Buchstabengeplauder

Buchstabengeplauder #47

Regalzuwachs!
Ich habe ein neues (naja, eigentlich ein gebrauchtes) Bücherregal! 🙂 Bei mir im Schlafzimmer ist ein zweiter schmaler Billy eingezogen und ich würde gerade nichts lieber tun, als ihn mit Büchern zu füllen. Allerdings ist der Grund für das neue Regal, dass ich die Bücher, die noch bei meiner Familie sind, gerne bei mir in Wien hätte. Da ich selbst kein Auto habe, weiß ich aber noch nicht, wann und wie die Bücher tatsächlich zu mir nach Wien kommen werden.
Also plane ich vorerst mal in Gedanken herum. Bei meiner Familie habe ich nämlich einen sehr bunten Mix aus Krimis, Kinderbüchern, Sachbüchern und allgemeiner Belletristik. Dementsprechend werden die nicht alle im neuen Regal landen, sondern natürlich passend nach Genre mit meinen Büchern in Wien zusammengemischt. Hier ist also hoffentlich bald munteres Bücher-neu-aufstellen angesagt. 🙂
Lesegeplauder
Abgesehen davon ist es bei mir diese Woche gerade recht ruhig, ehe dann mit Anfang nächster Woche eine ziemlich lange, anstrengende Phase – bestehend aus Modul, Praktikum, nächstem Modul und weiterem Praktikum – beginnt.
Ich genieße jetzt also noch die Ruhe vor dem Sturm und lese mich ausgiebig durch meinen aktuell etwas größeren SuB. In den letzten Tagen habe ich Indexing ausgelesen, das mir so mittelgut gefallen hat, und ich habe Norden und Süden zu Ende gehört, das ich ganz toll fand. Ich habe sogar direkt im Anschluss wieder mit der BBC-Miniserie begonnen, obwohl ich die schon zweimal gesehen habe.
Als nächstes Hörbuch habe ich mir Der Ruf des Kuckucks aus der Bücherei geschnappt, das mir bislang sehr gut gefällt. Und ebenfalls aus der Bücherei habe ich mir Wie Monde so silbern ausgeliehen, als Beitrag für Lynes Märchen-Bingo. Das Setting und das Thema sind aber leider nicht wirklich meins.
Märchen und deren Adaptionen
Das Buch hat mich auf jeden Fall dazu gebracht, mal ein wenig über Märchen nachzudenken. Ich stelle nämlich fest, dass es ein paar Märchen gibt, um die man kaum herumkommt, da sie ständig neu adaptiert werden und auch in solchen Märchenmixen wie „Indexing“ oder der Serie „Once Upon a Time“ im Mittelpunkt stehen. Dies sind „Aschenputtel“, „Dornröschen“ und „Schneewittchen“. Ich kann mir deren Popularität nur dadurch erklären, dass es dazu Disney-Filme gibt, von denen ich als Kind nur „Aschenputtel“ gesehen habe. Und ich mochte den Film schon damals nicht besonders, da gerade diese typischen „Prinzessin bekommt Prinzen“-Märchen nie so recht mein Fall waren.
Wovon ich dagegen nie genug bekommen konnte, waren „Die sechs Diener“, „Das blaue Licht“, „Frau Holle“ und „Brüderchen und Schwesterchen“. Außerdem war ich ein großer Andersen-Fan – besonders die Märchen „Die wilden Schwäne“, „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ und „Die Nachtigall“ sind mir noch sehr gut in Erinnerung.
Wie ist das bei euch? Was sind eure Lieblingsmärchen? Habt ihr die Disney-Versionen gesehen und wenn ja, wurdet ihr eher von ihnen geprägt oder von den Originalen?
Und was haltet ihr von aktuellen Märchenadaptionen?
Ich persönlich greife ja immer wieder gern zu Adaptionen und habe dabei festgestellt, dass ich es sehr gern mag, wenn Märchen eher realistisch umgesetzt werden, etwa in Das Schneemädchen oder Winterkind (in der Version mag ich sogar Schneewittchen). 
Kennt ihr vielleicht Adaptionen, in denen Märchen realistisch interpretiert werden – sei es nun in einem historischen oder modernen Setting? Oder kennt ihr Adaptionen von Märchen, die eher nicht so gängig sind?

