Katharina Seck – Die silberne Königin
Die Stadt Silberglanz ist seit Jahrzehnten in einem ewigen Winter gefangen. Als Emma in der Chocolaterie von Madame Weltfremd zu arbeiten beginnt, hört sie dort das Märchen von der silbernen Königin, in dem die Lösung, wie der ewige Winterfluch zu brechen ist, verborgen zu sein scheint.
Mich hat „Die silberne Königin“ nach dem Lesen sehr zwiespältig zurückgelassen. Einerseits hat es mir gut gefallen, wie Märchen mit der Wirklichkeit verwoben werden, aber andererseits hat der Roman für mich sehr viele Fragen aufgeworfen. Das Problem ist, dass er versucht, das Leben im ewigen Winter realistisch zu schildern. Hier ergeben sich für mich aber zahlreiche logische Probleme, über die ich gar nicht erst nachgedacht hätte, wenn der Roman bei der Hintergrundwelt von Vornherein auf einer märchenhaften Ebene geblieben wäre.
Vom Plot her hat mir der Roman dennoch gut gefallen, auch wenn ich mit der Liebesgeschichte, die darin vor allem im letzten Drittel eine sehr große Rolle spielt, nicht viel anfangen konnte.
Fazit: Eine schöne, märchenhafte Geschichte, die zu langen Winterabenden passt – solange man sich nicht an einer etwas problematischen Liebesgeschichte stört und man nicht die Logik der Hintergrundwelt hinterfragt.
John Green – Looking for Alaska
Als der sechzehnjährige Miles auf ein Internat wechselt, lernt er dort die faszinierende und undurchschaubare Alaska kennen – und verliebt sich in sie.
Mein Problem mit „Looking for Alaska“ war im Wesentlichen, dass ich vorher bereits Paper Towns gelesen hatte und die beiden Romane einander vor allem in der Personenkonstellation sehr ähneln. Es gibt einen Außenseiter als Ich-Erzähler, zwei recht skurrile Freunde und das unerreichbare Mädchen, das allen den Kopf verdreht.
Wegen dieser Ähnlichkeiten, aber auch weil ich die Geschichte an sich eher uninteressant fand, konnte ich mit der ersten Hälfte des Romans nicht sehr viel anfangen. Dann kommt es zu einem Ereignis, das zwar recht vorhersehbar ist, aber doch den Erzählton zum besseren wendet.
Trotzdem hat mich „Looking for Alaska“ nicht überzeugt. Ein locker zu lesendes Buch mit ernsten Tönen, das es meiner Meinung nach mit dem Mythos, das es rund um Alaska kreiiert, deutlich übertreibt.
Martin Schemm – Der Goldschatz der Elbberge
Im Jahr 1065 macht sich eine Gruppe von Männern auf Geheiß des Erzbischofs Adalbert in die Tiefen des Sollonberges auf, um dort einen sagenumwobenen Schatz zu suchen. Doch damit lösen sie einen alten Fluch aus.
„Der Goldschatz der Elbberge“ ist ein historischer Roman mit phantastischen Elementen, der ein interessantes Setting zu bieten hat und sich in mancher Hinsicht wohltuend vom Einheitsbrei der Mittelalterromane abhebt. Allerdings hätte ihm meiner Ansicht nach ein kräftiges Kürzen gut getan. Die Geschichte liest sich mitunter etwas langatmig und ertrinkt zudem immer wieder im Infodump. Der Stil des Autors ist manchmal etwas holprig und die Figuren erhalten nicht besonders viel Charaktertiefe.
Der Roman hat sehr interessante Ansätze zu bieten, aber alles in allem hat mich das Buch dennoch enttäuscht. Es kam wohl doch nicht von ungefähr, dass es so lange auf meinem SuB vor sich hinvegetiert ist.
So langsam denke ich, ich hatte beim ersten Hören von "Eine wie Alaska" wirklich Glück. Erst einmal habe ich das (gekürzte) Hörbuch gehört, so dass eventuelle Längen in der Geschichte wegfielen, dann war Andreas Fröhlich perfekt für Miles als Erzähler und ich hatte vorher noch nie etwas von John Green gelesen, so dass ich ganz unvoreingenommen an das Ganze herangehen konnte. So hat mich die Geschichte mehr berührt als die weiteren Romane des Autors.
Ich denke, die Reihenfolge ist hier wirklich entscheidend. Hätte ich "Looking for Alaska" vor "Paper Towns" gelesen, hätte es mir vermutlich besser gefallen (auch wenn mich der eigentliche Plot bei Paper Towns dennoch mehr anspricht).