Selten sind meine Figuren so vom Glück begünstigt wie Maldwin Hatras: Er ist ein reicher Tuchhändler Ende 30, der in der Stadt Kronn sozusagen in Saus und Braus lebt. Als Sohn eines cumeischen Händlers und einer skonischen Adeligen, die mit der Königin verwandt ist, wird er vom „alten“ Adel in der Stadt zwar mit Geringschätzung betrachtet, aber wer soviel Geld (und als Kreditgeber so mancher wichtiger Person auch viel Einfluss) hat, kann über so etwas leicht hinwegsehen.
Dementsprechend selbstbewusst geht Maldwin durchs Leben. Er ist ein Genießer, der guten Wein, gutes Essen, gute Gesellschaft und gute Unterhaltung schätzt. Oder zumindest vermittelt er dieses sorglose Bild nach außen. Er unterstützt auch das königliche Theater finanziell – wobei sein Interesse ursprünglich weniger dem Theater an sich als mehr der Schauspielerin Kudune galt, mit der er für eine kurze Zeit eine Affäre hatte.
Mittlerweile pflegt Maldwin aber mit Herun eine – wie er es selbst nennt – Liebschaft, obwohl er inzwischen mehr für sie empfindet, als sie beide wahrhaben wollen. Er war bereits einmal verheiratet, aber diese Ehe ist grandios gescheitert und seither hat er feste Bindungen gemieden.
Maldwin ist eine meiner ungewöhnlichsten Figuren. Er ist ein gutgelaunter und scharfzüngiger Spötter, der keinerlei Selbstzweifel kennt und auch wenig Geduld mit Menschen hat, die selbst eher unsicher sind. Jegliche Minderwertigkeitskomplexe sind ihm fremd – natürlich: Er ist erfolgreich, gutaussehend und hat keinerlei Geldsorgen. Man kann sich also vorstellen, dass Bescheidenheit nicht zu seinen Stärken gehört.
Gerade deshalb finde ich ihn aber sehr erfrischend und hatte einen unglaublichen Spaß daran ihn zu schreiben.
“Wovon redest du?”
“Wer ist der wahre Maldwin? Der, der mit freundlichem Lächeln Lügen erzählt? Der, der kalte Drohungen ausspricht? Der, der eine Abendgesellschaft mit Spott und Witzen unterhält? Oder der, der mir ohne zu fragen beisteht, wenn ich Hilfe brauche?”
Maldwin lachte. “Nun, ich bin der eine ebenso wie der andere. Wir alle tragen verschiedene Masken in verschiedenen Situationen, Herun.”
“Ich trage keine Masken.”
Schöne Vorstellung!
Und, äh …
ICH WILL DAS LEEESEEEN! 😉
Ich mag ihn – und ich wills auch lesen *g*
Vinni
Interessant: Ich hatte die Charaktervorstellung jetzt nicht mehr im Kopf und war beim Betrachten des Bildes ganz gespannt, ob sich die Eigenschaften, die ich mir anhand des Portraits ausgemalt hatte, auch wirklich seine sein sollen.
Im Großen und Ganzen passt das wirklich sehr gut. Besonders der leicht arrogante, süffisante und von sich überzeugte Blick trifft total ins Schwarze. Kompliment!!!
Oha, daran, dass ich ja jetzt wegen des Spams bei älteren Beiträgen die Kommentare erst freigeben muss, muss ich mich erst noch gewöhnen. Tut mir also sehr leid, dass mir dein Kommentar durch die Lappen gegangen ist!
Vielen Dank dafür. 🙂 Es freut mich sehr, dass für dich das Bild zur Vorstellung passt – und genauso, wie du seinen Blick beschreibst, soll es im Bild rüberkommen. 🙂