Streifzüge

[Streifzüge] Hoher Lindkogel

Startpunkt: Cholerakapelle bei Baden
Endpunkt: Bahnhof Bad Vöslau
Länge: ca. 15 km
Höhenmeter: 600 hm

Der Hohe Lindkogel ist ein gut 800 m hoher Berg in der Nähe von Baden. Ich habe diese Wanderung bereits am 28.6. unternommen, bin seither aber noch nicht dazugekommen darüber zu schreiben. Das war sozusagen meine Generalprobe vor meiner Wanderung auf der Via Sacra. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich nie allzu viele Höhenmeter bewältigt und ich war mir nicht sicher, wie es mir damit auf meiner Pilgerreise gehen würde.

Als ich an diesem Morgen nach Baden aufbrach, waren die Wetterbedingungen nicht ganz ideal für meine Unternehmung: Es waren bis zu 32 Grad angesagt und am Nachmittag Gewitter. Schon in der Früh war es in Baden sehr heiß und so kürzte ich den Fußmarsch bis zur Cholerakapelle mit dem Bus ab – diese Kapelle, die 1832 nach einer Choleraepidemie errichtet wurde, ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Von dort führte mich der Weg zunächst ein kurzes Stück durch das lauschige „Wegerl im Helenental“ an der Schwechat entlang.

Bald war es aber vorbei mit dem gemütlichen Spazierengehen, denn ich bog in den Steinigen Weg hinauf zum Lindkogel ein – und der Name war Programm.

Wie immer erkennt man es nicht auf dem Foto, aber der Weg war nicht nur steinig, sondern auch ziemlich steil. Zum Glück war es im Wald angenehm schattig, aber der Anstieg brachte mich trotzdem schnell ins Schwitzen.

Es ging nun stetig bergauf – manchmal steil wie auf dem Foto, manchmal auch nur sanft. Ich hatte vorher ziemlich Respekt vor dem nahezu durchgehenden Anstieg von gut 600 Höhenmetern gehabt und befürchtet, dass ich auf halben Weg einfach schlappmachen würde, aber mit der Zeit fand ich meinen (langsamen) Rhythmus.

Dazwischen führte der Weg auch kurz aus dem Wald heraus und bot erste Ausblicke auf die Umgebung und – wenn auch leider auf dem Foto kaum erkennbar – hinunter auf Wien.

Der letzte Abschnitt war dann noch einmal ordentlich mühsam, aber dann tauchte vor mir endlich das erlösende Schild auf, das den Gipfel markierte.

Oben angekommen machte ich eine Weile Rast, gönnte mir ein kühles Getränk beim Schutzhaus und erhaschte durch die Bäume einen Blick auf die umliegende Berglandschaft.

Einen schöneren Rundumblick hätte ich von der Sina-Warte gleich neben dem Schutzhaus gehabt, aber irgendwie habe ich nicht mitbekommen, dass man auf diese hinaufsteigen kann … Ich muss also wohl bald noch einmal auf den Lindkogel und das nachholen.

Beim Schutzhaus traf ich überraschenderweise auf ziemlich viele Leute – bei meinem Aufstieg hatte ich kaum eine Menschenseele gesehen. Allerdings gibt es zahlreiche andere und weniger steile Wege hinauf auf den hohen Lindkogel, daher nehme ich an, dass die meisten diese genommen hatten.

Als ich mich von dem anstrengenden Aufstieg erholt hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten und nun wurde die Sache ein wenig verwirrend. Ich hatte eine Wegbeschreibung mit dabei, die mich über den Brennersteig und die Ruine Merkenstein hinunter ins Tal nach Bad Vöslau schickte. Allerdings hatte ich es verabsäumt auch eine Karte auszudrucken, beim Smartphone hatte ich keinen Empfang und die Beschilderungen waren nicht allzu aussagekräftig. Ich konnte zunächst den Brennersteig nicht finden und hatte auch keine Ahnung, welchen Weg ich weiter nehmen sollte. Da in der Ferne schon dunkle Wolken zu sehen waren, folgte ich einfach den Schildern, die nach Bad Vöslau wiesen – auch wenn ich auf diese Weise die Ruine Merkenstein nicht mehr zu Gesicht bekam.

Der Weg hinunter wechselte zwischen sonnigen und schattigen Abschnitten und es war inzwischen noch heißer als am Vormittag.

Abgesehen von der Hitze und der Tatsache, dass ich eigentlich eine andere Strecke geplant hatte, war der Weg hinunter aber sehr angenehm.

Über die Waldandacht gelangte ich schließlich in die Weinberge, die ich schon von meiner Wanderung am Wasserleitungsweg kannte. Von hier hatte ich also keine Schwierigkeiten mehr zurück nach Bad Vöslau zu finden – gerade rechtzeitig, denn auf dem Weg zum Bahnhof fielen dann auch schon die ersten Regentropfen.

Fazit: Eine anstrengende, aber sehr schöne Wanderung, wenn auch auf etwas anderen Wegen als eigentlich geplant. Der Aufstieg über den Steinigen Weg war nicht ganz ohne, aber weniger schlimm, als ich befürchtet hatte. Für ein beeindruckendes Panorama sollte man beim Schutzhaus auf die Sina-Warte steigen, aber auch sonst bieten sich sehr schöne Ausblicke.

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