Streifzüge

[Norwegisches Streifzüge] Vom Sognsvann zum Holmenkollen

Startpunkt: Sognsvann (T-bane Station)
Endpunkt: Holmenkollen (T-bane Station)
Länge: 12 km
Höhenmeter: ca. 350 hm

Als ich im Sommer in Oslo war, habe ich dort auch ein paar Wanderungen unternommen. Die erste führte vom See Sognsvann, der am Stadtrand von Oslo liegt, in die Nordmarka zur Hütte Ullevålseter und von dort dann zur Skisprungschanze Holmenkollen. Sowohl Start als auch Ziel sind mit der T-bane, quasi der Osloer U-Bahn, erreichbar.

Am Sognsvann war ich oft, als ich in Oslo studiert habe, da er von meinem Studentenheim aus sehr schnell zu erreichen war. Ich habe damals mehrmals den See umrundet und ihn auch überquert, als er zugefroren war, daher ist der See für mich noch immer ein bisschen wie „nach Hause kommen“.

Der Wanderweg führte vom See in den Wald hinein und weiter zu einem kleineren See, den Nedre Blanksjø, wo sich der geografische Mittelpunkt der Provinz Oslo befindet – markiert durch eine kleine Steinpyramide.

Es ging stetig sanft bergauf durch einen sehr idyllischen Wald, wobei der Weg teilweise recht steinig war. Ich traf vereinzelt auf andere Wanderer, viel häufiger aber wurde ich von Trailläufern überholt, die in einem unglaublichen Tempo unterwegs waren – ganz unabhängig von der Beschaffenheit des Weges.

Stellenweise wurde es auch etwas sumpfig und so gab es immer wieder auch Passagen über Holzbretter.

Die Vegetation hier war wunderbar – neben Heidekraut und Heidelbeersträuchern erfreute ich mich vor allem am Sternenmoos.

Nach knapp zwei Stunden erreichte ich die Hütte Ullevålseter. Da ich selbst eine Jause mitgebracht hatte, suchte ich mir einen sehr lauschigen Platz etwas abseits der Hütte direkt neben einem kleinen Teich.

Da es in der Sonne so angenehm war, machte ich eine recht ausgedehnte Pause und las auch eine ganze Weile.

Danach führte mich der Weg zunächst weiter durch den Wald, der etwas von einem verwunschen Märchenwald hatte.

Eine Weile ging es dann an einer Hochspannungsleitung entlang und ich wurde daher von dem etwas unangenehmen Surren begleitet.

Entsprechend froh war ich, als ich nach etwa einer Viertelstunde wieder in den Wald einbiegen konnte. Solltet ihr euch fragen, weshalb auf einem Waldweg im gefühlten Nichts Straßenlaternen sind: Es handelt sich um eine Langlaufloipe und bei den kurzen Wintertagen in Norwegen ist eine Beleuchtung natürlich hilfreich.

Schließlich erreichte ich das bekannte Restaurant Frogneseteren, wo ich eine kurze Kaffeepause machte. Die beschriebene Wanderung endete hier, ich ging aber noch weiter zum Holmenkollen, da ich noch das Skimuseum besuchen und auf die Sprungschanze hinauffahren wollte. Leider war vor dem Museum aber eine lange Schlange, da die Kapazitäten aufgrund von Corona beschränkt waren und der Holmenkollen an einem Sonntagnachmittag während der Ferienzeit ein äußerst beliebtes Ausflugsziel ist. Da ich nicht eine Stunde oder länger warten wollte, wanderte ich nur außen um die Sprungschanze herum.

Auf dem Weg zur T-bane-Station hatte ich auch noch einen Blick auf den Oslofjord.

Fazit: Eine sehr schöne Wanderung, die durch idyllische Wälder führt und sich normalerweise auch gut mit einem Besuch am Holmenkollen verbinden lässt. Ich war dann übrigens unter der Woche noch einmal dort und konnte ohne jegliche Wartezeit ins Museum.

7 thoughts on “[Norwegisches Streifzüge] Vom Sognsvann zum Holmenkollen

  1. Wow! Was für eine traumhafte Wanderung. Die würde ich auch gerne mal machen. Gerade das Bild mit den Holzplankenwegen … sooo schön!! Das beschreibt eigentlich meine liebste Wanderlandschaft.

    1. Die Landschaft war echt traumhaft und die Wanderung war ein wundervoller Einstieg in meinen Urlaub (ich habe sie gleich an meinem ersten ganzen Tag in Oslo gemacht).

  2. Wow, was für eine wunderschöne Landschaft! Ich genieße die Landschaftsbilder sehr (und finde es immer wieder großartig, wie pragmatisch in den skandinavischen Ländern mit einigen Dingen umgegangen wird – beheizte Radwege, beleuchtete Loipen). Schön, dass du bei deinem Besuch ein bisschen „nach Hause“ kommen und im Anschluss eine so angenehme Wanderung genießen konntest.

    1. Die skandinavischen Länder (oder zumindest Norwegen, die anderen kenn ich nicht so gut) sind ja auch richtige Outdoor-Nationen, das merkt man auch immer wieder, seien es nun beleuchtete Loipen oder das Jedermannsrecht.

Leave a Reply to JED Cancel reply

Your email address will not be published.