Schreibgeplauder

[30 Tage übers Schreiben bloggen] 26. Frage

Nun zur Kunst! Zeichnest du deine Figuren? Zeichnen andere sie? Nimm
eine deiner eigenen Figuren und zeig uns dein Lieblingsbild von ihr!
Ja, ich zeichne meine Figuren. Sie einigermaßen so aufs Papier zu bringen, wie ich sie mir vorstelle, war für mich sogar der Hauptantrieb, um das Zeichnen von Gesichtern zu üben. Leider habe ich jetzt schon seit einer ganzen Weile nichts mehr gezeichnet, aber ich habe noch so einige Figuren auf der Liste, die auf ihr Porträt warten …
Ich habe beim Porträtieren meiner Figuren schon mit allerlei unterschiedlichen Materialen experimentiert: Öl, Bleistift, Buntstift, digital, …
Es ist auch ganz unterschiedlich, wann ich eine Figur zu Papier bringe. Manchmal steht sogar die Zeichnung ganz am Anfang der Charaktererschaffung – und in dem Fall kann es dann auch sein, dass die Zeichnung sogar wesentlich beeinflusst, in welche Richtung sich die Figur entwickelt. Manche habe ich während des Schreibens gezeichnet, manche erst nach Beendigung des Romans.
Das schwierigste sind immer Figuren, die schon sehr lange in meinem Kopf präsent sind. Von Vendalar etwa habe ich eine ganze Reihe von Bildern gezeichnet – bis ich schließlich doch mit einem zufrieden war.
Ich zeige euch jetzt einfach mal einige meiner Bilder:

Hier seht ihr von links nach rechts Bergund, ihre Schwester Ramhild und Giser Welltan, den königlichen Berater (alle drei aus den Göttersteinen).

Als nächstes habt ihr hier Carina, meine Ich-Erzählerin aus „Die geraubte Seele“, dann eine Nebenfigur aus den Frostpfaden und Vendalar.

Und schließlich sind hier noch die drei Figuren aus „Bühnenzauber“, die ich bereits gezeichnet habe: Gabran, seine Schwester Herun und Andalind.
Mein Liebling unter diesen Bildern ist das von Herun. Das ist einfach wirklich sie, und ich finde, dass auch viel von ihrem Charakter in diesem Bild steckt. Das ist ja die eigentliche Schwierigkeit: eine Figur nicht nur rein von der Optik her passend in einem Bild einzufangen, sondern auch ihre Persönlichkeit in die Zeichnung zu legen. Wenn bei einem Bild alle beiden Komponenten stimmen (und das Bild auch rein handwerklich einigermaßen okay ist), dann erst kann ich soweit damit zufrieden sein, dass ich die Figur in meinem Kopf „abhaken“ kann. Bis dahin probiere und probiere ich und verzweifle mitunter schon mal daran – so habe ich ausgerechnet Riava, meine absolute Lieblingsfigur, immer noch nicht passend zu Papier gebracht. Aber irgendwann wird es hoffentlich klappen.

19 thoughts on “[30 Tage übers Schreiben bloggen] 26. Frage

  1. Die sind großartig!

    Meine Chars zu zeichnen ist auch meine Langzeitmotivation, das Zeichnen zu üben, war es schon immer. Mittlerweile bin ich recht sicher im Portraitieren und versuche mich an bestimmten Szenen – das ist wirklich spannend, selbst für mich, die ich die betreffenden Szenen ohnehin bereits im Kopf habe.

    Zeichnen und Schreiben ergänzen sich mMn wunderbar in der persönlichen Kreativität

    Und nochmal Hut ab vor deinen Zeichnungen 🙂

    1. Vielen Dank! 🙂
      Ich würde auch so gern bestimmte Szenen zu Papier bringen, aber dafür muss ich definitiv noch mehr üben, da ich Menschen jenseits des Schulterbereichs überhaupt nicht kann.
      Und jetzt bin ich sowieso gerade ziemlich "raus". Eigentlich schade, dass ich das Zeichnen in letzter Zeit so vernachlässigt habe, ich sollte dem wieder etwas mehr Zeit widmen.