17 thoughts on “Buchstabengeplauder #47

  1. Ouh, zeigst du dann auch Bilder vom neuen Regal? Also, wenn es einsortiert ist? 🙂
    "Norden und Süden" ist ja auch ein Klassiker, oder? Die DVD steht bei Hugendubel rum und ich war schon öfter versucht, sie mir zu kaufen. Vorher das Buch zu lesen wäre aber klüger.^^

    Mir scheint, das Märchen gerade auch ein wenig zum Trend werden, oder? Kann aber auch sein, dass mir das vorher alles entgangen ist.
    Als Kind hatte ich mit den echten Märchenvorlagen nicht viel am Hut, ich war schon sehr durch Disney geprägt. Da mochte ich aber lieber die Geschichten mit Tieren als Hauptfiguren (König der Löwen, Susi und Strolch, Cap und Capper), die Prinzessinnen kamen da etwas zu kurz. Außer Pocahontas und Arielle, besonders Erstere fand ich super. Also, was ich sagen wollte: die klassischen Märchen waren mir zwar in ihren Grundzügen bekannt, aber sie haben meine Kindheit nicht so geprägt wie die Disney-Zeichentrickfilme. 😉

    Dann genieß die Zeit vor der stressigen Phase mal gut. 🙂 Ich bin froh, dass ich aus meiner fast raus bin. 😉

    1. Also ich habe als Kind schon auch viele Disneyfilme gern gesehen. Gerade "Cap und Capper" sowie "Susi und Strolch" mochte ich auch sehr gern – die hab ich praktisch hoch- und runtergeschaut (und "Robin Hood"). Aber die Märchenversionen von Disney waren großteils einfach nicht mein Fall, während ich von einigen Leuten schon gehört habe, dass sie klassische Märchen wie "Schneewittchen" überhaupt nur von Disney kennen.

      Pocahontas hab ich noch kein einziges Mal gesehen – der kam gerade raus, als ich mich zu alt für Disneyfilme gefühlt habe und bevor ich alt genug war, um zu meinem kindlichen Ich zu stehen. *gg* Deshalb habe ich auch Tarzan, Hercules, Mulan und Der Glöckner von Notre Dame nie gesehen.

      Regalfotos wirds natürlich wieder geben. 😉

      Ich habe bei "North and South" ja auch zuerst den Film gekannt. Lange gab es nämlich keine vernünftige Übersetzung ins Deutsche und ich schrecke meist ein wenig vor Klassikern auf Englisch zurück.

  2. Andersens Märchen mag ich sehr; "Die kleine Meerjungfrau" gehört zu meinen Lieblingsmärchen, eine – wie ich finde – schöne Adaption ist die tschechische Verfilmung aus 1976 (man kann zumindest Ausschnitte davon bei youtube finden). Das Feuerzeug von Andersen geht ja auch in Richtung blaues Licht …

  3. Kia ora, Neyasha.
    Ich denke, Walt Disney hat mit seinen frühen Märchenfilmen die eigentliche Sicht darauf verprägt. Wobei ich die (zweite) Grimm'sche Fassung glücklicherweise zuerst goutieren konnte.
    Bei den Adaptionen der Stoffe halte ich mich lieber an die fein angeschrägten Versionen, die dann auch die Vorgaben hinter sich laßen.
    Filme: Sowohl 'Tideland' wie 'Brothers Grimm' von Terry Gilliam. Neil Gaiman-Inspiriertes.
    Bücher:
    Melissa Meyers Luna Chroniken (Märchen im SF-Gewand) & natürlich das Ceuvre von Neil Gaiman…

    bonté

    1. "verprägt" trifft es wohl sehr gut. Ich hatte ja als Kind schon eine seltsame Faszination für die dunkle Seite der Märchen – vielleicht waren die Disney-Versionen deshalb nicht so wirklich mein Fall. 😉

      Marissa Meyer lese ich gerade – bin aber nur so mittelmäßig begeistert, da es ja schon wieder eine Aschenputtel-Adaption ist. Was haben bloß alle mit diesem Märchen? Aber in den nächsten Bänden gehts ja dann wohl um andere Märchen, die sagen mir dann vielleicht eher zu.

