Streifzüge

Via Sacra – Vorbereitungen und Wegplanung

Wie ich hier schon erzählt habe, möchte ich im Juli auf der Via Sacra von Wien bzw. genauer von Hinterbrühl nach Mariazell wandern. Vor etwa einem Monat begann diese Idee in mir zu reifen und Listenfan, wie ich nun einmal bin, habe ich mir daraufhin eine Liste gemacht, was ich bis dahin alles an Wandertraining machen will. Auf dieser Liste standen etwa: 20-km-Strecke, 25-km-Strecke, mehr als 500 Höhenmeter, wandern mit Gepäck, 2-Tages-Tour

Und so habe ich die letzten 4 Wochen sehr viel mit Wandern verbracht, was einerseits sehr schön war, andererseits aber auch ein wenig stressig. So lange Wanderungen sind ja nicht nur körperlich anstrengend, sondern müssen auch zeitlich erst einmal untergebracht werden, wenn man Vollzeit arbeitet. Während sich also meine Ausdauer gesteigert hat, ist meine Zeit für anderes immer mehr geschrumpft. Dementsprechend bin ich in den letzten Wochen nur wenig zum Lesen und Rezensieren gekommen – und das nicht nur aus Zeitgründen, sondern auch, weil ich nach einer langen Wanderung am Wochenende abends oft zu kaputt war, um mich zu etwas anderem als Youtube-schauen (ich habe viele Wandervlogger entdeckt …) oder Puzzle-bauen aufzuraffen.

Ich kann aber nun stolz verkünden, dass ich nicht nur bei Regen wie Hitze tapfer unterwegs war, sondern auch alle „Aufgaben“ auf meiner Liste abhaken konnte und mich nun einigermaßen vorbereitet fühle. Folgende Wanderungen habe ich in den letzten 4 Wochen unternommen:

  • 30.5.: Stadtwanderweg 1a; 10 km; 350 m Auf- und Abstieg
  • 1.6.: Wiener Wasserleitungsweg (2. Abschnitt); 19 km; 100 m Auf- und Abstieg
  • 6.6.: Semmeringer Bahnwanderweg; 25 km; 500 m Auf- und 900 m Abstieg
  • 13.6.: von Greifenstein zur Hagenbachklamm; 16 km; 350 m Auf- und Abstieg
  • 16.6.: Wiener Wasserweg (einmal um die Alte Donau); 13 km; kein Auf- und Abstieg
  • 20.-21.6.: Almuferweg (2-Tages-Tour); 49 km; 300 m Auf- und Abstieg
  • 27.6.: Leopoldsberg (Miniwanderung zwecks Höhentraining); 3 km; 300 m Auf- und Abstieg
  • 28.6.: Hoher Lindkogel; 15 km; 600 m Auf- und Abstieg

Der wichtigste „Testlauf“ war dabei die 2-Tages-Tour mit meiner Mutter am Almuferweg, da ich ziemlich mit demselben Gepäck gewandert bin, das auch nach Mariazell mit soll. Als ich diese Wanderung gut überstanden hatte, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und die Unterkünfte entlang der Via Sacra gebucht. Damit habe ich auch den größten Teil meiner Strecke festgelegt, auch wenn es bei einzelnen Etappen noch verschiedene Varianten gibt, bei denen ich mich spontan entscheiden werde. Und so sieht meine Wegplanung aus (die in einigen Punkten von der empfohlenen abweicht):

