Streifzüge

[Streifzüge] Berlin und Beelitz

Vor zwei Wochen war ich dienstlich beim Deutschen Bibliothekartag in Berlin und habe privat noch eineinhalb Tage angehängt. Hier kommen nun ein paar bildliche Eindrücke dieser Tage.

 

Deutscher Bibliothekartag

Beim Bibliothekartag war ich die meiste Zeit bei Vorträgen, Workshops und verschiedenen Gesprächsterminen. So spannend diese auch waren, lässt sich so etwas natürlich nicht in interessanten Fotos festhalten. Es gab aber auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Bibliotheksführungen – hiervon ein paar Eindrücke:

Präsentation von Bücherbussen
Das Kongresszentrum
Schulbibliothek „Lesewelt“ der Lenau-Grundschule
Bibliothek des Bundestags
Bibliothek des Bundestags von außen

 

Beelitzer Heilstätten und Baumkronenpfad

Am Freitagnachmittag, unmittelbar nach dem Ende des Bibliothekartags habe ich mich mit dem Zug nach Beelitz-Heilstätten begeben, um dort den Baumkronenpfad zu begehen und eine Gebäudeführung mitzumachen. Kurz ein paar Eckpunkte zu den Beelitzer Heilstätten: Zwischen 1898 und 1930 entstanden die Lungenheilstätten, die nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1994 als Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee dienten. Nach 1994 stand die Anlage leer und wurde durch Vandalismus und Plünderungen durch Altmetallhändler stark beschädigt. Mittlerweile sind die Gebäude in Privatbesitz und sollen in den nächsten Jahren restauriert werden, um den weiteren Verfall zu stoppen. Im Rahmen von Führungen können einige der Gebäude noch betreten werden; außerdem führt der 2015 errichtete Baumkronenpfad über die Ruine des Pavillons B IV.

Ich wollte schon 2013 zu den Heilstätten, habe es aber damals nicht geschafft und bin froh, dass ich es nun endlich nachgeholt habe. Einerseits sind die Gebäude wirklich faszinierend, andererseits ist der Baumkronenpfad atemberaubend. Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Die Parkanlage alleine ist schon sehenswert, aber der Pfad über die Baumwipfeln und Gebäuderuinen lässt sich weder mit Worten noch Fotos beschreiben. Die Führung durch die alte Chirurgie war ebenfalls sehr spannend, aber auch traurig, wenn man sieht, in was für einem schlechten Zustand das Gebäude mittlerweile ist (vor allem, wenn man es mit früheren Fotos vergleicht, die man zahlreich im Internet findet).

 

Berliner Impressionen

Am Samstag habe ich an der zweistündigen Führung „Unterirdisch in die Freiheit“ der Berliner Unterwelten teilgenommen. Dabei ging es um Fluchtwege von Ost- nach Westberlin und die Führung war sehr informativ und interessant. Auch die anderen Führungen, die von dem Verein angeboten werden, klingen sehr spannend und ich hoffe, dass ich in Zukunft vielleicht noch an der einen oder anderen teilnehmen kann. Ebenfalls interessant war die Geschichtsausstellung „Mythos Germina“, die die Berliner Unterwelten in der U-Bahnstation Gesundbrunnen eingerichtet haben.

Da weder bei der Führung noch in der Ausstellung fotografieren erlaubt war, gibt es davon keine fotografischen Eindrücke, aber dafür noch von meinem restlichen Tag in Berlin:

Flakturm im Humboldthain
Rosengarten im Humboldthain
Gemeinschaftsgarten „Niemandsland“ hinter der Gedenkstätte Berliner Mauer
Blick über die Gedenkstätte Berliner Mauer
Offener Bücherschrank in einem Baumstamm