    2. …für die Bände II & III wirken späte Nichten von Rotkäppchen & Rapunzel am Geschehen mit (der Figurenhaushalt ist ja mehr oder minder untereinander verwoben). Den Abschluß würde dann allerings wieder ein Schneewittchen liefern… 😉

      bonté

  4. Ich mag ja Märchen und Märchenvarianten eigentlich grundsätzlich (auch wenn es davon natürlich schlecht gemachte Versionen gibt). Die zerlesene Ausgabe der von den Brüdern Grimm gesammelten Märchen lag auf meinem Nachtisch so lange ich denken kann und obwohl sie in altdeutscher Schrift gedruckt wurde, habe ich sie auch als Grundschülerin regelmäßig gelesen.

    Was die Disney-Filme angeht, so macht es sich wohl bemerkbar, dass ich ein bisschen älter bin als die meisten von euch, denn die gab es für mich einmal im Jahr in der Weihnachtsvorstellung im Kino – was zwar immer ein besonderer Anlass war, aber kein so prägendes Erlebnis. (Abgesehen davon, dass mein erster Disneyfilm Dornröschen war und mir die böse Fee jahrelange Albträume bereitet hat.) Von Cinderella hatte ich irgendwann ein Poster, aber irgendwie habe ich den Disneyfilm (mit sprechenden Mäusen und Kürbissen usw.) nie so richtig mit Aschenputtel (mit Haselbäumchen) in Verbindung gebracht.

    Die Märchen von Andersen fand ich schon als Kind häufig zu düster, aber ich habe ja auch bei den Grimmschen Märchen in der Regel die Sätze weggelassen, in denen die "Bösen" in glühenden Schuhen tanzen mussten oder ähnliche Bestrafungen durchmachten. Meine Lieblingsmärchen waren lange Zeit "Allerleirauh" (wegen des Mantels und des Jobs als Küchenmädchen, denn natürlich kann eine Prinzessin auch ohne ihren Titel ein Auskommen in der Welt finden ;)) und "Das singende, springende Löweneckerchen".

    Die Schwäche für Prinzessinnen-Geschichten hängt meiner Meinung nach nicht nur mit den Disney-Verfilmungen zusammen. Dafür gibt es einfach zu viele alte Varianten dieser Märchen, die – nicht nur europaweit – zu finden sind. Ich glaube, es ist einfach diese Vorstellung von "egal wie arm ich bin oder wie entsetzlich mein Leben läuft, mit dem richtigen Mann kann ich zur Prinzessin werden".

    Was die aktuellen Adaptionen angeht: Die Märchen sind eben präsent und man muss dem Leser nicht groß Hintergründe dazu erklären, damit er Anspielungen versteht. Selbst diejenigen, die wenig Märchen lesen, kennen diese bekannten Themen, während man bei vielen anderen Märchen erst einmal dafür sorgen müsste, dass die Leser kapieren, auf welche Basis sich die Adaption stützt.

    1. Kürbisse und sprechende Mäuse? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern – ich muss den Disney-Film wirklich gut aus meinem Gedächtnis verdrängt haben. *lach*
      Und ja, du hast wohl recht mit diesen Prinzessinnen-Geschichten, aber ich persönlich finde die Prämisse dahinter so blöd, dass ich mir die Faszination einfach nicht recht erklären kann. Bei mir war eher die Faszination für das düster-dunkle schon früh da, was auch irgendwie witzig ist, wenn man bedenkt, dass ich ängstlicher Mensch ja absolut keine Horrorgeschichten lesen oder sehen mag.

