider nicht über alles andere hinweg.)

    Am Ende hab ich mir zugegebenermaßen große Sorgen um Arya gemacht, einfach wegen ihrer Entwicklung. Nach Band 3 hat sich die Sorge noch nicht gelegt, mal sehen, was da noch so kommt …

  4. Hallo Shiku!
    Ja, Tyrion bietet im 2. Band viel Anlass zum Jubilieren. Arya hingegen ist wirklich ein ständiger Anlass zur Sorge, und ohne jetzt zu spoilern, kann ich nur für meinen Teil sagen, dass ich ihre Entwicklung im 4. Band nicht so sehr mochte. Bin mal gespannt, wie es dir damit geht.

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