Vor zwei Jahren hat Elena eine Challenge ins Leben gerufen, die mich gleich angesprochen hat, da es darum ging, Bücher wieder einmal zu lesen, die man schon seit Jahren nicht mehr gelesen hatte. Die Challenge war zunächst für ein Jahr geplant, aber da Elena in der Zeit selbst nur wenig zum Lesen gekommen ist, hat sie die Challenge schließlich noch um ein Jahr verlängert.
Ich habe dann – weshalb auch immer – die Challenge an sich ein wenig aus den Augen verloren, in der Zeit aber dennoch einige passende Bücher gelesen und nun also endlich meine Challengeseite auf den aktuellen Stand gebracht.
Unter den elf Büchern sind sowohl solche, die ich erst vor einigen Jahren zuletzt gelesen habe, als auch solche, die tatsächliche Kindheitsbücher sind und damals von mir rauf- und runtergelesen wurden, seit dem Erwachsenwerden aber im Regal verstaubt sind. Ahornstraße 5 musste ich sogar erst einmal irgendwo auftreiben, da ich das Buch damals nur aus der Bücherei hatte – und ich war richtig aufgeregt, als ich ein gebrauchtes Exemplar gefunden habe.
Bei Trixie Belden (Band 2 und Band 3 – den ersten habe ich schon vor Challengebeginn gelesen) habe ich nun zu den englischen Originalen gewechselt, was sich wirklich gelohnt hat, da die Übersetzungen massiv gekürzt sind. Beim 3. Band habe ich daher sogar beide Sprachen nebeneinander gelesen, um einen direkten Vergleich zu haben, wie stark die Kürzungen und Veränderungen sind. Eine ziemlich ernüchternde Erfahrung. Bei Aufregung im Ponyclub habe ich dagegen zwar keinen Vergleich, aber einige sehr sprunghafte Übergänge und hastige Passagen haben beim ReRead in mir den Verdacht geweckt, dass auch dieses Buch in der deutschen Übersetzung stark gekürzt wurde.
Wolfsaga hat dieses Übersetzungsproblem nicht, wurde es doch von der österreichischen Autorin Käthe Recheis geschrieben. Da diese leider in diesem Jahr gestorben ist, hat es sehr gut gepasst, dass ich wieder einmal ein Buch von ihr gelesen habe (wenngleich das Zufall war – ich habe Wolfsaga im Februar gelesen und die Autorin ist am 29. Mai gestorben).
Bei Das Kartengeheimnis, The Hobbit und Besessen handelt es sich um Bücher aus meiner späten Jugendzeit – ich glaube, dass ich bei diesen etwa zwischen 16 und 18 Jahre alt gewesen sein muss, als ich sie zum ersten Mal gelesen habe. Leider hat mir Besessen beim erneuten Lesen nicht mehr ganz so gut gefallen.
Dagegen war mein ReRead von Lord of the Flies für mich ein voller Erfolg, da mich der Roman beim ersten Mal, als ich ihn für den Englischunterricht gelesen habe, sprachlich überfordert hat. Nun, mit mehr englischer Leseerfahrung hatte ich damit keine Probleme mehr.
Und schließlich gesellen sich mit Pompeji und Der Name des Windes noch zwei Bücher dazu, die ich zwar als Erwachsene zum ersten Mal gelesen habe, bei denen die Lektüre aber doch auch schon lange her war (Pompeji habe ich vor etwa 10 Jahren gelesen, Der Name des Windes vor 7).
Obwohl ich in den zwei Jahren gern noch ein paar mehr Bücher von früher noch einmal gelesen hätte, hat sich die Challenge doch für mich gelohnt. Ich habe einige Bücher wieder für mich entdeckt, die ich schon lange nicht mehr zur Hand genommen habe und hatte mit den meisten auch wieder eine große Freude.
Herzlichen Dank für die Challenge, Elena!
Hyvää iltaa, Neyasha.
Warum sonst sollte man/frau sich wertvolle – oder unterhaltsame – Bücher in Regale stellen, wenn nicht um sie bei Gelegenheiten wieder an sich zu nehmen. Mehr als ein Mal ist also durchaus erfahrenswert. Tolkien eignet sich, ähnlich wie all die Fälle aus der Baker Street. Cooper, Stevenson oder Dafoe wären nur weitere Kandidaten.
Obschon ich sagen muß, eigentlich noch öfter in Sekundärem wiederzuschmökern. Wird oft als "Nachschlagen" abgetan, aber der Lesegenuß stellt sich nicht weniger auch hier ein; den Band über die Science Fiction-Autoren/Werke der vergangenen DDR sollte ich inzwischen wohl mehr als nur fünf Mal durchgelesen haben. 🙂
Ist mit Büchern nicht viel anders als mit Filmen.
bonté
Früher habe ich fast alle meine Bücher mehrmals gelesen. Ich greife auch jetzt sehr gern ein weiteres Mal zu einem Buch, wenn es mir gefallen hat, aber ich möchte natürlich auch neues lesen – deshalb haben dann die Rereads doch meist das Nachsehen.