    2. Ja, die Mäuse und Vögel helfen ihr (unter anderem beim Schneidern des Kleides) und der Kürbis wird natürlich zur Kutsche. 😀 Daran erinnere ich mich definitiv noch!

      Ich finde es auch blöd, aber trotzdem scheint diese "Hoffnung" ja auch heute noch erschreckend weit verbreitet zu sein. Umso schöner finde ich die aktuellen Märchenvarianten, die die "klassischen" Prinzessinnenmärchen aufgreifen und zeigen, dass alternative Enden doch auch verflixt reizvoll sein können.

      Das Düsterdunkle weiß ich noch nicht so lange zu schätzen, als Kind fand ich diese Elemente zu deprimierend und beängstigend.

  5. Ich mag weder Märchen noch Disneyfilme 😀
    Aber auf Fotos von deinem neuen Regal freue ich mich dann bezeiten. 🙂

    Dann erhol dich noch gut und sammel viel Kraft für die kommenden Wochen. Gefällt es dir denn nach wie vor?

    1. Gar keine Disneyfilme? Aberaberaber … nicht mal "Ein Königreich für ein Lama" oder "Merida"? Das wären zumindest meine Empfehlungen, wenn einem Disney sonst zu zuckrig und rosa ist. 😉

      Ja, es gefällt mir nach wie vor, auch wenn meine Motivation, für Prüfungen zu lernen, inzwischen etwas nachgelassen hat. *hüstel*

    2. Die beiden kenne ich nicht. Mir wird da zu viel gesungen. 😀

      Ja, die fehlende Motivation kenne ich gerade nur zu gut. Aber schön, wenn es dir ansonsten noch Spaß macht. Hast du denn irgendwann mal eine längere Prüfungspause?

    3. Dann könnte ich dir das Lama um so mehr empfehlen – dort gibt es nur ein einziges Lied gleich am Anfang und das ist lustig statt kitschig. 😉

      Ich habe im März eine längere Prüfungspause – allerdings stehen in der Zeit diverse Praktika an. Ruhe ist da also auch nicht wirklich angesagt.

  6. Für mich geht Disney auch gar nicht, ich bin damit nicht sozialisiert worden 😉

    Ich bin großer Märchenfan, ganz vorne dabei sind bei mir Hauff und Andersen, aber ich liebe auch russische Volksmärchen, die sind fluffiger,lockerer und nicht so moralisierend und schwer wie die Hausmärchen der Grimms (die ich natürlich als Kind auch rauf und runter gelesen habe).Ich liebe aber auch die Kunstmärchen der Romantik, wie z.B. "Undine" von Friedrich de la Motte-Fouqué oder "Die Regentrude" und "Der Spiegel des Cyprianos" von Storm und und und….und der besondere Märchenplatz in meinem Herz wird immer für Alexander Grins "Das Purpursegel" reserviert sein. Das ist bei mir und den Märchen so ein wenig wie bei Loriot und den Möpsen: ein Leben ohne ist zwar vorstellbar, aber sinnlos 😉

  7. Ein wenig spät, aber ich lasse dir trotzdem nochmal einen Kommentar da…
    Ich mag Märchen als Romanfassung eigentlich ganz gerne. Das darf gerne magisch zugehen wie bei Juliet Marillier (Die Tochter der Wälder, Heart's Blood, Wildwood Dancing), aber auch eine realistische Umsetzung wie bei Ingrid Ganß (Der Spielmann) kann sehr gut sein.
    Die Verlegung der Märchen in moderne Zeiten wie bei Marissa Meyer spricht mich dagegen eher weniger an, einfach weil das Setting mich nicht so interessiert.

    Die Märchen selbst mag ich auch recht gerne, als Kind habe ich unsere Sammelbände der Märchen der Grimms (leider gekürzt bzw. unvollständig) und Andersen immer mal wieder gelesen, und auch sonst interessieren mich Märchen und Sagen sehr. Ich finde es nur schade, dass heutzutage viele dieser Märchen in Vergessenheit geraten, nur die bekannteren, die immer mal wieder verfilmt werden, bleiben geläufig.

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