  • 1. Etappe: Hinterbrühl – Holzschlag (22 km; 700 Auf- und 400 m Abstieg): Die empfohlene 1. Etappe geht nur bis Heiligenkreuz und ist mit knapp 15 km bewusst kurz gehalten für alle, die weiter anreisen müssen. Da ich keine weite Anreise habe und einen sonst sehr langen 2. Tag vermeiden möchte, geht es für mich noch ein paar Kilometer weiter bis Holzschlag.
  • 2. Etappe: Holzschlag – Kaumberg (20 km; 650 m Auf- und 700 m Abstieg): Für den 2. Tag habe ich die längere und hügeligere Variante über Klein-Mariazell geplant. Sollte ich mich nicht fit fühlen oder das Wetter nicht gut sein, gibt es auch eine kürzere Talvariante.
  • 3. Etappe: Kaumberg – Lilienfeld (32 km; 550 m Auf- und 650 m Abstieg): Diese lange Etappe möchte ich abkürzen, indem ich von Hainfeld bis St. Veit ca. 10 km mit dem Zug fahre. Ich gehe außerdem davon aus, dass ich von St. Veit bis Lilienfeld die Talvariante nehme. Sollte ich sehr motiviert sein und über den Hochreiter gehen, kommen noch einige Höhenmeter dazu.
  • 4. Etappe: Lilienfeld – Türnitz (15 km; keine nennenswerten Steigungen): Eine bewusst kurz gehaltene Etappe, einerseits zur Erholung vor dem Finale, andererseits um am Vormittag Zeit für eine Führung durch Stift Lilienfeld zu haben.
  • 5. Etappe: Türnitz – Mariazell (29 km; 880 m Auf- und 500 m Abstieg): Die Via Sacra führt von Türnitz über den Annaberg, aber ich möchte die Variante über die Falkenschlucht und den Ulreichsberg gehen. Ich hoffe, dass ich die ersten 5 km Asphaltstrecke abkürzen kann, indem ich ein Taxis bis zum Parkplatz der Falkenschlucht nehme. Falls das nicht möglich ist, wird das ein intensiver letzter Tag.

Soweit also meine geplanten Etappen. Falls euch übrigens die Höhenmeter erschrecken: Da diese meist auf mehrere kleine Anstiege verteilt sind, sollte es hoffentlich (!!) nicht so schlimm sein wie die durchgehenden 600 Höhenmeter, die ich heute auf den Hohen Lindkogel gegangen bin. Außerdem habe ich anders als bei meinen bisherigen Wanderungen nicht auch noch am selben Tag An- und Abreise dabei (von meiner Anreise nach Hinterbrühl am ersten Tag mal abgesehen).

In den nächsten Tagen zeige ich euch, was ich alles mitnehmen werde. Meine Packliste ist schon seit einer Weile fertig, allerdings gibt es noch ein paar „Wackelkandidaten“. Zum Glück habe ich noch ein bisschen Zeit, um mich dafür oder dagegen zu entscheiden (wird auch von den Wetteraussichten abhängen).

5 thoughts on “Via Sacra – Vorbereitungen und Wegplanung

  1. Huiiii, nun wird’s so langsam ernst! Wie aufregend! Ich werde dich voller Begeisterung (und ganz viel Bewunderung) begleiten. Schön, dass du uns so mitnimmst.

    Ich wünsche dir eine tolle Zeit und Eindrücke!

  2. Wow, Chapeau, sag ich da nur! Ich bin ziemlich baff und begeistert (und – pssst! – auch ein bisschen eingeschüchtert) von deinem Wanderwillen und deinen Vorbereitungen, die aber natürlich total sinnvoll und gut sind. Und solange dir weiterhin alles Spaß macht, ist die wichtigste Voraussetzung doch auch gegeben. Außerdem freu ich mich schon sehr auf Fotos, die du unterwegs bestimmt machen wirst 😀

    1. Danke! Um ehrlich zu sein bin ich selbst auch ein bisschen eingeschüchtert. 😉
      Und was die Vorbereitungen betrifft – einerseits bin ich einfach eine begeisterte Planerin; andererseits fand ich es im Stress und der Unsicherheit der letzten Wochen sowie beim Frust über den geplatzten Oslo-Urlaub irgendwie hilfreich, so konkret auf etwas hinzuplanen.

  3. Ich finde es spannend zu sehen, wie du deine Vorbereitungen angegangen bist und welche „Test-Wanderungen“ du in den letzten Wochen so hinter dich gebracht hast. 🙂 Schön, dass dabei alles so gut lief! Ich drücke fest die Daumen, dass deine geplante Strecke so funktioniert, wie du es dir vorstellst, und dass das Wetter in der Woche auch mitspielt, so dass es nicht zu heiß und nicht zu nass für dich wird! Ich bin auf jeden Fall neugierig auf deinen Bericht nach dieser intensiven Wanderwoche.

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