Zu Stevenson und Defoe werde ich allerdings nicht nochmal greifen, deren Bücher waren nicht so ganz mein Fall.
Hey,
vor allem einige Bücher aus meiner Kindheit würde ich sehr gerne noch mal lesen. Gerade letztens habe ich überlegt, ob ich mir nicht doch mal meinen "Dolly" Sammelband aus dem Regal nehme 😀
Die "Wolfssaga" mochte ich auch sehr gern und erinnere mich noch genau daran, wie ich sie damals gelesen habe. Ich lag auf einer Decke im Garten, meine Schäferhündin, die ich als 10-jährige als Welpe zu Weihnachten bekommen hatte und die mich auf Schritt und Tritt begleitete, lag neben mir. Ich bin erst aufgestanden, als ich das Buch beendet hatte. Danach hatte ich (vermutlich meine erste :D) eine Leseflaute. Ich war so begeistert von der Atmosphäre und der Geschichte des Buches, dass ich immer wieder nach ähnlichen Büchern gesucht habe. Ich habe aber nie eines gefunden, dass mir genau so gut gefallen hat.
Mein Bruder hat die Indianer Bücher von Käthe Recheis verschlungen.
Sie war eine wirklich tolle Autorin.
Viele liebe Grüße
Nanni
Das ist immer toll, wenn man sich noch genau an so eine Lesesituation erinnern kann. 🙂 Solche Leseflauten nach besonders guten Büchern hatte ich auch manchmal – die schlimmste wohl nach dem "Herr der Ringe".
"Dolly" habe ich als Kind sehr gern gelesen, aber ich glaube, das wäre jetzt doch nicht mehr so ganz meins. Dafür greife ich aber immer noch gern zu den Fünf Freunden und habe mir, als die 70er-Jahre-Serie auf DVDs erschienen ist, sofort die gesamte DVD-Box gekauft. 🙂
Hat sich ja für dich gelohnt. 🙂 Glaubst du, dass du auch weiterhin Bücher von früher lesen wirst?
Ich glaube, für mich ist der Bezug zu Büchern aus meiner Kindheit nicht so stark. Also, ich kann mich zwar an ein paar Titel erinnern (darunter auch, wie schon einmal erwähnt, „Wolfsaga"), doch sie noch einmal zu lesen käme für mich vermutlich nicht so schnell infrage.
Eine Ausnahme bilden da Bücher, die ich so ab 13, 14 gelesen habe, wie z. B. Jack London.
Ich werde sicher auch weiterhin Bücher von früher lesen – das habe ich im Grunde immer getan, auch vor der Challenge, wenn auch manchmal mehr und manchmal weniger.
Blöderweise wird die Anzahl der Bücher, die ich gern nochmal lesen möchte, im Laufe der Zeit immer mehr und mehr. 😉
Ich glaube, bei mir ist der Bezug zu Büchern aus meiner Kindheit besonders stark, weil ich die damals eben wirklich rauf und runter gelesen habe. Deshalb würde es mir direkt seltsam vorkommen, wenn ich zu diesen nie wieder greife.
Gerade letztes Mal bei meiner Familie habe ich mich mal wieder ein wenig in der Pferdeserie "Britta" verloren.
"Ich glaube, bei mir ist der Bezug zu Büchern aus meiner Kindheit besonders stark, weil ich die damals eben wirklich rauf und runter gelesen habe."
So geht es mir auch! Und neue Bücher, die einen begeistern konnten, waren damals noch so viel rarer gesät und wurden dann eben auch immer wieder gelesen, so dass sich ganz viele Erinnerungen mit den Geschichten verknüpfen.
Ja, genau so war es. Und neue Bücher waren zwar immer eine tolle Sache, aber ich hätte deshalb auch nicht auf das immer-wieder-lesen meiner alten Bücher verzichten wollen. Das hat für mich wirklich dazugehört, dass ich ein Buch, das ich mag, in regelmäßigen Abständen lese.
"Das Kartengeheimnis" möchte ich auch unbedingt noch ein Mal lesen. Ich war beim Lesen damals vermutlich so 14 Jahre alt. Ich bin total gespannt, wie ich das Buch jetzt aufnehme, an was ich mich noch erinnere usw.
Und ich kann mich noch an einen ganz dicken Sammelband an Pefrdebüchern erinnern, den ich bestimmt 5-10 Mal gelesen habe. Den müsste ich an sich auch noch ein weiteres Mal lesen.
Liebste Grüße, Tine
P.S.: Deine Knüpfereien und Stickereien sind mal wieder der Wahnsinn!!!