7 thoughts on “[Streifzüge] Berlin und Beelitz

  1. Salut, Neyasha.
    Da hoffe ich, dass Du (nach dem Vollprogramm der letzten Wochen) den heutigen Samstag mit Ausschlafen begehen konntest. ?
    Rein vom Äusserlichen her würde ich ja eher den kleineren Büchbus beehren wollen; der Grössere versprüht den Charme einer mobilen Einsatzzentrale.
    Solide ist auch der Kontrast zwischen der Grundschul- & der Bundestagsbibliothek. Während Direktheit & Heimeligkeit der ersteren wohl direkt zum Kistenstöbern einladen mag, protzt die zweite mit einem Überhang an Raum-Willen.
    In aller Herrlichkeit wohnt Vergänglichkeit inne – ein Gedanke, der mir bei den von Wildlingeen bewachsenen Gebäudedächern kommt. Ein poetisches Werk, wenn ich den menschlichen Vandalismus dagegen halte.
    „Hoch oben in Bäumen“ ist wohl eine archaische Erinnerung an weit vergangene Vorfahren, für die hohe Bäume eben auch die Sicherheit vor Raubtieren bedeutete.
    Lange ist es her. ?
    Dann also sommerliches Entspannen!

    bonté

    1. Ich habe gestern tatsächlich zum ersten Mal seit langem gemütlich ausgeschlafen und dann opulent gefrühstückt. Also ein sehr angenehmer Start ins Wochenende!
      Der kleine Bücherbus ist schon sehr putzig – es gab noch einen weiteren kleinen, der ebenso einladend war. Die inneren Werte haben aber beim großen mehr überzeugt, da natürlich Platz für mehr Bücher und entsprechend mehr Auswahl war.
      Die verschiedenen Bibliotheken waren alle sehr interessant. Ich habe auch noch eine Führung durch die Staatsbibliothek besucht, aber so rein vom Aufgabengebiet (sehr viel Recherchetätigkeit) fand ich die Bundestagsbibliothek eigentlich am reizvollsten. Die Schulbibliothek war natürlich sehr nett und gemütlich und die Bibliothekarinnen dort auch unglaublich engagiert mit vielen Veranstaltungen und Angeboten für die Schulklassen, aber ich kann überhaupt nicht mit Kindern …

  2. Die Bundestagsbibliothek gefällt mir sehr gut, vor allem von außen mit dem Wasser…richtig fein. 😉
    Und die Beelitzer Heilstätten – ehrlich gesagt, habe ich noch nie was von denen gehört, aber das klingt richtig interessant, gerade auch in der Verbindung mit dem Baumkronenpfad. Hm, muss ich wohl doch mal einen Städtetrip nach Berlin machen. ^^

    1. Es war auch von innen der Blick aufs Wasser sehr schön.
      Ich denke, es gibt in Berlin so einiges, was einen Städtetrip dorthin lohnenswert macht. 🙂

  3. Oh, die Draufsicht auf den Pfad ist toll und das freistehende Bett hätte bestimmt einige Geschichten zu erzählen.

    Es klingt auf jeden Fall, als ob du eine spannende und schöne Zeit in Berlin gehabt hättest! Die Führung zu den Fluchtrouten klingt faszinierend und auch sonst scheinst du eine gute Berlin-Mischung für dich gefunden zu haben. 🙂

    1. Ja, es war eine super Zeit! Leider waren die Kongresstage sehr stressig, weil ich meist dann bis Mitternacht noch Emails geschrieben, Skripten korrigiert und weitere Arbeitsdinge erledigt habe, aber umso schöner war es dann, mich am Freitagnachmittag aus dem Dienst zu verabschieden und nach Beelitz zu fahren.
      Die Führung war auf jeden Fall faszinierend und ja, die Mischung hat gut gepasst. Nur mein Vorhaben, gemütlich draußen bei einem Café zu sitzen und einen Geburtstagskuchen zu essen, wurde etwas vom Public Viewing der WM torpediert. 😉

      1. Das klingt wirklich nach einer sehr anstrengenden Kongress-Phase! Da hätte ich dir umso mehr gewünscht, dass dein Café-Besuch nicht vom Public Viewing gestört worden wäre. 🙂

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