  2. WOW!! Die Zeichnungen sind klasse. Mir ist es erst gaaanz selten gelungen eine Person wirklich so zu zeichnen, wie ich sie mir vorstelle. Gerade bei erfundenen Charakteren. Hast du nen Trick?

    1. Ja, und der ist recht simpel: Eine geeignete Vorlage finden. Ganz ehrlich, ich brauch Referenzen – einfach nur aus dem Kopf kann ich keine Porträts zeichnen, auch wenn ich das gern könnte. Meistens haben die Bilder dann nicht mehr so viel mit der eigentlichen Vorlage gemeinsam, aber für die grundlegenden Gesichtszüge und Schattenverhältnisse hilft mir das sehr.
      Das ist wohl auch mein größtes Problem mit Riava – ich finde einfach keine Vorlage, die wirklich zu ihr passt.

  3. Hab ich ja alle schon mal gesehen, aber so zusammen ist es natürlich noch besser. 🙂 Gefallen mir alle sehr gut, besonders die unteren drei 🙂

    Liebe Grüße Vinni

  4. Ich finde es schon sehr beeindruckend, wenn man etwas abzeichnen kann. Charaktere zu erfinden und dieses dann auch noch so aufs Papier zu bringen, dass sie hinterher genau die Charakterzüge haben, die man ihnen angedacht hat, dass finde ich großartig, meisterhaft, genial.
    Kann Tine nur zustimmen!!

    P.S.:Herun ist super, aber Gabran … wunderschön!!!

    1. Danke!
      Oft kämpfe ich ja schon sehr, ehe ich die Charaktere auch wirklich so aufs Papier bringe, wie ich sie haben will. Bei Herun und Gabran hat es aber auf Anhieb geklappt. 🙂

  5. Dein Lieblingsbild ist auch das, was mir am besten gefällt. Es hat einfach sehr viel Persönlichkeit und das kann ich sagen ohne die Person zu kennen 😉
    Wenn Du so schreibst, wie Du zeichnest, muss ich Dich unbedingt lesen, je eher desto besser.

  6. Danke euch allen für eure lieben Kommentare!
    Und Eluin, ich würde mich einfach mal drübertrauen – meine ersten Bilder waren noch nicht wirklich brauchbar, aber mit der Übung wird das dann schon. 🙂

  7. Hallo Neyasha,

    Wow!
    Deine Zeichnungen sind wirklich klasse!
    Mein Liebling ist Gabran. Ich fand ihn schon damals unglaublich toll, als du ihn hier vorgestellt hast.

    Kompliment an dich!

    Lasse dir liebe Grüsse da,
    mirjam

  8. Hallo Neyasha,

    Ich weiß, der Post hier ist schon fast vier Jahre alt, aber ich bin ja erst kürzlich durch deine Kommentare bei mir auf deinen Blog gestoßen. Ich finde deine Zeichnungen wirklich großartig! Generell finde ich es bewundernswert, wenn Leute, die schreiben können, auch das Talent besitzen, ihre Charaktere zu zeichnen, aber dass du dich in so vielen Mal- und Zeichenstilen austobst, finde ich sehr beachtlich.

    Was mich interessieren würde: Hast du das Malen und Zeichnen gelernt, oder hast du es dir selbst beigebracht?

    Liebe Grüße,
    Alina

    1. Vielen Dank, Alina.
      Ich habe mir das Malen und Zeichnen selbst beigebracht und merke auch oft, dass mir letztendlich das "Handwerk" fehlt. Wenn ich keine Vorlagen habe, an denen ich mich zumindest ansatzweise orientieren kann, bin ich ziemlich aufgeschmissen.
      Ansonsten ist es halt vor allem Übungssache. Ich zeichne – wenn auch oft nur sehr sporadisch – schon seit meiner Kindheit. Damals zwar nur Pferde, aber auch das schult ja den Blick und die Hand. 😉

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